Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.§ 25. Anwendungsbeispiele und Aufgaben. wo w unbestimmt ist -- cf. Th. 33+) nebst dem Absorptionsgesetze (be-hufs Rechtfertigung der letztvollzogenen Kürzung). Oder als Doppelsub- sumtion geschrieben: x) c d1 + c1 d a c1 + d1. Sie lehrt, dass aus der Anwesenheit von A geschlossen werden kann auf die Abwesenheit von wenigstens einem der beiden Merkmale C, D, und umge- kehrt, dass wo von diesen letztern C und D das eine allein (ohne das andere) sich vorfindet, geschlossen werden kann auf die Anwesenheit von A. Zur Übung möge der Leser aus z) auch c durch a, b, d und d durch Anmerkung zur 1. Aufgabe. Natürlich sind die Data unseres Problems auch mögliche und Unmöglich können aber diese Data, so wie Boole angibt, ganz Liest man nämlich aus der vereinigten Gleichung e) diejenigen § 25. Anwendungsbeispiele und Aufgaben. wo w unbestimmt ist — cf. Th. 33+) nebst dem Absorptionsgesetze (be-hufs Rechtfertigung der letztvollzogenen Kürzung). Oder als Doppelsub- sumtion geschrieben: ξ) c d1 + c1 d ⋹ a ⋹ c1 + d1. Sie lehrt, dass aus der Anwesenheit von A geschlossen werden kann auf die Abwesenheit von wenigstens einem der beiden Merkmale C, D, und umge- kehrt, dass wo von diesen letztern C und D das eine allein (ohne das andere) sich vorfindet, geschlossen werden kann auf die Anwesenheit von A. Zur Übung möge der Leser aus ζ) auch c durch a, b, d und d durch Anmerkung zur 1. Aufgabe. Natürlich sind die Data unseres Problems auch mögliche und Unmöglich können aber diese Data, so wie Boole angibt, ganz Liest man nämlich aus der vereinigten Gleichung ε) diejenigen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0547" n="527"/><fw place="top" type="header">§ 25. Anwendungsbeispiele und Aufgaben.</fw><lb/> wo <hi rendition="#i">w</hi> unbestimmt ist — cf. Th. 33<hi rendition="#sub">+</hi>) nebst dem Absorptionsgesetze (be-<lb/> hufs Rechtfertigung der letztvollzogenen Kürzung). 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Aufgabe.</p><lb/> <p>Natürlich sind die Data unseres Problems auch mögliche und<lb/> logisch zulässige; denn ihre vereinigte Gleichung <hi rendition="#i">ε</hi>) ist eine Relation,<lb/> die keinen Widerspruch involvirt, die nach den Regeln des Kalkuls<lb/> auf die im bisherigen Aussagengebiete <hi rendition="#i">allein</hi> absurde Behauptung 1 = 0<lb/> nicht hinausläuft.</p><lb/> <p>Unmöglich können aber diese Data, so wie <hi rendition="#g">Boole</hi> angibt, ganz<lb/> durch <hi rendition="#i">Beobachtung</hi> (einer Klasse von Naturerzeugnissen) gewonnen<lb/> worden sein, indem der in der Prämisse <hi rendition="#i">β</hi>) angeführte Fall <hi rendition="#i">a d e</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, dass<lb/> „wo immer die Merkmale <hi rendition="#i">A</hi> und <hi rendition="#i">D</hi> in Abwesenheit von <hi rendition="#i">E</hi> gleichzeitig<lb/> auftreten“, kraft des Gesamtsystems dieser Prämissen, <hi rendition="#i">überhaupt nie<lb/> vorgekommen sein kann</hi>.</p><lb/> <p>Liest man nämlich aus der vereinigten Gleichung <hi rendition="#i">ε</hi>) diejenigen<lb/> Glieder heraus, welche die Kombination <hi rendition="#i">a d e</hi><hi rendition="#sub">1</hi> zum Faktor haben, in-<lb/> dem man da, wo einer dieser Buchstaben <hi rendition="#i">a, d</hi> oder <hi rendition="#i">e</hi> — nennen wir<lb/> ihn für den Augenblick <hi rendition="#i">x</hi> — unvertreten erscheint, sich den Faktor<lb/> 1, = <hi rendition="#i">x</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, hinzudenkt, so ergibt sich leicht als die Gesamtheit dieser<lb/> Glieder:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a d e</hi><hi rendition="#sub">1</hi> (<hi rendition="#i">b c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi>) + <hi rendition="#i">a b c d e</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">a b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">d e</hi><hi rendition="#sub">1</hi> =<lb/> = <hi rendition="#i">a d e</hi><hi rendition="#sub">1</hi> (<hi rendition="#i">b c</hi> + <hi rendition="#i">b c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) = <hi rendition="#i">a d e</hi><hi rendition="#sub">1</hi> · 1 = <hi rendition="#i">a d e</hi><hi rendition="#sub">1</hi>.</hi><lb/> In der That ist also nach der vereinigten Gleichung selbst:<lb/><hi rendition="#i">ο</hi>) <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">a d e</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0,</hi><lb/> d. h. der Fall konnte niemals vorgekommen sein — ein Umstand, auf<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [527/0547]
§ 25. Anwendungsbeispiele und Aufgaben.
