§ 13. Negation (mit Postulat) und darauf zu gründende Sätze.
Gebiete die ganze Ebene der Tafel im Allgemeinen zerschnitten wird -- wie dies Fig. 17 veranschaulicht. Man sieht zugleich, dass das [in Fig. 9+) schraffirte] Gebiet a + b aus den drei ersten dieser Terme zusammengesetzt ist, und ebensoleicht, wie Th. 33+), ist auch der Zusatz zu demselben durch die Anschauung zu bewahr- heiten.
[Abbildung]
[Abbildung]
Fig. 17.
Zur Erläuterung sei erinnert, dass man der unter Postulat ((3)), Fig. 16 gegebenen Interpreta- tion von a1 und b1 eingedenk sein muss. Hienach wird a b1 -- z. B. -- dasjenige Gebiet vorstellen, welches der Innenfläche des Kreises a und der Aussenfläche des Kreises b gemeinsam ist, kurz gesagt: den Teil der Kreisfläche a, der ausserhalb b fällt. Und a1b1 muss das den beiden Aussenflächen der Kreise a und b gemeinsame Gebiet vorstellen, mithin die Punkte umfassen, die ausserhalb beider Kreise zugleich liegen, ein Gebiet, das man als Aussenfläche des (als ein liegender Achter erscheinenden) Gebietes a + b bezeichnen darf.
Berührten sich die Kreise a und b, so würde das Gebiet a b in einen Punkt, den Berührungspunkt zusammenschrumpfen, und hätten ihre Kon- turen gar keinen Punkt gemein, so würde das Gebiet a b fortfallen, nicht existiren, O sein; dann würde a b1 mit dem ganzen Kreis a und a1b mit b zusammenfallen.
Zusatz. Ersetzt man in 34+) die Summe der drei ersten Glieder rechterhand durch den einfacheren Ausdruck, welchem dieselbe nach Th. 33+) gleich ist, so ergibt sich noch: 1 = a + b + a1b1.
Für die Zwecke des Unterrichts muss zum Bewusstsein gebracht werden, dass bei der korrekten Ausführung jener Substitution zweimal vom Assoziationsgesetze 13+) der Addition, nebst Zusatz, Gebrauch zu machen war, und zwar in entgegengesetztem Sinne: einmal behufs Ein- führung einer Klammer, durch welche die Gleichung 34+) in 1 = (a b + a b1 + a1b) + a1b1 umgeschrieben, die rechte Seite als zweigliedrige Summe dargestellt wird, deren erster Term nun erst durch das ihm gleiche a + b ersetzbar ist, welches als ein zusammengesetzter Ausdruck zunächst wieder selbst auch eingeklammert werden muss (cf. Anhang 2) -- sodann bei dem Substitu- tionsergebnisse: 1 = (a + b) + a b behufs Unterdrückung der letzten Klammer.
Dergleichen Zwischenoperationen übergehen wir zumeist mit Still- schweigen.
Nunmehr können wir zur Begründung des vollen Distributionsgesetzes schreiten. Dazu bedürfen wir sogar des Th. 34+) nicht, und wurde dieses blos wegen seiner nahen Verwandtschaft mit 33+) gleich hinter diesem angereiht.
§ 13. Negation (mit Postulat) und darauf zu gründende Sätze.
Gebiete die ganze Ebene der Tafel im Allgemeinen zerschnitten wird — wie dies Fig. 17 veranschaulicht. Man sieht zugleich, dass das [in Fig. 9+) schraffirte] Gebiet a + b aus den drei ersten dieser Terme zusammengesetzt ist, und ebensoleicht, wie Th. 33+), ist auch der Zusatz zu demselben durch die Anschauung zu bewahr- heiten.
[Abbildung]
[Abbildung]
Fig. 17.
Zur Erläuterung sei erinnert, dass man der unter Postulat ((3)), Fig. 16 gegebenen Interpreta- tion von a1 und b1 eingedenk sein muss. Hienach wird a b1 — z. B. — dasjenige Gebiet vorstellen, welches der Innenfläche des Kreises a und der Aussenfläche des Kreises b gemeinsam ist, kurz gesagt: den Teil der Kreisfläche a, der ausserhalb b fällt. Und a1b1 muss das den beiden Aussenflächen der Kreise a und b gemeinsame Gebiet vorstellen, mithin die Punkte umfassen, die ausserhalb beider Kreise zugleich liegen, ein Gebiet, das man als Aussenfläche des (als ein liegender Achter erscheinenden) Gebietes a + b bezeichnen darf.
Berührten sich die Kreise a und b, so würde das Gebiet a b in einen Punkt, den Berührungspunkt zusammenschrumpfen, und hätten ihre Kon- turen gar keinen Punkt gemein, so würde das Gebiet a b fortfallen, nicht existiren, O sein; dann würde a b1 mit dem ganzen Kreis a und a1b mit b zusammenfallen.
