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Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898.

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Darauf sagt sie ganz dreist und ruhig: es sei ein Fremder, der vorbei gekommen wäre und sie um einen Trunk Wasser gebeten hätte. Ich sage ihm, er solle sich scheeren und denke mir nichts weiter dabei, und werde auch nicht argwöhnisch, als ich ihn am nächsten Tage noch in der Nähe unserer Niederlassung herumlungern sehe. Den folgenden Tag kommt sie zu mir und bittet mich um eine ganze Menge Patronen. Sie hatte mich noch nie vorher um etwas gebeten. Drum fragte ich sie, was zum Teufel, ein Frauenzimmer mit Patronen wollte? Da sagt sie: das alte Negerweib, das ihr beim Wasser tragen hülfe, um den Garten zu begießen, wolle nicht mehr kommen, wenn sie nicht die Patronen für ihren Sohn kriegte, der nach Norden auf die Elephantenjagd gehen wollte. Und richtig lasse ich mich von dem Frauenzimmer beschwatzen; denn sie erwartete ein Kleines und sie sagte, sie könne das Wasser zum Begießen nicht mehr allein tragen. Da gab ich ihr die Patronen, ich, Esel, der ich war!

Um die Zeit hörte ich, daß die Company Krieg mit den Matabele führen wollte, und da bekam ich Lust als Freiwilliger einzutreten. Es hieß, daß dabei reiche Beute zu machen sei, und Ländereien verteilt werden sollten und lauter solche Vorteile, und da ich meinte, es würde nur drei Monate dauern, ging ich mit. Ich ließ die beiden Weiber zurück mit

Darauf sagt sie ganz dreist und ruhig: es sei ein Fremder, der vorbei gekommen wäre und sie um einen Trunk Wasser gebeten hätte. Ich sage ihm, er solle sich scheeren und denke mir nichts weiter dabei, und werde auch nicht argwöhnisch, als ich ihn am nächsten Tage noch in der Nähe unserer Niederlassung herumlungern sehe. Den folgenden Tag kommt sie zu mir und bittet mich um eine ganze Menge Patronen. Sie hatte mich noch nie vorher um etwas gebeten. Drum fragte ich sie, was zum Teufel, ein Frauenzimmer mit Patronen wollte? Da sagt sie: das alte Negerweib, das ihr beim Wasser tragen hülfe, um den Garten zu begießen, wolle nicht mehr kommen, wenn sie nicht die Patronen für ihren Sohn kriegte, der nach Norden auf die Elephantenjagd gehen wollte. Und richtig lasse ich mich von dem Frauenzimmer beschwatzen; denn sie erwartete ein Kleines und sie sagte, sie könne das Wasser zum Begießen nicht mehr allein tragen. Da gab ich ihr die Patronen, ich, Esel, der ich war!

Um die Zeit hörte ich, daß die Company Krieg mit den Matabele führen wollte, und da bekam ich Lust als Freiwilliger einzutreten. Es hieß, daß dabei reiche Beute zu machen sei, und Ländereien verteilt werden sollten und lauter solche Vorteile, und da ich meinte, es würde nur drei Monate dauern, ging ich mit. Ich ließ die beiden Weiber zurück mit

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[28/0028] Darauf sagt sie ganz dreist und ruhig: es sei ein Fremder, der vorbei gekommen wäre und sie um einen Trunk Wasser gebeten hätte. Ich sage ihm, er solle sich scheeren und denke mir nichts weiter dabei, und werde auch nicht argwöhnisch, als ich ihn am nächsten Tage noch in der Nähe unserer Niederlassung herumlungern sehe. Den folgenden Tag kommt sie zu mir und bittet mich um eine ganze Menge Patronen. Sie hatte mich noch nie vorher um etwas gebeten. Drum fragte ich sie, was zum Teufel, ein Frauenzimmer mit Patronen wollte? Da sagt sie: das alte Negerweib, das ihr beim Wasser tragen hülfe, um den Garten zu begießen, wolle nicht mehr kommen, wenn sie nicht die Patronen für ihren Sohn kriegte, der nach Norden auf die Elephantenjagd gehen wollte. Und richtig lasse ich mich von dem Frauenzimmer beschwatzen; denn sie erwartete ein Kleines und sie sagte, sie könne das Wasser zum Begießen nicht mehr allein tragen. Da gab ich ihr die Patronen, ich, Esel, der ich war! Um die Zeit hörte ich, daß die Company Krieg mit den Matabele führen wollte, und da bekam ich Lust als Freiwilliger einzutreten. Es hieß, daß dabei reiche Beute zu machen sei, und Ländereien verteilt werden sollten und lauter solche Vorteile, und da ich meinte, es würde nur drei Monate dauern, ging ich mit. Ich ließ die beiden Weiber zurück mit

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Zitationshilfe: Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898/28>, abgerufen am 21.11.2024.