Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.Das Wort, welches diesem folgen sollte, erstarb Hieram warf sich, nachdem er das Gewehr außer -- "Bewege dich nicht," rief er mit drohen- Bruno, das treue Thier, begriff die Gefahr sei- Das Wort, welches dieſem folgen ſollte, erſtarb Hieram warf ſich, nachdem er das Gewehr außer — „Bewege dich nicht,“ rief er mit drohen- Bruno, das treue Thier, begriff die Gefahr ſei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0085" n="79"/> <p>Das Wort, welches dieſem folgen ſollte, erſtarb<lb/> ihm auf den Lippen; er hörte etwas über ſeinem<lb/> Haupte ſchwirren, dieſes Etwas ſchlang ſich um ſeinen<lb/> Nacken und riß ihn mit unwiderſtehlicher Gewalt zu<lb/> Boden; beim Fallen entfiel ſeiner Hand das Gewehr,<lb/> der neben ihm haltende Reiter ſprang vom Pferde<lb/> und hob es auf und in der Zeit von einer Minute<lb/> war der unglückliche junge Mann wie ein Büffel vom<lb/> Laſſo umſchlungen, zu Boden geriſſen, entwaffnet und<lb/> in die Hand ſeines grimmigſten Feindes gegeben.</p><lb/> <p>Hieram warf ſich, nachdem er das Gewehr außer<lb/> ſeinem Bereiche gebracht hatte, auf ihn und ſetzte ihm<lb/> die Spitze ſeines Dolches auf die Kehle.</p><lb/> <p>— „Bewege dich nicht,“ rief er mit drohen-<lb/> der Stimme, „oder ich ſtoße zu und du biſt eine<lb/> Leiche!“</p><lb/> <p>Bruno, das treue Thier, begriff die Gefahr ſei-<lb/> nes geliebten Gebieters und ſtürzte ſich auf den Meu-<lb/> chelmörder, dem er mit furchtbaren Biſſen ſo arg zu-<lb/> ſetzte, daß dieſer ſich gezwungen geſehen haben würde,<lb/> ſeine Beute loszulaſſen, wenn Joram ihm nicht zu<lb/> Hülfe gekommen wäre. Dieſer durchbohrte Bruno<lb/> mit ſeinem Degen, ſo daß das arme Thier tödtlich<lb/> getroffen zu Boden ſank und ſich nicht wieder aufzu-<lb/> raffen vermochte. Dies entſchied Arnolds Schickſal.<lb/> Die beiden Mörder fielen jetzt ungehindert über ihn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [79/0085]
Das Wort, welches dieſem folgen ſollte, erſtarb
ihm auf den Lippen; er hörte etwas über ſeinem
Haupte ſchwirren, dieſes Etwas ſchlang ſich um ſeinen
Nacken und riß ihn mit unwiderſtehlicher Gewalt zu
Boden; beim Fallen entfiel ſeiner Hand das Gewehr,
der neben ihm haltende Reiter ſprang vom Pferde
und hob es auf und in der Zeit von einer Minute
war der unglückliche junge Mann wie ein Büffel vom
Laſſo umſchlungen, zu Boden geriſſen, entwaffnet und
in die Hand ſeines grimmigſten Feindes gegeben.
Hieram warf ſich, nachdem er das Gewehr außer
ſeinem Bereiche gebracht hatte, auf ihn und ſetzte ihm
die Spitze ſeines Dolches auf die Kehle.
— „Bewege dich nicht,“ rief er mit drohen-
der Stimme, „oder ich ſtoße zu und du biſt eine
Leiche!“
Bruno, das treue Thier, begriff die Gefahr ſei-
nes geliebten Gebieters und ſtürzte ſich auf den Meu-
chelmörder, dem er mit furchtbaren Biſſen ſo arg zu-
ſetzte, daß dieſer ſich gezwungen geſehen haben würde,
ſeine Beute loszulaſſen, wenn Joram ihm nicht zu
Hülfe gekommen wäre. Dieſer durchbohrte Bruno
mit ſeinem Degen, ſo daß das arme Thier tödtlich
getroffen zu Boden ſank und ſich nicht wieder aufzu-
raffen vermochte. Dies entſchied Arnolds Schickſal.
Die beiden Mörder fielen jetzt ungehindert über ihn
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