Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.versäumt, was die ihm unterworfenen Fanatiker noch Hie und da ließ Joe Smith auch ein Wort fal- So hatte der Prophet Alles vorbereitet; so konn- verſäumt, was die ihm unterworfenen Fanatiker noch Hie und da ließ Joe Smith auch ein Wort fal- So hatte der Prophet Alles vorbereitet; ſo konn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="42"/> verſäumt, was die ihm unterworfenen Fanatiker noch<lb/> mehr fanatiſiren konnte.</p><lb/> <p>Hie und da ließ Joe Smith auch ein Wort fal-<lb/> len, welches darauf hindeutete, daß er ſich zur Dictatur<lb/> über den Nordoſten berufen fühle, daß ihm von der<lb/> Gottheit das Amt des Richters und Beſtrafers über<lb/> die Verächter des Mormonismus zugetheilt ſei; daß<lb/> eine Bluttaufe nicht zu vermeiden ſeyn dürfte; daß<lb/> man mit Feuer und Schwert den Ungläubigen den<lb/> Weg zum ewigen Heile bahnen müſſe, und keins ſei-<lb/> ner Worte ging verloren, jedes wurde wie ein Evan-<lb/> gelium mit Jubel und Freude aufgenommen.</p><lb/> <p>So hatte der Prophet Alles vorbereitet; ſo konn-<lb/> ten ſich jeden Augenblick die von ihm aufgethürmten<lb/> Wolkenmaſſen entladen und der tödtliche Blitzſtrahl<lb/> Diejenigen treffen, die ſich ſeinen großartigen Plänen<lb/> zu widerſetzen wagten. Trotz dem zögerte er aber<lb/> noch immer: ſeine rechte Hand, Sir Henry Bennet,<lb/> unter deſſen Oberbefehl das geſammte Mormonheer<lb/> ſtand und auf deſſen Talent und Kriegserfahrung er<lb/> allein alle Hoffnung des Gelingens begründen durfte —<lb/> denn er ſelbſt verſtand nichts vom Kriege — lag an<lb/> einer ſo ſchweren Krankheit darnieder, daß man an<lb/> ſeinem Aufkommen zweifelte. Dieſer Umſtand rettete<lb/> vielleicht den Nordoſten Amerikas von der Oberherr-<lb/> ſchaft der Mormons und der ihres Propheten; denn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0048]
verſäumt, was die ihm unterworfenen Fanatiker noch
mehr fanatiſiren konnte.
Hie und da ließ Joe Smith auch ein Wort fal-
len, welches darauf hindeutete, daß er ſich zur Dictatur
über den Nordoſten berufen fühle, daß ihm von der
Gottheit das Amt des Richters und Beſtrafers über
die Verächter des Mormonismus zugetheilt ſei; daß
eine Bluttaufe nicht zu vermeiden ſeyn dürfte; daß
man mit Feuer und Schwert den Ungläubigen den
Weg zum ewigen Heile bahnen müſſe, und keins ſei-
ner Worte ging verloren, jedes wurde wie ein Evan-
gelium mit Jubel und Freude aufgenommen.
So hatte der Prophet Alles vorbereitet; ſo konn-
ten ſich jeden Augenblick die von ihm aufgethürmten
Wolkenmaſſen entladen und der tödtliche Blitzſtrahl
Diejenigen treffen, die ſich ſeinen großartigen Plänen
zu widerſetzen wagten. Trotz dem zögerte er aber
noch immer: ſeine rechte Hand, Sir Henry Bennet,
unter deſſen Oberbefehl das geſammte Mormonheer
ſtand und auf deſſen Talent und Kriegserfahrung er
allein alle Hoffnung des Gelingens begründen durfte —
denn er ſelbſt verſtand nichts vom Kriege — lag an
einer ſo ſchweren Krankheit darnieder, daß man an
ſeinem Aufkommen zweifelte. Dieſer Umſtand rettete
vielleicht den Nordoſten Amerikas von der Oberherr-
ſchaft der Mormons und der ihres Propheten; denn
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