Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.nichts weiter übrig, als wie Napoleon mit dem Flora war wie betäubt durch das, was sie ge- -- "Wenn das, was ich so eben von Jhnen Sie sprach diese Worte mit einer Ruhe, mit ei- -- "Wenn aber," sagte er mit unsicherer nichts weiter übrig, als wie Napoleon mit dem Flora war wie betäubt durch das, was ſie ge- — „Wenn das, was ich ſo eben von Jhnen Sie ſprach dieſe Worte mit einer Ruhe, mit ei- — „Wenn aber,“ ſagte er mit unſicherer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0149" n="143"/> nichts weiter übrig, als wie Napoleon mit dem<lb/> Schwerte um die Braut zu werben. Jetzt reden, jetzt<lb/> verdammen Sie mich, wenn Sie es nach dem, was<lb/> ich Jhnen mittheilte, noch vermögen!“ ſchloß er<lb/> ſeine Rede.</p><lb/> <p>Flora war wie betäubt durch das, was ſie ge-<lb/> hört hatte und blieb ihm lange die Antwort ſchuldig.<lb/> Dann faßte ſie ſich und ſagte mit ſanftem, aber fe-<lb/> ſtem Tone:</p><lb/> <p>— „Wenn das, was ich ſo eben von Jhnen<lb/> gehört habe, Wahrheit iſt, Sir — und ich darf<lb/> kaum daran zweifeln — wenn Jhr Herz, das ich<lb/> nur von Ehrgeiz und Herrſchſucht beſeelt glaubte,<lb/> wirklich ſanfterer Gefühle fähig iſt; wenn Sie die<lb/> Macht der Liebe kennen, Sir, dann werde auch ich<lb/> mit dem Gehör bei Jhnen ſinden, was ich Jhnen zu<lb/> ſagen, zu entdecken habe: ich liebe, und Sie ſind es<lb/> nicht, deſſen Bild mein Herz erfüllt, und nie kann<lb/> ich die Jhrige werden!“</p><lb/> <p>Sie ſprach dieſe Worte mit einer Ruhe, mit ei-<lb/> ner ſo erhabenen Einfachheit aus, daß ſie Joen da-<lb/> durch imponirte, denn er hatte eine ſolche Energie<lb/> und Offenheit von dem ſanften, faſt ſchüchternen Kinde<lb/> nicht erwartet.</p><lb/> <p>— „Wenn aber,“ ſagte er mit unſicherer<lb/> Stimme, nachdem er ſich wieder gefaßt hatte, „wenn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0149]
nichts weiter übrig, als wie Napoleon mit dem
Schwerte um die Braut zu werben. Jetzt reden, jetzt
verdammen Sie mich, wenn Sie es nach dem, was
ich Jhnen mittheilte, noch vermögen!“ ſchloß er
ſeine Rede.
Flora war wie betäubt durch das, was ſie ge-
hört hatte und blieb ihm lange die Antwort ſchuldig.
Dann faßte ſie ſich und ſagte mit ſanftem, aber fe-
ſtem Tone:
— „Wenn das, was ich ſo eben von Jhnen
gehört habe, Wahrheit iſt, Sir — und ich darf
kaum daran zweifeln — wenn Jhr Herz, das ich
nur von Ehrgeiz und Herrſchſucht beſeelt glaubte,
wirklich ſanfterer Gefühle fähig iſt; wenn Sie die
Macht der Liebe kennen, Sir, dann werde auch ich
mit dem Gehör bei Jhnen ſinden, was ich Jhnen zu
ſagen, zu entdecken habe: ich liebe, und Sie ſind es
nicht, deſſen Bild mein Herz erfüllt, und nie kann
ich die Jhrige werden!“
Sie ſprach dieſe Worte mit einer Ruhe, mit ei-
ner ſo erhabenen Einfachheit aus, daß ſie Joen da-
durch imponirte, denn er hatte eine ſolche Energie
und Offenheit von dem ſanften, faſt ſchüchternen Kinde
nicht erwartet.
— „Wenn aber,“ ſagte er mit unſicherer
Stimme, nachdem er ſich wieder gefaßt hatte, „wenn
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