Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.Nachdenkliche Beschreibung ein frevelhaftiger Sünder dennoch viel hundert mahlböses thut Eccles. 8. v. 12. so ist nichts gewissers/ als was dieser letzter und hunderter Reimschluß also schleus- set/ wie GOtt strenge auch sei/ und die jenige/ die ihn sündlich hassen/ streng und ewig straffen/ und die schrek- lichste Höllengluet auch zum Lohne geben werde in alle ewige Ewigkeit. Ewigkeit/ O Ewigkeit! Worte gleich den Donnerkeilen/ So zerschmettren Seel und Geist/ Knochen und das Mark zertheilen/ Wan man dieses recht betracht: Ewigs Wol/ die Seeligkeit! Ewigs Weh/ Unseeligkeit! Endevolles Ach und Leid! (Weil annoch etzliche Blätter bei diesem letzten Bogen übrig/ ist Es ist in den 96. und 97. Reimschlusse angeführt/ ob 1. GOtt den Herrn selbst/ und dessen gethanes strenges Gebot/ und das ihnen im Paradiese geoffen- barte
Nachdenkliche Beſchreibung ein frevelhaftiger Suͤnder dennoch viel hundert mahlboͤſes thut Eccleſ. 8. v. 12. ſo iſt nichts gewiſſers/ als was dieſer letzter und hunderter Reimſchluß alſo ſchleuſ- ſet/ wie GOtt ſtrenge auch ſei/ und die jenige/ die ihn ſuͤndlich haſſen/ ſtreng und ewig ſtraffen/ und die ſchrek- lichſte Hoͤllengluet auch zum Lohne geben werde in alle ewige Ewigkeit. Ewigkeit/ O Ewigkeit! Worte gleich den Donnerkeilen/ So zerſchmettren Seel und Geiſt/ Knochen und das Mark zertheilen/ Wan man dieſes recht betracht: Ewigs Wol/ die Seeligkeit! Ewigs Weh/ Unſeeligkeit! Endevolles Ach und Leid! (Weil annoch etzliche Blaͤtter bei dieſem letzten Bogen uͤbrig/ iſt Es iſt in den 96. und 97. Reimſchluſſe angefuͤhrt/ ob 1. GOtt den Herꝛn ſelbſt/ und deſſen gethanes ſtrenges Gebot/ und das ihnen im Paradieſe geoffen- barte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0392" n="324"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Nachdenkliche Beſchreibung</hi></fw><lb/> ein frevelhaftiger Suͤnder dennoch viel hundert mahl<lb/> boͤſes thut <hi rendition="#aq">Eccleſ. 8. v.</hi> 12. ſo iſt nichts gewiſſers/ als<lb/> was dieſer letzter und hunderter Reimſchluß alſo ſchleuſ-<lb/> ſet/ wie GOtt ſtrenge auch ſei/ und die jenige/ die ihn<lb/> ſuͤndlich haſſen/ ſtreng und ewig ſtraffen/ und die ſchrek-<lb/> lichſte Hoͤllengluet auch zum Lohne geben werde in alle<lb/> ewige Ewigkeit.</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Ewigkeit/ O Ewigkeit! Worte gleich den</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">Donnerkeilen/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">So zerſchmettren Seel und Geiſt/ Knochen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">und das Mark zertheilen/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Wan man dieſes recht betracht: Ewigs</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">Wol/ die Seeligkeit!</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Ewigs Weh/ Unſeeligkeit! Endevolles</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">Ach und Leid!</hi> </hi> </l> </lg><lb/> <p>(Weil annoch etzliche Blaͤtter bei dieſem letzten Bogen uͤbrig/ iſt<lb/> zu Erfuͤllung deſſelben folgendes beigefuͤgt.)</p><lb/> <p>Es iſt in den 96. und 97. Reimſchluſſe angefuͤhrt/ ob<lb/> und warum wegen einer kurtzen zeitlichen Suͤnde und<lb/> Unglaubens/ man ewig in der Hoͤlle leiden muͤſſe/ wie der<lb/> Leſer daſebſt wol warnehmen wird: Wan nun mancher<lb/> ruchloſer unbedachtſameꝛ Menſch/ eine und andere muht-<lb/> willige vorſetzliche Suͤnde oft gar gering ſchetzet/ auch<lb/> ſonderlich mancher gedenket/ daß Eva von einem verbo-<lb/> tenen Apfel/ ſamt dem Adam/ gegeſſen/ were ja dem An-<lb/> ſehen nach/ wol eben ſo groſſe Suͤnde nicht: Aber lieber<lb/> Chriſt/ bedenke nur dieſe folgende uͤbergroſſe greuliche<lb/><hi rendition="#fr">ſieben Suͤnde/</hi> ſo dadurch begangen/ und dan folgends<lb/><hi rendition="#fr">ſiebenderlei Unheil/</hi> ſo daher entſtanden: Es hat<lb/> nemlich Adam und Eva durch den <hi rendition="#fr">Apfelbiß</hi></p><lb/> <list> <item>1. GOtt den <hi rendition="#k">He</hi>rꝛn ſelbſt/ und deſſen gethanes<lb/> ſtrenges Gebot/ und das ihnen im Paradieſe geoffen-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">barte</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [324/0392]
Nachdenkliche Beſchreibung
ein frevelhaftiger Suͤnder dennoch viel hundert mahl
boͤſes thut Eccleſ. 8. v. 12. ſo iſt nichts gewiſſers/ als
was dieſer letzter und hunderter Reimſchluß alſo ſchleuſ-
ſet/ wie GOtt ſtrenge auch ſei/ und die jenige/ die ihn
ſuͤndlich haſſen/ ſtreng und ewig ſtraffen/ und die ſchrek-
lichſte Hoͤllengluet auch zum Lohne geben werde in alle
ewige Ewigkeit.
Ewigkeit/ O Ewigkeit! Worte gleich den
Donnerkeilen/
So zerſchmettren Seel und Geiſt/ Knochen
und das Mark zertheilen/
Wan man dieſes recht betracht: Ewigs
Wol/ die Seeligkeit!
Ewigs Weh/ Unſeeligkeit! Endevolles
Ach und Leid!
(Weil annoch etzliche Blaͤtter bei dieſem letzten Bogen uͤbrig/ iſt
zu Erfuͤllung deſſelben folgendes beigefuͤgt.)
Es iſt in den 96. und 97. Reimſchluſſe angefuͤhrt/ ob
und warum wegen einer kurtzen zeitlichen Suͤnde und
Unglaubens/ man ewig in der Hoͤlle leiden muͤſſe/ wie der
Leſer daſebſt wol warnehmen wird: Wan nun mancher
ruchloſer unbedachtſameꝛ Menſch/ eine und andere muht-
willige vorſetzliche Suͤnde oft gar gering ſchetzet/ auch
ſonderlich mancher gedenket/ daß Eva von einem verbo-
tenen Apfel/ ſamt dem Adam/ gegeſſen/ were ja dem An-
ſehen nach/ wol eben ſo groſſe Suͤnde nicht: Aber lieber
Chriſt/ bedenke nur dieſe folgende uͤbergroſſe greuliche
ſieben Suͤnde/ ſo dadurch begangen/ und dan folgends
ſiebenderlei Unheil/ ſo daher entſtanden: Es hat
nemlich Adam und Eva durch den Apfelbiß
1. GOtt den Herꝛn ſelbſt/ und deſſen gethanes
ſtrenges Gebot/ und das ihnen im Paradieſe geoffen-
barte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |