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Schreber, Daniel Gottlob Moritz: Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit. Leipzig, 1858.

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2.--7. JAHR. KÖRPERL. SEITE. AUSBILDUNG U. PFLEGE EINZELNER THEILE.
äussere Erscheinung des Menschen am meisten bestimmenden
Theilen des Kopfes und Gesichtes. Wir finden da häufig
zweierlei Punkte des Anstosses, auf welche sich in diesem
Alter noch recht befriedigend einwirken lässt, nämlich die
Ohren und die Nase.

Eine ziemlich häufige Missform der Ohren ist ihr flügel-
förmiges Abstehen, welches dem ganzen Gesichtsausdrucke
jenes bekannte eigenthümlich unangenehme Gepräge gibt. Ein
leinenes, etwas breit zusammengelegtes Tuch, welches, die
Ohren gehörig fassend, in senkrechter Richtung auf dem Kopfe
zusammengebunden wird und nur des Nachts liegen zu blei-
ben braucht, genügt, um in kurzer Zeit die Ohren zur nor-
malen Stellung zurückzuführen. -- Zuweilen ist der äussere
Saum des Ohres an irgend einem Punkte nach aussen
umgestülpt
. Auch diese entstellende Ohrform lässt sich
leicht beseitigen, wenn man die betreffende Stelle des Ohrsau-
mes durch ein kleines Heftpflasterstreifchen ein paar Monate
hindurch fortwährend in der normalen Einwärtsstülpung erhält.

Auch auf diejenige Form der Nase, die oft, als sogenannte
Stumpfnase (mit nach oben gerichteter Spitze), als entstel-
lende Gesichtsbildung vorkommt, kann man im zarten Kindes-
alter regulirend einwirken, und zwar einfach durch ein sanftes,
aber oft (täglich 2--3 mal) wiederholtes und über einige Mo-
nate fortgeführtes Herabziehen der Nasenspitze, die man da-
bei in zarter Weise zwischen zwei Finger fasst.

Die Schmiegsamkeit aller in so reger Umbildung begrif-
fenen Theile des kindlichen Körpers kommt in den ersten
Altersperioden dem Erfolge solcher und ähnlicher Proceduren
in auffallender Weise zu Statten.



2.—7. JAHR. KÖRPERL. SEITE. AUSBILDUNG U. PFLEGE EINZELNER THEILE.
äussere Erscheinung des Menschen am meisten bestimmenden
Theilen des Kopfes und Gesichtes. Wir finden da häufig
zweierlei Punkte des Anstosses, auf welche sich in diesem
Alter noch recht befriedigend einwirken lässt, nämlich die
Ohren und die Nase.

Eine ziemlich häufige Missform der Ohren ist ihr flügel-
förmiges Abstehen, welches dem ganzen Gesichtsausdrucke
jenes bekannte eigenthümlich unangenehme Gepräge gibt. Ein
leinenes, etwas breit zusammengelegtes Tuch, welches, die
Ohren gehörig fassend, in senkrechter Richtung auf dem Kopfe
zusammengebunden wird und nur des Nachts liegen zu blei-
ben braucht, genügt, um in kurzer Zeit die Ohren zur nor-
malen Stellung zurückzuführen. — Zuweilen ist der äussere
Saum des Ohres an irgend einem Punkte nach aussen
umgestülpt
. Auch diese entstellende Ohrform lässt sich
leicht beseitigen, wenn man die betreffende Stelle des Ohrsau-
mes durch ein kleines Heftpflasterstreifchen ein paar Monate
hindurch fortwährend in der normalen Einwärtsstülpung erhält.

Auch auf diejenige Form der Nase, die oft, als sogenannte
Stumpfnase (mit nach oben gerichteter Spitze), als entstel-
lende Gesichtsbildung vorkommt, kann man im zarten Kindes-
alter regulirend einwirken, und zwar einfach durch ein sanftes,
aber oft (täglich 2—3 mal) wiederholtes und über einige Mo-
nate fortgeführtes Herabziehen der Nasenspitze, die man da-
bei in zarter Weise zwischen zwei Finger fasst.

Die Schmiegsamkeit aller in so reger Umbildung begrif-
fenen Theile des kindlichen Körpers kommt in den ersten
Altersperioden dem Erfolge solcher und ähnlicher Proceduren
in auffallender Weise zu Statten.



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[110/0114] 2.—7. JAHR. KÖRPERL. SEITE. AUSBILDUNG U. PFLEGE EINZELNER THEILE. äussere Erscheinung des Menschen am meisten bestimmenden Theilen des Kopfes und Gesichtes. Wir finden da häufig zweierlei Punkte des Anstosses, auf welche sich in diesem Alter noch recht befriedigend einwirken lässt, nämlich die Ohren und die Nase. Eine ziemlich häufige Missform der Ohren ist ihr flügel- förmiges Abstehen, welches dem ganzen Gesichtsausdrucke jenes bekannte eigenthümlich unangenehme Gepräge gibt. Ein leinenes, etwas breit zusammengelegtes Tuch, welches, die Ohren gehörig fassend, in senkrechter Richtung auf dem Kopfe zusammengebunden wird und nur des Nachts liegen zu blei- ben braucht, genügt, um in kurzer Zeit die Ohren zur nor- malen Stellung zurückzuführen. — Zuweilen ist der äussere Saum des Ohres an irgend einem Punkte nach aussen umgestülpt. Auch diese entstellende Ohrform lässt sich leicht beseitigen, wenn man die betreffende Stelle des Ohrsau- mes durch ein kleines Heftpflasterstreifchen ein paar Monate hindurch fortwährend in der normalen Einwärtsstülpung erhält. Auch auf diejenige Form der Nase, die oft, als sogenannte Stumpfnase (mit nach oben gerichteter Spitze), als entstel- lende Gesichtsbildung vorkommt, kann man im zarten Kindes- alter regulirend einwirken, und zwar einfach durch ein sanftes, aber oft (täglich 2—3 mal) wiederholtes und über einige Mo- nate fortgeführtes Herabziehen der Nasenspitze, die man da- bei in zarter Weise zwischen zwei Finger fasst. Die Schmiegsamkeit aller in so reger Umbildung begrif- fenen Theile des kindlichen Körpers kommt in den ersten Altersperioden dem Erfolge solcher und ähnlicher Proceduren in auffallender Weise zu Statten.

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Zitationshilfe: Schreber, Daniel Gottlob Moritz: Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit. Leipzig, 1858, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreber_kallipaedie_1858/114>, abgerufen am 24.11.2024.