Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.Nachdenkliche Beschreibung Was die Höllen Pein betrift/ Jn dir billich Feur anstift; Was zur Ewigkeit dich lenkt/ Billich dich in Schrekken senkt; Dieses laß nur oft und viel Zu Betrachtung seyn dein Ziel. Allergrausamst-höchsten Schmertzen) Jn der II. Wann
Nachdenkliche Beſchreibung Was die Hoͤllen Pein betrift/ Jn dir billich Feur anſtift; Was zur Ewigkeit dich lenkt/ Billich dich in Schrekken ſenkt; Dieſes laß nur oft und viel Zu Betrachtung ſeyn dein Ziel. Allergrauſamſt-hoͤchſten Schmertzen) Jn der II. Wann
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0072" n="4"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Nachdenkliche Beſchreibung</hi> </fw><lb/> <lg type="poem"> <l>Was die Hoͤllen Pein betrift/</l><lb/> <l>Jn dir billich Feur anſtift;</l><lb/> <l>Was zur Ewigkeit dich lenkt/</l><lb/> <l>Billich dich in Schrekken ſenkt;</l><lb/> <l>Dieſes laß nur oft und viel</l><lb/> <l>Zu Betrachtung ſeyn dein Ziel.</l> </lg><lb/> <p><hi rendition="#fr">Allergrauſamſt-hoͤchſten Schmertzen</hi>) Jn der<lb/> Natur finden ſich mancherley Arten der Schmertzen und<lb/> des Wehthums; den groͤſſeſten Schmertzen nach jeder<lb/> Bewandniß und Art/ neñet man den <hi rendition="#fr">hoͤchſten</hi> Schmer-<lb/> tzen: Alles Marter-Weſen und ſchmertzhafte Empfin-<lb/> dungen aber/ ſo zeitlich und in der Welt/ haben dennoch<lb/> ihr <hi rendition="#fr">hoͤchſtes/</hi> und alſo darin endlich ihre Endlichkeit/ und<lb/> kan daher im allergeringſten nicht verglichen werden mit<lb/> der unendlichen Hoͤlliſchen Qwaal und Schmertzen/ da-<lb/> von drunten mit mehren und nicht ohn Ergrauſen und<lb/> Entſetzung wird geſaget werden: Deshalber auch allhier<lb/> der Reim Text/ da ſolche unaußſprechliche Pein ſol ange-<lb/> deutet werden/ ein ſolches <hi rendition="#aq">compoſitum in ſuperlativo</hi><lb/> machet/ <hi rendition="#fr">allergrauſamſt-hoͤchſt:</hi> ſolcher geſtalt der<lb/> hoͤchſte Schmertz/ der nach aller Außdenklichkeit der al-<lb/> lergrauſamſter und hoͤchſter iſt: welches eigentlich von<lb/> dem Hoͤlliſchen/ wegen der Jmmerwehrenheit/ muß und<lb/> kan geſaget werden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">II.</hi> Wann</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [4/0072]
Nachdenkliche Beſchreibung
Was die Hoͤllen Pein betrift/
Jn dir billich Feur anſtift;
Was zur Ewigkeit dich lenkt/
Billich dich in Schrekken ſenkt;
Dieſes laß nur oft und viel
Zu Betrachtung ſeyn dein Ziel.
Allergrauſamſt-hoͤchſten Schmertzen) Jn der
Natur finden ſich mancherley Arten der Schmertzen und
des Wehthums; den groͤſſeſten Schmertzen nach jeder
Bewandniß und Art/ neñet man den hoͤchſten Schmer-
tzen: Alles Marter-Weſen und ſchmertzhafte Empfin-
dungen aber/ ſo zeitlich und in der Welt/ haben dennoch
ihr hoͤchſtes/ und alſo darin endlich ihre Endlichkeit/ und
kan daher im allergeringſten nicht verglichen werden mit
der unendlichen Hoͤlliſchen Qwaal und Schmertzen/ da-
von drunten mit mehren und nicht ohn Ergrauſen und
Entſetzung wird geſaget werden: Deshalber auch allhier
der Reim Text/ da ſolche unaußſprechliche Pein ſol ange-
deutet werden/ ein ſolches compoſitum in ſuperlativo
machet/ allergrauſamſt-hoͤchſt: ſolcher geſtalt der
hoͤchſte Schmertz/ der nach aller Außdenklichkeit der al-
lergrauſamſter und hoͤchſter iſt: welches eigentlich von
dem Hoͤlliſchen/ wegen der Jmmerwehrenheit/ muß und
kan geſaget werden.
II. Wann
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |