Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891.§ 43. Miss Ladd's rechnerische Behandlung der 15 gültigen Modi. Ebenso kann man aber auch den zweiten oder ersten Faktor nachrechts werfen und darnach die Formel umschreiben in: A2) (a b = 0) (a g 0) (b1 g 0) A3) (b1 g = 0) (a g 0) (a b 0) -- vergleiche auch § 31. Die beiden Subsumtionen A2) und A3) würden sich übrigens durch gleichzeitige Vertauschung von a mit g und b mit b1 in einander überführen lassen und stellen dieselben wesentlich nur einen Satz vor. Miss Ladd stellt die Formel A) hin als einen besondern Fall der Aus B) ergibt sich A) durch die Annahme d = b1, für welche also Mit dieser Betrachtung ist implicite auch eine neue Ableitung resp. Aus der gemeinsamen Hauptformel A), und zwar in ihrer Um- Hierduch ergibt sich in der That: Man kann jedoch natürlich auch selbständig zuwerke gehen. Um aus § 43. Miss Ladd’s rechnerische Behandlung der 15 gültigen Modi. Ebenso kann man aber auch den zweiten oder ersten Faktor nachrechts werfen und darnach die Formel umschreiben in: A2) (α β = 0) (α γ ≠ 0) ⊆ (β1 γ ≠ 0) A3) (β1 γ = 0) (α γ ≠ 0) ⊆ (α β ≠ 0) — vergleiche auch § 31. Die beiden Subsumtionen A2) und A3) würden sich übrigens durch gleichzeitige Vertauschung von α mit γ und β mit β1 in einander überführen lassen und stellen dieselben wesentlich nur einen Satz vor. Miss Ladd stellt die Formel A) hin als einen besondern Fall der Aus B) ergibt sich A) durch die Annahme δ = β1, für welche also Mit dieser Betrachtung ist implicite auch eine neue Ableitung resp. Aus der gemeinsamen Hauptformel A), und zwar in ihrer Um- Hierduch ergibt sich in der That: Man kann jedoch natürlich auch selbständig zuwerke gehen. Um aus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0253" n="229"/><fw place="top" type="header">§ 43. 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Die beiden Subsumtionen <hi rendition="#i">A</hi><hi rendition="#sub">2</hi>) und <hi rendition="#i">A</hi><hi rendition="#sub">3</hi>)<lb/> würden sich übrigens durch gleichzeitige Vertauschung von <hi rendition="#i">α</hi> mit <hi rendition="#i">γ</hi><lb/> und <hi rendition="#i">β</hi> mit <hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi> in einander überführen lassen und stellen dieselben<lb/> wesentlich nur <hi rendition="#i">einen</hi> Satz vor.</p><lb/> <p>Miss <hi rendition="#g">Ladd</hi> stellt die Formel <hi rendition="#i">A</hi>) hin als einen besondern Fall der<lb/> allgemeineren Inkonsistenz:<lb/><hi rendition="#i">B</hi>) <hi rendition="#et">(<hi rendition="#i">α β</hi> = 0) (<hi rendition="#i">γ δ</hi> = 0) {<hi rendition="#i">α γ</hi> (<hi rendition="#i">β</hi> + <hi rendition="#i">δ</hi>) ≠ 0} = 0</hi><lb/> welche ihrerseits nur eine Umschreibung ist der Subsumtion:<lb/><hi rendition="#i">B</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) <hi rendition="#et">(<hi rendition="#i">α β</hi> = 0) (<hi rendition="#i">γ δ</hi> = 0) <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> {<hi rendition="#i">α γ</hi> (<hi rendition="#i">β</hi> + <hi rendition="#i">δ</hi>) = 0},</hi><lb/> die sich sozusagen von selbst versteht, in Anbetracht, dass unter den Vor-<lb/> aussetzungen linkerhand die beiden Terme des Polynoms der rechten Seite<lb/> beim Ausmultipliziren verschwinden, die Aussage rechterhand sich also be-<lb/> wahrheitet, in (0 = 0) = i übergeht.</p><lb/> <p>Aus <hi rendition="#i">B</hi>) ergibt sich <hi rendition="#i">A</hi>) durch die Annahme <hi rendition="#i">δ</hi> = <hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, für welche also<lb/><hi rendition="#i">β</hi> + <hi rendition="#i">δ</hi> = <hi rendition="#i">β</hi> + <hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 1 wird und als Faktor unterdrückt werden darf.</p><lb/> <p>Mit dieser Betrachtung ist implicite auch eine neue Ableitung resp.