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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.

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ihm daran bin," sagte er, ohne ihre Frage zu be-
antworten, wie vor sich hin.

-- "Du willst offen mit ihm reden? willst ihn
fragen, Joe .....?"

-- "Ja, es muß zur Erklärung zwischen uns
kommen!" antwortete er ihr. "Jch bin es dir, bin
es deiner Ruhe schuldig, Marie," fügte er nach ei-
ner Pause, mit verstellter Zärtlichkeit auf sie blickend,
hinzu: "du bist wahr, offen gegen mich gewesen;
dein Herz hat es verschmäht, mich täuschen zu wollen
und ich schulde dir Dank für dein edles Vertrauen zu
mir. Meine Rolle als Liebhaber war mit deinen Ge-
ständnissen beendigt -- werde nur nicht roth, denn
ich allein, meine Unvorsichtigkeit einzig und allein,
trägt alle Schuld! -- aber nicht mein Wunsch, dich
glücklich, ganz glücklich in einer deiner würdigen Liebe
zu sehen. Dieser Wunsch erlegt mir heilige Pflichten
auf und ich werde sie erfüllen, Marie, schon aus
Dankbarkeit für das mir früher durch dich zu Theil
gewordene Glück."

-- "O, du bist edel, bist groß!" rief die Ge-
täuschte aus und ergriff voll Dankbarkeit seine Hand,
um sie zu küssen; er drückte einen Kuß auf ihre schöne
Stirn und verließ sie dann, ohne sich weiter gegen
sie zu erklären.

Arnold beunruhigte ihn in der That. Er konnte,

ihm daran bin,“ ſagte er, ohne ihre Frage zu be-
antworten, wie vor ſich hin.

— „Du willſt offen mit ihm reden? willſt ihn
fragen, Joe .....?“

— „Ja, es muß zur Erklärung zwiſchen uns
kommen!“ antwortete er ihr. „Jch bin es dir, bin
es deiner Ruhe ſchuldig, Marie,“ fügte er nach ei-
ner Pauſe, mit verſtellter Zärtlichkeit auf ſie blickend,
hinzu: „du biſt wahr, offen gegen mich geweſen;
dein Herz hat es verſchmäht, mich täuſchen zu wollen
und ich ſchulde dir Dank für dein edles Vertrauen zu
mir. Meine Rolle als Liebhaber war mit deinen Ge-
ſtändniſſen beendigt — werde nur nicht roth, denn
ich allein, meine Unvorſichtigkeit einzig und allein,
trägt alle Schuld! — aber nicht mein Wunſch, dich
glücklich, ganz glücklich in einer deiner würdigen Liebe
zu ſehen. Dieſer Wunſch erlegt mir heilige Pflichten
auf und ich werde ſie erfüllen, Marie, ſchon aus
Dankbarkeit für das mir früher durch dich zu Theil
gewordene Glück.“

— „O, du biſt edel, biſt groß!“ rief die Ge-
täuſchte aus und ergriff voll Dankbarkeit ſeine Hand,
um ſie zu küſſen; er drückte einen Kuß auf ihre ſchöne
Stirn und verließ ſie dann, ohne ſich weiter gegen
ſie zu erklären.

Arnold beunruhigte ihn in der That. Er konnte,

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[87/0093] ihm daran bin,“ ſagte er, ohne ihre Frage zu be- antworten, wie vor ſich hin. — „Du willſt offen mit ihm reden? willſt ihn fragen, Joe .....?“ — „Ja, es muß zur Erklärung zwiſchen uns kommen!“ antwortete er ihr. „Jch bin es dir, bin es deiner Ruhe ſchuldig, Marie,“ fügte er nach ei- ner Pauſe, mit verſtellter Zärtlichkeit auf ſie blickend, hinzu: „du biſt wahr, offen gegen mich geweſen; dein Herz hat es verſchmäht, mich täuſchen zu wollen und ich ſchulde dir Dank für dein edles Vertrauen zu mir. Meine Rolle als Liebhaber war mit deinen Ge- ſtändniſſen beendigt — werde nur nicht roth, denn ich allein, meine Unvorſichtigkeit einzig und allein, trägt alle Schuld! — aber nicht mein Wunſch, dich glücklich, ganz glücklich in einer deiner würdigen Liebe zu ſehen. Dieſer Wunſch erlegt mir heilige Pflichten auf und ich werde ſie erfüllen, Marie, ſchon aus Dankbarkeit für das mir früher durch dich zu Theil gewordene Glück.“ — „O, du biſt edel, biſt groß!“ rief die Ge- täuſchte aus und ergriff voll Dankbarkeit ſeine Hand, um ſie zu küſſen; er drückte einen Kuß auf ihre ſchöne Stirn und verließ ſie dann, ohne ſich weiter gegen ſie zu erklären. Arnold beunruhigte ihn in der That. Er konnte,

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet02_1846/93>, abgerufen am 21.11.2024.