Zusatz. Ersetzt man in 34+) die Summe der drei ersten Glieder rechterhand durch den einfacheren Ausdruck, welchem dieselbe nach Th. 33+) gleich ist, so ergibt sich noch: 1 = a + b + a1b1.
Für die Zwecke des Unterrichts muss zum Bewusstsein gebracht werden, dass bei der korrekten Ausführung jener Substitution zweimal vom Assoziationsgesetze 13+) der Addition, nebst Zusatz, Gebrauch zu machen war, und zwar in entgegengesetztem Sinne: einmal behufs Ein- führung einer Klammer, durch welche die Gleichung 34+) in 1 = (a b + a b1 + a1b) + a1b1 umgeschrieben, die rechte Seite als zweigliedrige Summe dargestellt wird, deren erster Term nun erst durch das ihm gleiche a + b ersetzbar ist, welches als ein zusammengesetzter Ausdruck zunächst wieder selbst auch eingeklammert werden muss (cf. Anhang 2) — sodann bei dem Substitu- tionsergebnisse: 1 = (a + b) + a b behufs Unterdrückung der letzten Klammer.
Dergleichen Zwischenoperationen übergehen wir zumeist mit Still- schweigen.
Nunmehr können wir zur Begründung des vollen Distributionsgesetzes schreiten. Dazu bedürfen wir sogar des Th. 34+) nicht, und wurde dieses blos wegen seiner nahen Verwandtschaft mit 33+) gleich hinter diesem angereiht.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0329"n="309"/><fwplace="top"type="header">§ 13. Negation (mit Postulat) und darauf zu gründende Sätze.</fw><lb/>
Gebiete die ganze Ebene der Tafel im Allgemeinen zerschnitten wird<lb/>— wie dies Fig. 17 veranschaulicht. Man sieht zugleich, dass das [in<lb/>
Fig. 9<hirendition="#sub">+</hi>) schraffirte] Gebiet <hirendition="#i">a</hi> + <hirendition="#i">b</hi> aus den drei<lb/>
ersten dieser Terme zusammengesetzt ist, und<lb/>
ebensoleicht, wie Th. 33<hirendition="#sub">+</hi>), ist auch der Zusatz<lb/>
zu demselben durch die Anschauung zu bewahr-<lb/>
heiten.</p><lb/><figure/><figure><head>Fig. 17.</head></figure><lb/><p>Zur Erläuterung sei erinnert, dass man der<lb/>
unter Postulat ((3)), Fig. 16 gegebenen Interpreta-<lb/>
tion von <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi> und <hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi> eingedenk sein muss. Hienach<lb/>
wird <hirendition="#i">a b</hi><hirendition="#sub">1</hi>— z. B. — dasjenige Gebiet vorstellen,<lb/>
welches der Innenfläche des Kreises <hirendition="#i">a</hi> und der Aussenfläche des Kreises <hirendition="#i">b</hi><lb/>
gemeinsam ist, kurz gesagt: den Teil der Kreisfläche <hirendition="#i">a</hi>, der ausserhalb <hirendition="#i">b</hi><lb/>
fällt. Und <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi> muss das den beiden Aussenflächen der Kreise <hirendition="#i">a</hi> und <hirendition="#i">b</hi><lb/>
gemeinsame Gebiet vorstellen, mithin die Punkte umfassen, die ausserhalb<lb/>
beider Kreise zugleich liegen, ein Gebiet, das man als Aussenfläche des<lb/>
(als ein liegender Achter erscheinenden) Gebietes <hirendition="#i">a</hi> + <hirendition="#i">b</hi> bezeichnen darf.</p><lb/><p>Berührten sich die Kreise <hirendition="#i">a</hi> und <hirendition="#i">b</hi>, so würde das Gebiet <hirendition="#i">a b</hi> in <hirendition="#i">einen</hi><lb/>
Punkt, den Berührungspunkt zusammenschrumpfen, und hätten ihre Kon-<lb/>
turen gar keinen Punkt gemein, so würde das Gebiet <hirendition="#i">a b</hi> fortfallen, nicht<lb/>
existiren, O sein; dann würde <hirendition="#i">a b</hi><hirendition="#sub">1</hi> mit dem ganzen Kreis <hirendition="#i">a</hi> und <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b</hi> mit <hirendition="#i">b</hi><lb/>
zusammenfallen.</p><lb/><p><hirendition="#g">Zusatz</hi>. Ersetzt man in 34<hirendition="#sub">+</hi>) die Summe der drei ersten Glieder<lb/>
rechterhand durch den einfacheren Ausdruck, welchem dieselbe nach<lb/>
Th. 33<hirendition="#sub">+</hi>) gleich ist, so ergibt sich noch:<lb/><hirendition="#c">1 = <hirendition="#i">a</hi> + <hirendition="#i">b</hi> + <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi>.</hi></p><lb/><p>Für die Zwecke des Unterrichts muss zum Bewusstsein gebracht<lb/>
werden, dass bei der korrekten Ausführung jener Substitution zweimal<lb/>
