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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.
barte Göttliche Wort leichtsinnig verachtet/ welches ist
ja gewesen die allergreulichste Ungehorsamkeit
gegen GOtt/ und Verachtung dessen Wortes.
2. Haben diese beide erste Menschen/ ihrem GOtte
und allmächtigen Schöpfer nicht trauen/ noch dessen
Worten und Unterricht glauben wollen/ und solches
aus Vorsatz und Muhtwillen/ welches ja gewiß gewe-
sen ein hochverdamlicher Unglaube/ und schänd-
liches Mistrauen gegen GOtt.
3. Haben sie dem leidigen Teufel/ und zwar in einer
so abscheulichen heslichen Schlangen Gestalt/ mehr ge-
trauet und geglaubt/ als dem allerhöchsten/ allerherrlich-
sten und allerweisesten Gotte/ der sie kurtz vorher zu Be-
herrscheren des Erdbodems und der Creaturen verod-
net hatte/ und ist solches der allerabscheulichste Aber-
glaube und schändlichste Abgötterei und Gott-
losigkeit gewesen.
4. Da sie kurtz vorher die alleredelsten Creaturen gebil-
det/ mit so übertreflichen göttlichen Gaben an Leib und Seel
gezieret/ und Herren der Welt gemachet worden/ und des-
halber ihnen nichts höhers/ als die schuldigste Dankbar-
keit ihren allmächtigen Gutthäter immerfort inniglich
zuerweisen/ hätten sollen angelegen sein lassen/ siehe/ da
werden sie die Undankbaresten/ sind mit dem/ was GOtt
ihnen gegeben/ nicht zu frieden/ und stürtzen sich also hie-
mit in das schändliche Laster der Undankbarkeit.
5. Haben ihre stoltze Augen noch höher wollen auf-
gethan und erhoben haben/ und so gar ihrem Erschöpfer
wollen fluchs gleich sein/ und also nicht allein auf Erden
in dem Paradiese/ sondern auch in dem Himmel/ und in
der Ewigkeit wollen hoch sein und hoch herrein fahren/
und fallen also hierdurch in die stinkende Sünde der
Stoltzmütigkeit und Hochfärtigkeit.
6. Haben sie ihrer eigenen Einbildung mehr/ als
GOt-
X iij
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
barte Goͤttliche Wort leichtſinnig verachtet/ welches iſt
ja geweſen die allergreulichſte Ungehorſamkeit
gegen GOtt/ und Verachtung deſſen Wortes.
2. Haben dieſe beide erſte Menſchen/ ihrem GOtte
und allmaͤchtigen Schoͤpfer nicht trauen/ noch deſſen
Worten und Unterricht glauben wollen/ und ſolches
aus Vorſatz und Muhtwillen/ welches ja gewiß gewe-
ſen ein hochverdamlicher Unglaube/ und ſchaͤnd-
liches Mistrauen gegen GOtt.
3. Haben ſie dem leidigen Teufel/ und zwar in einer
ſo abſcheulichen heslichen Schlangen Geſtalt/ mehr ge-
trauet und geglaubt/ als dem allerhoͤchſten/ allerherꝛlich-
ſten und allerweiſeſten Gotte/ der ſie kurtz vorher zu Be-
herꝛſcheren des Erdbodems und der Creaturen verod-
net hatte/ und iſt ſolches der allerabſcheulichſte Aber-
glaube und ſchaͤndlichſte Abgoͤtterei und Gott-
loſigkeit geweſen.
4. Da ſie kurtz vorher die alleꝛedelſten Creaturen gebil-
det/ mit ſo uͤbertreflichen goͤttlichen Gabẽ an Leib uñ Seel
gezieret/ uñ Herren der Welt gemachet worden/ und des-
halber ihnen nichts hoͤhers/ als die ſchuldigſte Dankbar-
keit ihren allmaͤchtigen Gutthaͤter immerfort inniglich
zuerweiſen/ haͤtten ſollen angelegen ſein laſſen/ ſiehe/ da
werden ſie die Undankbareſten/ ſind mit dem/ was GOtt
ihnen gegeben/ nicht zu frieden/ und ſtuͤrtzen ſich alſo hie-
mit in das ſchaͤndliche Laſter der Undankbarkeit.
5. Haben ihre ſtoltze Augen noch hoͤher wollen auf-
gethan und erhoben haben/ und ſo gar ihrem Erſchoͤpfer
wollen fluchs gleich ſein/ und alſo nicht allein auf Erden
in dem Paradieſe/ ſondern auch in dem Himmel/ und in
der Ewigkeit wollen hoch ſein und hoch herrein fahren/
und fallen alſo hierdurch in die ſtinkende Suͤnde der
Stoltzmuͤtigkeit und Hochfaͤrtigkeit.
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GOt-
X iij
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[325/0393] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. barte Goͤttliche Wort leichtſinnig verachtet/ welches iſt ja geweſen die allergreulichſte Ungehorſamkeit gegen GOtt/ und Verachtung deſſen Wortes. 2. Haben dieſe beide erſte Menſchen/ ihrem GOtte und allmaͤchtigen Schoͤpfer nicht trauen/ noch deſſen Worten und Unterricht glauben wollen/ und ſolches aus Vorſatz und Muhtwillen/ welches ja gewiß gewe- ſen ein hochverdamlicher Unglaube/ und ſchaͤnd- liches Mistrauen gegen GOtt. 3. Haben ſie dem leidigen Teufel/ und zwar in einer ſo abſcheulichen heslichen Schlangen Geſtalt/ mehr ge- trauet und geglaubt/ als dem allerhoͤchſten/ allerherꝛlich- ſten und allerweiſeſten Gotte/ der ſie kurtz vorher zu Be- herꝛſcheren des Erdbodems und der Creaturen verod- net hatte/ und iſt ſolches der allerabſcheulichſte Aber- glaube und ſchaͤndlichſte Abgoͤtterei und Gott- loſigkeit geweſen. 4. Da ſie kurtz vorher die alleꝛedelſten Creaturen gebil- det/ mit ſo uͤbertreflichen goͤttlichen Gabẽ an Leib uñ Seel gezieret/ uñ Herren der Welt gemachet worden/ und des- halber ihnen nichts hoͤhers/ als die ſchuldigſte Dankbar- keit ihren allmaͤchtigen Gutthaͤter immerfort inniglich zuerweiſen/ haͤtten ſollen angelegen ſein laſſen/ ſiehe/ da werden ſie die Undankbareſten/ ſind mit dem/ was GOtt ihnen gegeben/ nicht zu frieden/ und ſtuͤrtzen ſich alſo hie- mit in das ſchaͤndliche Laſter der Undankbarkeit. 5. Haben ihre ſtoltze Augen noch hoͤher wollen auf- gethan und erhoben haben/ und ſo gar ihrem Erſchoͤpfer wollen fluchs gleich ſein/ und alſo nicht allein auf Erden in dem Paradieſe/ ſondern auch in dem Himmel/ und in der Ewigkeit wollen hoch ſein und hoch herrein fahren/ und fallen alſo hierdurch in die ſtinkende Suͤnde der Stoltzmuͤtigkeit und Hochfaͤrtigkeit. 6. Haben ſie ihrer eigenen Einbildung mehr/ als GOt- X iij

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/393>, abgerufen am 22.11.2024.