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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.
XIX.
WAs hier unser Feur ergreift/ geht zu trüm-
ren/ muß verderben/
Alles was den Odem hat muß in unsrem Feu-
re sterben/
Bald geschwind/ bald grausamlich/ bald elen-
diglichst und lang/
Feur gibt Feurigsweh und dan Feurversehrlich
Untergang.


Was hier unser Feur ergreift/ geht zu trüm-
ren/ muß verderben.
) Nichts schreklichers ist bei
den Menschen in der Welt/ als durchs Feur/ durch lang-
sames Feur gesenget/ gebrennet/ gebraten und verbrandt
werden/ dessen grausame Exempele zu unserer Zeit in
Japan sonderlich wider die Christen solcher gestalt ver-
übet worden/ daß die Abgöttischen Tyrannen daselbst
nicht allein ein Feur von fern üm die nakten Christen
angeleget/ und gemehlich zugescheuret/ daß die elenden
Märtirer durch anqwellende Hitze endlich erschmachtet
und ausgebraten/ und etzliche Stunde in solcher Qwaal
erhalten worden: Sondern sie haben auch mit einem/
von Natur siedendheissen durchdringendem Wasser die
armen Leute nakket begossen/ und bei Ohnmachten im-
mer wieder erqwikket/ und in solcher unsäglicher Marter
etzliche viel Tage und gantze Wochen die Gepeinigten
erhalten/ welches in alten Geschichten auf solche Art/
fast unerhört: Diesem sei aber wie ihm wolle/ so ist doch
dieses nur wie Schatten und nichtes/ gegen die
Qwaal und das Feur in der Hölle zu schätzen. Sum-
mi doloris intentio invenit finem. Nemo potest
valde dolore & diu. Sic nos amantissima nostri na-

tura
F iiij
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
XIX.
WAs hier unſer Feur ergreift/ geht zu truͤm-
ren/ muß verderben/
Alles was den Odem hat muß in unſrem Feu-
re ſterben/
Bald geſchwind/ bald grauſamlich/ bald elen-
diglichſt und lang/
Feur gibt Feurigsweh und dan Feurverſehrlich
Untergang.


Was hier unſer Feur ergreift/ geht zu truͤm-
ren/ muß verderben.
) Nichts ſchreklichers iſt bei
den Menſchen in der Welt/ als durchs Feur/ durch lang-
ſames Feur geſenget/ gebrennet/ gebraten und verbrandt
werden/ deſſen grauſame Exempele zu unſerer Zeit in
Japan ſonderlich wider die Chriſten ſolcher geſtalt ver-
uͤbet worden/ daß die Abgoͤttiſchen Tyrannen daſelbſt
nicht allein ein Feur von fern uͤm die nakten Chriſten
angeleget/ und gemehlich zugeſcheuret/ daß die elenden
Maͤrtirer durch anqwellende Hitze endlich erſchmachtet
und ausgebraten/ und etzliche Stunde in ſolcher Qwaal
erhalten worden: Sondern ſie haben auch mit einem/
von Natur ſiedendheiſſen durchdringendem Waſſer die
armen Leute nakket begoſſen/ und bei Ohnmachten im-
mer wieder erqwikket/ und in ſolcher unſaͤglicher Marter
etzliche viel Tage und gantze Wochen die Gepeinigten
erhalten/ welches in alten Geſchichten auf ſolche Art/
faſt unerhoͤrt: Dieſem ſei aber wie ihm wolle/ ſo iſt doch
dieſes nur wie Schatten und nichtes/ gegen die
Qwaal und das Feur in der Hoͤlle zu ſchaͤtzen. Sum-
mi doloris intentio invenit finem. Nemo poteſt
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[87/0155] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. XIX. WAs hier unſer Feur ergreift/ geht zu truͤm- ren/ muß verderben/ Alles was den Odem hat muß in unſrem Feu- re ſterben/ Bald geſchwind/ bald grauſamlich/ bald elen- diglichſt und lang/ Feur gibt Feurigsweh und dan Feurverſehrlich Untergang. Was hier unſer Feur ergreift/ geht zu truͤm- ren/ muß verderben.) Nichts ſchreklichers iſt bei den Menſchen in der Welt/ als durchs Feur/ durch lang- ſames Feur geſenget/ gebrennet/ gebraten und verbrandt werden/ deſſen grauſame Exempele zu unſerer Zeit in Japan ſonderlich wider die Chriſten ſolcher geſtalt ver- uͤbet worden/ daß die Abgoͤttiſchen Tyrannen daſelbſt nicht allein ein Feur von fern uͤm die nakten Chriſten angeleget/ und gemehlich zugeſcheuret/ daß die elenden Maͤrtirer durch anqwellende Hitze endlich erſchmachtet und ausgebraten/ und etzliche Stunde in ſolcher Qwaal erhalten worden: Sondern ſie haben auch mit einem/ von Natur ſiedendheiſſen durchdringendem Waſſer die armen Leute nakket begoſſen/ und bei Ohnmachten im- mer wieder erqwikket/ und in ſolcher unſaͤglicher Marter etzliche viel Tage und gantze Wochen die Gepeinigten erhalten/ welches in alten Geſchichten auf ſolche Art/ faſt unerhoͤrt: Dieſem ſei aber wie ihm wolle/ ſo iſt doch dieſes nur wie Schatten und nichtes/ gegen die Qwaal und das Feur in der Hoͤlle zu ſchaͤtzen. Sum- mi doloris intentio invenit finem. Nemo poteſt valde dolore & diu. Sic nos amantiſſima noſtri na- tura F iiij

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/155>, abgerufen am 24.11.2024.