deckt, über deren Gipfel die Felsenwände wie die Trümmer alter Burgen hervorsehen. Das von öftern Rissen und Klüften häufig zerspaltene Granitgebirge, welches noch überdies durch die häufige Neigung seiner Felsenmassen zu der kugelförmigen Absondrung zu ei- ner Trennung der einzelnen Stücken geneigt ist, findet sich, bis zu seinem Fuß hinab, von losgerissenen, un- ordentlich umhergestreueten Felsenstücken umgeben, welche seinen Thälern, die nur selten große Flüsse, meist nur Bergströme in sich enthalten, ein wildes und wüstes Aussehen giebt. Die höchsten Punkte des säch- sischen Ergebirges, und ein Theil des angränzenden Böhmen, zeigen diese eigenthümliche Gestalt und Um- gebung der Granitgebirge deutlich, und die meisten unsrer Gebirgsgegenden danken ihre eigenthümlichen romantischen Umrisse, den Granitgebirgen, zwischen welchen sie liegen. So ist der Hauptcharakter des Granitgebirges, der zu seiner jetzigen äußeren Gestalt das Meiste beyträgt, die Tendenz der Hauptmasse zur Kugelform, die sich selbst noch an dem meist nur noch übrig gebliebnen festeren Kern, dessen weichere Schaa- le durch Verwitterung zerstört ist, zeigt. Doch wird schon mitten in dieser Kugelgestalt des Ganzen, eine in- dividuellere Ausbildung der einzelnen Bestandtheile wahrgenommen.
Schon ungleich weniger ausgezeichnet, von min- der auffallender und mahlerischer Gestalt, erscheinen die darauf folgenden Urgebirge des Gneißes, Glim-
deckt, uͤber deren Gipfel die Felſenwaͤnde wie die Truͤmmer alter Burgen hervorſehen. Das von oͤftern Riſſen und Kluͤften haͤufig zerſpaltene Granitgebirge, welches noch uͤberdies durch die haͤufige Neigung ſeiner Felſenmaſſen zu der kugelfoͤrmigen Abſondrung zu ei- ner Trennung der einzelnen Stuͤcken geneigt iſt, findet ſich, bis zu ſeinem Fuß hinab, von losgeriſſenen, un- ordentlich umhergeſtreueten Felſenſtuͤcken umgeben, welche ſeinen Thaͤlern, die nur ſelten große Fluͤſſe, meiſt nur Bergſtroͤme in ſich enthalten, ein wildes und wuͤſtes Ausſehen giebt. Die hoͤchſten Punkte des ſaͤch- ſiſchen Ergebirges, und ein Theil des angraͤnzenden Boͤhmen, zeigen dieſe eigenthuͤmliche Geſtalt und Um- gebung der Granitgebirge deutlich, und die meiſten unſrer Gebirgsgegenden danken ihre eigenthuͤmlichen romantiſchen Umriſſe, den Granitgebirgen, zwiſchen welchen ſie liegen. So iſt der Hauptcharakter des Granitgebirges, der zu ſeiner jetzigen aͤußeren Geſtalt das Meiſte beytraͤgt, die Tendenz der Hauptmaſſe zur Kugelform, die ſich ſelbſt noch an dem meiſt nur noch uͤbrig gebliebnen feſteren Kern, deſſen weichere Schaa- le durch Verwitterung zerſtoͤrt iſt, zeigt. Doch wird ſchon mitten in dieſer Kugelgeſtalt des Ganzen, eine in- dividuellere Ausbildung der einzelnen Beſtandtheile wahrgenommen.
Schon ungleich weniger ausgezeichnet, von min- der auffallender und mahleriſcher Geſtalt, erſcheinen die darauf folgenden Urgebirge des Gneißes, Glim-
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[190/0204]
deckt, uͤber deren Gipfel die Felſenwaͤnde wie die
Truͤmmer alter Burgen hervorſehen. Das von oͤftern
Riſſen und Kluͤften haͤufig zerſpaltene Granitgebirge,
welches noch uͤberdies durch die haͤufige Neigung ſeiner
Felſenmaſſen zu der kugelfoͤrmigen Abſondrung zu ei-
ner Trennung der einzelnen Stuͤcken geneigt iſt, findet
ſich, bis zu ſeinem Fuß hinab, von losgeriſſenen, un-
ordentlich umhergeſtreueten Felſenſtuͤcken umgeben,
welche ſeinen Thaͤlern, die nur ſelten große Fluͤſſe,
meiſt nur Bergſtroͤme in ſich enthalten, ein wildes und
wuͤſtes Ausſehen giebt. Die hoͤchſten Punkte des ſaͤch-
ſiſchen Ergebirges, und ein Theil des angraͤnzenden
Boͤhmen, zeigen dieſe eigenthuͤmliche Geſtalt und Um-
gebung der Granitgebirge deutlich, und die meiſten
unſrer Gebirgsgegenden danken ihre eigenthuͤmlichen
romantiſchen Umriſſe, den Granitgebirgen, zwiſchen
welchen ſie liegen. So iſt der Hauptcharakter des
Granitgebirges, der zu ſeiner jetzigen aͤußeren Geſtalt
das Meiſte beytraͤgt, die Tendenz der Hauptmaſſe zur
Kugelform, die ſich ſelbſt noch an dem meiſt nur noch
uͤbrig gebliebnen feſteren Kern, deſſen weichere Schaa-
le durch Verwitterung zerſtoͤrt iſt, zeigt. Doch wird
ſchon mitten in dieſer Kugelgeſtalt des Ganzen, eine in-
dividuellere Ausbildung der einzelnen Beſtandtheile
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die darauf folgenden Urgebirge des Gneißes, Glim-
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/204>, abgerufen am 21.11.2024.
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