vom Assoziationsgesetze 13<hirendition="#sub">+</hi>) der Addition, nebst Zusatz, Gebrauch zu<lb/>
machen war, und zwar in entgegengesetztem Sinne: einmal behufs <hirendition="#i">Ein-<lb/>
führung</hi> einer Klammer, durch welche die Gleichung 34<hirendition="#sub">+</hi>) in<lb/><hirendition="#c">1 = (<hirendition="#i">a b</hi> + <hirendition="#i">a b</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b</hi>) + <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi></hi><lb/>
umgeschrieben, die rechte Seite als zweigliedrige Summe dargestellt wird,<lb/>
deren erster Term nun erst durch das ihm gleiche <hirendition="#i">a</hi> + <hirendition="#i">b</hi> ersetzbar ist,<lb/>
welches als ein zusammengesetzter Ausdruck zunächst wieder selbst auch<lb/>
eingeklammert werden muss (cf. Anhang 2) — sodann bei dem Substitu-<lb/>
tionsergebnisse: 1 = (<hirendition="#i">a</hi> + <hirendition="#i">b</hi>) + <hirendition="#i">a b</hi> behufs <hirendition="#i">Unterdrückung</hi> der letzten Klammer.</p><lb/><p>Dergleichen Zwischenoperationen übergehen wir zumeist mit Still-<lb/>
schweigen.</p><lb/><p>Nunmehr können wir zur <hirendition="#i">Begründung des vollen Distributionsgesetzes</hi><lb/>
schreiten. Dazu bedürfen wir sogar des Th. 34<hirendition="#sub">+</hi>) <hirendition="#i">nicht</hi>, und wurde<lb/>
dieses blos wegen seiner nahen Verwandtschaft mit 33<hirendition="#sub">+</hi>) gleich hinter<lb/>
diesem angereiht.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[309/0329]
§ 13. Negation (mit Postulat) und darauf zu gründende Sätze.
Gebiete die ganze Ebene der Tafel im Allgemeinen zerschnitten wird
— wie dies Fig. 17 veranschaulicht. Man sieht zugleich, dass das [in
Fig. 9+) schraffirte] Gebiet a + b aus den drei
ersten dieser Terme zusammengesetzt ist, und
ebensoleicht, wie Th. 33+), ist auch der Zusatz
zu demselben durch die Anschauung zu bewahr-
heiten.
[Abbildung]
[Abbildung Fig. 17.]
Zur Erläuterung sei erinnert, dass man der
unter Postulat ((3)), Fig. 16 gegebenen Interpreta-
tion von a1 und b1 eingedenk sein muss. Hienach
wird a b1 — z. B. — dasjenige Gebiet vorstellen,
welches der Innenfläche des Kreises a und der Aussenfläche des Kreises b
gemeinsam ist, kurz gesagt: den Teil der Kreisfläche a, der ausserhalb b
fällt. Und a1 b1 muss das den beiden Aussenflächen der Kreise a und b
gemeinsame Gebiet vorstellen, mithin die Punkte umfassen, die ausserhalb
beider Kreise zugleich liegen, ein Gebiet, das man als Aussenfläche des
(als ein liegender Achter erscheinenden) Gebietes a + b bezeichnen darf.
Berührten sich die Kreise a und b, so würde das Gebiet a b in einen
Punkt, den Berührungspunkt zusammenschrumpfen, und hätten ihre Kon-
turen gar keinen Punkt gemein, so würde das Gebiet a b fortfallen, nicht
existiren, O sein; dann würde a b1 mit dem ganzen Kreis a und a1 b mit b
zusammenfallen.
Zusatz. Ersetzt man in 34+) die Summe der drei ersten Glieder
rechterhand durch den einfacheren Ausdruck, welchem dieselbe nach
Th. 33+) gleich ist, so ergibt sich noch:
1 = a + b + a1 b1.
Für die Zwecke des Unterrichts muss zum Bewusstsein gebracht
werden, dass bei der korrekten Ausführung jener Substitution zweimal
vom Assoziationsgesetze 13+) der Addition, nebst Zusatz, Gebrauch zu
machen war, und zwar in entgegengesetztem Sinne: einmal behufs Ein-
führung einer Klammer, durch welche die Gleichung 34+) in
1 = (a b + a b1 + a1 b) + a1 b1
umgeschrieben, die rechte Seite als zweigliedrige Summe dargestellt wird,
deren erster Term nun erst durch das ihm gleiche a + b ersetzbar ist,
welches als ein zusammengesetzter Ausdruck zunächst wieder selbst auch
eingeklammert werden muss (cf. Anhang 2) — sodann bei dem Substitu-
tionsergebnisse: 1 = (a + b) + a b behufs Unterdrückung der letzten Klammer.
Dergleichen Zwischenoperationen übergehen wir zumeist mit Still-
schweigen.
Nunmehr können wir zur Begründung des vollen Distributionsgesetzes
schreiten. Dazu bedürfen wir sogar des Th. 34+) nicht, und wurde
dieses blos wegen seiner nahen Verwandtschaft mit 33+) gleich hinter
diesem angereiht.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/329>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.