<lb/> Demonstration des Theorems <hi rendition="#i">A</hi><hi rendition="#sub">0</hi>) von Miss <hi rendition="#g">Ladd</hi> gegeben, welche als ori-<lb/> ginell zu bezeichnen ist.</p><lb/> <p>Aus der gemeinsamen Hauptformel <hi rendition="#i">A</hi>), und zwar in ihrer Um-<lb/> schreibung <hi rendition="#i">A</hi><hi rendition="#sub">1</hi>), geht nun der Syllogismus<lb/><hi rendition="#g">Barbara</hi> hervor, indem man setzt:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">α</hi> = <hi rendition="#i">a</hi>, <hi rendition="#i">β</hi> = <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">γ</hi> = <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi></hi><lb/> oder noch besser:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">α</hi> = <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, <hi rendition="#i">β</hi> = <hi rendition="#i">b</hi>, <hi rendition="#i">γ</hi> = <hi rendition="#i">a</hi>.</hi></p><lb/> <p>Hierduch ergibt sich in der That:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">a b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0) (<hi rendition="#i">b c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0) <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> (<hi rendition="#i">a c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0)</hi><lb/> was nach Th. 38<hi rendition="#sub">×</hi>) äquivalent ist mit:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">b</hi>) (<hi rendition="#i">b</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">c</hi>) <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> (<hi rendition="#i">a</hi> <choice><orig></orig><reg>⊆</reg></choice> <hi rendition="#i">c</hi>).</hi></p><lb/> <p>Man kann jedoch natürlich auch selbständig zuwerke gehen. 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§ 43. Miss Ladd’s rechnerische Behandlung der 15 gültigen Modi.
Ebenso kann man aber auch den zweiten oder ersten Faktor nach
rechts werfen und darnach die Formel umschreiben in:
A2) (α β = 0) (α γ ≠ 0)  (β1 γ ≠ 0)
A3) (β1 γ = 0) (α γ ≠ 0)  (α β ≠ 0)
— vergleiche auch § 31. Die beiden Subsumtionen A2) und A3)
würden sich übrigens durch gleichzeitige Vertauschung von α mit γ
und β mit β1 in einander überführen lassen und stellen dieselben
wesentlich nur einen Satz vor.
Miss Ladd stellt die Formel A) hin als einen besondern Fall der
allgemeineren Inkonsistenz:
B) (α β = 0) (γ δ = 0) {α γ (β + δ) ≠ 0} = 0
welche ihrerseits nur eine Umschreibung ist der Subsumtion:
B1) (α β = 0) (γ δ = 0)  {α γ (β + δ) = 0},
die sich sozusagen von selbst versteht, in Anbetracht, dass unter den Vor-
aussetzungen linkerhand die beiden Terme des Polynoms der rechten Seite
beim Ausmultipliziren verschwinden, die Aussage rechterhand sich also be-
wahrheitet, in (0 = 0) = i übergeht.
Aus B) ergibt sich A) durch die Annahme δ = β1, für welche also
β + δ = β + β1 = 1 wird und als Faktor unterdrückt werden darf.
Mit dieser Betrachtung ist implicite auch eine neue Ableitung resp.
Demonstration des Theorems A0) von Miss Ladd gegeben, welche als ori-
ginell zu bezeichnen ist.
Aus der gemeinsamen Hauptformel A), und zwar in ihrer Um-
schreibung A1), geht nun der Syllogismus
Barbara hervor, indem man setzt:
α = a, β = b1, γ = c1
oder noch besser:
α = c1, β = b, γ = a.
Hierduch ergibt sich in der That:
(a b1 = 0) (b c1 = 0)  (a c1 = 0)
was nach Th. 38×) äquivalent ist mit:
(a  b) (b  c)  (a  c).
Man kann jedoch natürlich auch selbständig zuwerke gehen. Um aus
den Prämissen a b1 = 0 und b c1 = 0 das Mittelglied b zu eliminiren, bilde
man die vereinigte Gleichung a b1 + c1 b = 0 und erhält als die Eliminations-
resultante: a c1 = 0 oder a  c. Elegant gewinnt man rechnerisch die Kon-
klusion, indem man den Untersatz a b1 = 0 mit c1, den Obersatz b c1 = 0
mit a durchmultiplizirt und die Ergebnisse überschiebend addirt, das
Th. 30+) b1 + b = 1 berücksichtigend, vergl. Peano1 p. 16. —
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