wo w unbestimmt ist — cf. Th. 33+) nebst dem Absorptionsgesetze (be-
hufs Rechtfertigung der letztvollzogenen Kürzung). Oder als Doppelsub-
sumtion geschrieben:
ξ) c d1 + c1 d ⋹ a ⋹ c1 + d1.
Sie lehrt, dass aus der Anwesenheit von A geschlossen werden kann auf die
Abwesenheit von wenigstens einem der beiden Merkmale C, D, und umge-
kehrt, dass wo von diesen letztern C und D das eine allein (ohne das andere)
sich vorfindet, geschlossen werden kann auf die Anwesenheit von A.
Zur Übung möge der Leser aus ζ) auch c durch a, b, d und d durch
a, b, c ausdrücken und die Ergebnisse interpretiren — Aufgaben die auch
McColl sich gestellt. Man findet leicht als Eliminationsresultante, ver-
einfachte Gleichung und Lösung:
a1 b1 d1 = 0, (a d + a1 d1) c + (a b d1 + a1 d) c1 = 0,
c = a b d1 + a1 d + u a d1 oder a b d1 + a1 d ⋹ c ⋹ a d1 + a1 d;
a1 b1 c1 = 0, (a c + a1 c1) d + (a b c1 + a1 c) d1 = 0,
d = a b c1 + a1 c + t a c1 oder a b c1 + a1 c ⋹ d ⋹ a c1 + a1 c.
Anmerkung zur 1. Aufgabe.
Natürlich sind die Data unseres Problems auch mögliche und
logisch zulässige; denn ihre vereinigte Gleichung ε) ist eine Relation,
die keinen Widerspruch involvirt, die nach den Regeln des Kalkuls
auf die im bisherigen Aussagengebiete allein absurde Behauptung 1 = 0
nicht hinausläuft.
Unmöglich können aber diese Data, so wie Boole angibt, ganz
durch Beobachtung (einer Klasse von Naturerzeugnissen) gewonnen
worden sein, indem der in der Prämisse β) angeführte Fall a d e1, dass
„wo immer die Merkmale A und D in Abwesenheit von E gleichzeitig
auftreten“, kraft des Gesamtsystems dieser Prämissen, überhaupt nie
vorgekommen sein kann.
Liest man nämlich aus der vereinigten Gleichung ε) diejenigen
Glieder heraus, welche die Kombination a d e1 zum Faktor haben, in-
dem man da, wo einer dieser Buchstaben a, d oder e — nennen wir
ihn für den Augenblick x — unvertreten erscheint, sich den Faktor
1, = x + x1, hinzudenkt, so ergibt sich leicht als die Gesamtheit dieser
Glieder:
a d e1 (b c1 + b1 c) + a b c d e1 + a b1 c1 d e1 =
= a d e1 (b c + b c1 + b1 c + b1 c1) = a d e1 · 1 = a d e1.
In der That ist also nach der vereinigten Gleichung selbst:
ο) a d e1 = 0,
d. h. der Fall konnte niemals vorgekommen sein — ein Umstand, auf
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