Erste Vorlesung, welche eine kurze Uebersicht des Inn- halts dieser Untersuchungen giebt.
Wenn vielleicht die Forderungen, welche ein Theil meiner Zuhörer an die Naturwissenschaftlichen Vorle- sungen die ich heute beginne, machen wird, in der Folge unbefriedigt bleiben müßten, so will ich wenig- stens, so viel an mir ist, diese Unzufriedenheit nicht unvorbereitet lassen, und gleich am Anfange unver- hohlen sagen, was diesmal von mir zu erwarten sey, und was nicht?
Die Naturwissenschaft bey ihrem jetzigen Umfange, selbst nur in einem dürftigen Umrisse, in einem gerin- gen Auszuge darzustellen, würde mit den äußerlichen Gränzen solcher Vorlesungen, wie die meinigen seyn müssen, in völligem Misverhältnisse stehen; auch sind in neuerer Zeit Werke, welche sich dieses Ziel vorge- setzet, in so hinlänglicher Menge geschrieben, daß ich
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Erſte Vorleſung, welche eine kurze Ueberſicht des Inn- halts dieſer Unterſuchungen giebt.
Wenn vielleicht die Forderungen, welche ein Theil meiner Zuhoͤrer an die Naturwiſſenſchaftlichen Vorle- ſungen die ich heute beginne, machen wird, in der Folge unbefriedigt bleiben muͤßten, ſo will ich wenig- ſtens, ſo viel an mir iſt, dieſe Unzufriedenheit nicht unvorbereitet laſſen, und gleich am Anfange unver- hohlen ſagen, was diesmal von mir zu erwarten ſey, und was nicht?
Die Naturwiſſenſchaft bey ihrem jetzigen Umfange, ſelbſt nur in einem duͤrftigen Umriſſe, in einem gerin- gen Auszuge darzuſtellen, wuͤrde mit den aͤußerlichen Graͤnzen ſolcher Vorleſungen, wie die meinigen ſeyn muͤſſen, in voͤlligem Misverhaͤltniſſe ſtehen; auch ſind in neuerer Zeit Werke, welche ſich dieſes Ziel vorge- ſetzet, in ſo hinlaͤnglicher Menge geſchrieben, daß ich
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[[1]/0015]
Erſte Vorleſung,
welche eine kurze Ueberſicht des Inn-
halts dieſer Unterſuchungen
giebt.
Wenn vielleicht die Forderungen, welche ein Theil
meiner Zuhoͤrer an die Naturwiſſenſchaftlichen Vorle-
ſungen die ich heute beginne, machen wird, in der
Folge unbefriedigt bleiben muͤßten, ſo will ich wenig-
ſtens, ſo viel an mir iſt, dieſe Unzufriedenheit nicht
unvorbereitet laſſen, und gleich am Anfange unver-
hohlen ſagen, was diesmal von mir zu erwarten ſey,
und was nicht?
Die Naturwiſſenſchaft bey ihrem jetzigen Umfange,
ſelbſt nur in einem duͤrftigen Umriſſe, in einem gerin-
gen Auszuge darzuſtellen, wuͤrde mit den aͤußerlichen
Graͤnzen ſolcher Vorleſungen, wie die meinigen ſeyn
muͤſſen, in voͤlligem Misverhaͤltniſſe ſtehen; auch ſind
in neuerer Zeit Werke, welche ſich dieſes Ziel vorge-
ſetzet, in ſo hinlaͤnglicher Menge geſchrieben, daß ich
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/15>, abgerufen am 03.12.2024.
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