Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898."Rufe den weisen Männern Englands zu: ,Ihr, die Ihr in Ruhe und Frieden in dem gedämpften Licht Eures Studierzimmers über Alles im Himmel und auf Erden nachsinnet und alles Wissen für Euer Gebiet erklärt, habt Ihr keine Zeit, hierüber nachzudenken? Wem hat England seine Macht anvertraut? Wie gebrauchen jene Männer diese erschlichene Macht? Sagt nicht: was haben wir mit jenen Leuten jenseits des Meeres zu schaffen? Haben wir nicht Stoff für ernstes Nachdenken genug im eigenen Lande? Wenn die Gedanken einer Nation nicht bis zu jener Stelle reichen, dann sollten die Hände nie dorthin ausgestreckt werden, um dort zu arbeiten; denn wohin die Kraft eines Volks geht, dahin muß die höhere Bildung und Einsicht mitgehen, um die Führung zu übernehmen. O Ihr, die Ihr bequem dasitzt und Vergangenheit und Zukunft erforscht, vergeßt der Gegenwart nicht. Ihr habt kein Recht, so behaglich zu ruhen, ohne Euch darum zu kümmern, was diejenigen, die Ihr ausgerüstet und entsendet habt, in der Ferne treiben. Was ist aus dem Schwert der Nation geworden - Ihr Männer des Gedankens?' "Und den Frauen Englands sage! ,Ihr, die Ihr in prunkvollen Häusern wohnt, umspielt von Euern Kindern, wähnet nicht, daß es das Rauschen seidener Vorhänge ist oder der leise Hauch des Windes. Horcht! Seid Ihr sicher, daß es nicht das ferne „Rufe den weisen Männern Englands zu: ‚Ihr, die Ihr in Ruhe und Frieden in dem gedämpften Licht Eures Studierzimmers über Alles im Himmel und auf Erden nachsinnet und alles Wissen für Euer Gebiet erklärt, habt Ihr keine Zeit, hierüber nachzudenken? Wem hat England seine Macht anvertraut? Wie gebrauchen jene Männer diese erschlichene Macht? Sagt nicht: was haben wir mit jenen Leuten jenseits des Meeres zu schaffen? Haben wir nicht Stoff für ernstes Nachdenken genug im eigenen Lande? Wenn die Gedanken einer Nation nicht bis zu jener Stelle reichen, dann sollten die Hände nie dorthin ausgestreckt werden, um dort zu arbeiten; denn wohin die Kraft eines Volks geht, dahin muß die höhere Bildung und Einsicht mitgehen, um die Führung zu übernehmen. O Ihr, die Ihr bequem dasitzt und Vergangenheit und Zukunft erforscht, vergeßt der Gegenwart nicht. Ihr habt kein Recht, so behaglich zu ruhen, ohne Euch darum zu kümmern, was diejenigen, die Ihr ausgerüstet und entsendet habt, in der Ferne treiben. Was ist aus dem Schwert der Nation geworden – Ihr Männer des Gedankens?‘ „Und den Frauen Englands sage! ‚Ihr, die Ihr in prunkvollen Häusern wohnt, umspielt von Euern Kindern, wähnet nicht, daß es das Rauschen seidener Vorhänge ist oder der leise Hauch des Windes. Horcht! Seid Ihr sicher, daß es nicht das ferne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0072" n="72"/> <p>„Rufe den weisen Männern Englands zu: ‚Ihr, die Ihr in Ruhe und Frieden in dem gedämpften Licht Eures Studierzimmers über Alles im Himmel und auf Erden nachsinnet und alles Wissen für Euer Gebiet erklärt, habt Ihr keine Zeit, hierüber nachzudenken? Wem hat England seine Macht anvertraut? Wie gebrauchen jene Männer diese erschlichene Macht? Sagt nicht: was haben wir mit jenen Leuten jenseits des Meeres zu schaffen? Haben wir nicht Stoff für ernstes Nachdenken genug im eigenen Lande? Wenn die Gedanken einer Nation nicht bis zu jener Stelle reichen, dann sollten die Hände nie dorthin ausgestreckt werden, um dort zu arbeiten; denn wohin die Kraft eines Volks geht, dahin muß die höhere Bildung und Einsicht mitgehen, um die Führung zu übernehmen. O Ihr, die Ihr bequem dasitzt und Vergangenheit und Zukunft erforscht, vergeßt der Gegenwart nicht. Ihr habt kein Recht, so behaglich zu ruhen, ohne Euch darum zu kümmern, was diejenigen, die Ihr ausgerüstet und entsendet habt, in der Ferne treiben. Was ist aus dem Schwert der Nation geworden – Ihr Männer des Gedankens?‘</p> <p>„Und den Frauen Englands sage! ‚Ihr, die Ihr in prunkvollen Häusern wohnt, umspielt von Euern Kindern, wähnet nicht, daß es das Rauschen seidener Vorhänge ist oder der leise Hauch des Windes. Horcht! Seid Ihr sicher, daß es nicht das ferne </p> </div> </body> </text> </TEI> [72/0072]
„Rufe den weisen Männern Englands zu: ‚Ihr, die Ihr in Ruhe und Frieden in dem gedämpften Licht Eures Studierzimmers über Alles im Himmel und auf Erden nachsinnet und alles Wissen für Euer Gebiet erklärt, habt Ihr keine Zeit, hierüber nachzudenken? Wem hat England seine Macht anvertraut? Wie gebrauchen jene Männer diese erschlichene Macht? Sagt nicht: was haben wir mit jenen Leuten jenseits des Meeres zu schaffen? Haben wir nicht Stoff für ernstes Nachdenken genug im eigenen Lande? Wenn die Gedanken einer Nation nicht bis zu jener Stelle reichen, dann sollten die Hände nie dorthin ausgestreckt werden, um dort zu arbeiten; denn wohin die Kraft eines Volks geht, dahin muß die höhere Bildung und Einsicht mitgehen, um die Führung zu übernehmen. O Ihr, die Ihr bequem dasitzt und Vergangenheit und Zukunft erforscht, vergeßt der Gegenwart nicht. Ihr habt kein Recht, so behaglich zu ruhen, ohne Euch darum zu kümmern, was diejenigen, die Ihr ausgerüstet und entsendet habt, in der Ferne treiben. Was ist aus dem Schwert der Nation geworden – Ihr Männer des Gedankens?‘
„Und den Frauen Englands sage! ‚Ihr, die Ihr in prunkvollen Häusern wohnt, umspielt von Euern Kindern, wähnet nicht, daß es das Rauschen seidener Vorhänge ist oder der leise Hauch des Windes. Horcht! Seid Ihr sicher, daß es nicht das ferne
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