Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.worden und hatte sein Gewehr von sich geworfen, Es war aber Joram auf keine Weise beizukom- Da man nichts mit ihm anzufangen wußte und Auf den Wunsch Sir Johns war der Franzose worden und hatte ſein Gewehr von ſich geworfen, Es war aber Joram auf keine Weiſe beizukom- Da man nichts mit ihm anzufangen wußte und Auf den Wunſch Sir Johns war der Franzoſe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0062" n="56"/> worden und hatte ſein Gewehr von ſich geworfen,<lb/> um deſto ungehinderter entfliehen zu können.</p><lb/> <p>Es war aber Joram auf keine Weiſe beizukom-<lb/> men; er ſetzte allen an ihn gerichteten Fragen ein<lb/> trotziges Stillſchweigen entgegen und allein ſeine gifti-<lb/> gen Blicke, mit denen er bald den beim Verhör ge-<lb/> genwärtigen Arnold, bald den Gouverneur anſah,<lb/> redeten. Bei Drohungen und Verſprechungen lächelte<lb/> er gleich verächtlich und blickte ſo ſtolz um ſich, als<lb/> ſei er ſeinen Richtern gegenüber der gebietende Herr.</p><lb/> <p>Da man nichts mit ihm anzufangen wußte und<lb/> er trotz aller Aufforderungen, ein Geſtändniß abzu-<lb/> legen, bei ſeinem Schweigen verharrte, ſah man ſich<lb/> genöthigt, ihn in’s Gefängniß zurückzuführen, in<lb/> der Hoffnung, daß die längere Haft ihn vielleicht<lb/> kirre machen und auf andere Gedanken bringen<lb/> würde.</p><lb/> <p>Auf den Wunſch Sir Johns war der Franzoſe<lb/> bei dieſem erſten Verhör gegenwärtig und es Arnol-<lb/> den dabei nicht entgangen, daß dieſer mit dem Ge-<lb/> fangenen bedeutungsvolle Blicke wechſelte. Er theilte<lb/> dieſe Entdeckung dem Gouverneur mit, und da<lb/> Mr. Boggs der ſcharfen Beobachtungsgabe des jungen<lb/> Deutſchen vertraute, erſchien ihm dieſer Umſtand als<lb/> überaus bedenklich. Der Gedanke lag in der That<lb/> auch nahe, daß nicht nur dieſer Jouville, ſondern<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0062]
worden und hatte ſein Gewehr von ſich geworfen,
um deſto ungehinderter entfliehen zu können.
Es war aber Joram auf keine Weiſe beizukom-
men; er ſetzte allen an ihn gerichteten Fragen ein
trotziges Stillſchweigen entgegen und allein ſeine gifti-
gen Blicke, mit denen er bald den beim Verhör ge-
genwärtigen Arnold, bald den Gouverneur anſah,
redeten. Bei Drohungen und Verſprechungen lächelte
er gleich verächtlich und blickte ſo ſtolz um ſich, als
ſei er ſeinen Richtern gegenüber der gebietende Herr.
Da man nichts mit ihm anzufangen wußte und
er trotz aller Aufforderungen, ein Geſtändniß abzu-
legen, bei ſeinem Schweigen verharrte, ſah man ſich
genöthigt, ihn in’s Gefängniß zurückzuführen, in
der Hoffnung, daß die längere Haft ihn vielleicht
kirre machen und auf andere Gedanken bringen
würde.
Auf den Wunſch Sir Johns war der Franzoſe
bei dieſem erſten Verhör gegenwärtig und es Arnol-
den dabei nicht entgangen, daß dieſer mit dem Ge-
fangenen bedeutungsvolle Blicke wechſelte. Er theilte
dieſe Entdeckung dem Gouverneur mit, und da
Mr. Boggs der ſcharfen Beobachtungsgabe des jungen
Deutſchen vertraute, erſchien ihm dieſer Umſtand als
überaus bedenklich. Der Gedanke lag in der That
auch nahe, daß nicht nur dieſer Jouville, ſondern
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |