Dieses wäre das Angesicht der Erdoberfläche, oh- ne Pflanzen und Thierwelt. Jede vorzügliche Ge- birgsart hat ihren bestimmten, von denen der andern wesentlich verschiedenen Charakter, ihre bestimmte Grundgestalt, der sie sich in der Form der Berge und der einzelnen Felsenmassen zu nähern strebt. Wir se- hen gegen Ende der Urzeit, im Porphyr, endlich aber noch vielmehr zu Ende der Flözzeit, und hiermit der größern Fluthen überhaupt, die Neigung der Gebirge zur Säulenform ganz vorzüglich mächtig.
Von dem Symbol der allgemeinen Schwere, und der Vereinigung aller Theile zu einem einstimmigen Ganzen, von der Kugelform, geht zuerst in der Grund- gestalt der Erde, dann im Einzelnen in der Absondrung des Granits, die bildende Natur aus. Hierauf wen- det sie sich in den darauf folgenden Gliedern zur Fläche, bis sie endlich zuerst als Annäherung, in der Gestalt der ganzen Gebirge, dann immer vollkommener, auch in den einzelnen Theilen der Masse, die der allgemeinen Schwere entgegen, emporstrebende, längliche Gestalt des Pfeilers erreicht. Diese ist wiederum Symbol des Magnetismus oder überhaupt des Gegensatzes. So finden wir selbst in den Gestalten der ganzen Masse die Nähe der angränzenden organischen Welt voraus- verkündiget, die Säulenform der Bäume und die For- men in denen sich zuerst das Thierreich ausspricht. Doch liegt diese Annäherung hier nur in dem allgemei- nen äußern Umriß, ein deutlicherer Uebergang wird
Dieſes waͤre das Angeſicht der Erdoberflaͤche, oh- ne Pflanzen und Thierwelt. Jede vorzuͤgliche Ge- birgsart hat ihren beſtimmten, von denen der andern weſentlich verſchiedenen Charakter, ihre beſtimmte Grundgeſtalt, der ſie ſich in der Form der Berge und der einzelnen Felſenmaſſen zu naͤhern ſtrebt. Wir ſe- hen gegen Ende der Urzeit, im Porphyr, endlich aber noch vielmehr zu Ende der Floͤzzeit, und hiermit der groͤßern Fluthen uͤberhaupt, die Neigung der Gebirge zur Saͤulenform ganz vorzuͤglich maͤchtig.
Von dem Symbol der allgemeinen Schwere, und der Vereinigung aller Theile zu einem einſtimmigen Ganzen, von der Kugelform, geht zuerſt in der Grund- geſtalt der Erde, dann im Einzelnen in der Abſondrung des Granits, die bildende Natur aus. Hierauf wen- det ſie ſich in den darauf folgenden Gliedern zur Flaͤche, bis ſie endlich zuerſt als Annaͤherung, in der Geſtalt der ganzen Gebirge, dann immer vollkommener, auch in den einzelnen Theilen der Maſſe, die der allgemeinen Schwere entgegen, emporſtrebende, laͤngliche Geſtalt des Pfeilers erreicht. Dieſe iſt wiederum Symbol des Magnetismus oder uͤberhaupt des Gegenſatzes. So finden wir ſelbſt in den Geſtalten der ganzen Maſſe die Naͤhe der angraͤnzenden organiſchen Welt voraus- verkuͤndiget, die Saͤulenform der Baͤume und die For- men in denen ſich zuerſt das Thierreich ausſpricht. Doch liegt dieſe Annaͤherung hier nur in dem allgemei- nen aͤußern Umriß, ein deutlicherer Uebergang wird
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Dieſes waͤre das Angeſicht der Erdoberflaͤche, oh-
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weſentlich verſchiedenen Charakter, ihre beſtimmte
Grundgeſtalt, der ſie ſich in der Form der Berge und
der einzelnen Felſenmaſſen zu naͤhern ſtrebt. Wir ſe-
hen gegen Ende der Urzeit, im Porphyr, endlich aber
noch vielmehr zu Ende der Floͤzzeit, und hiermit der
groͤßern Fluthen uͤberhaupt, die Neigung der Gebirge
zur Saͤulenform ganz vorzuͤglich maͤchtig.
Von dem Symbol der allgemeinen Schwere, und
der Vereinigung aller Theile zu einem einſtimmigen
Ganzen, von der Kugelform, geht zuerſt in der Grund-
geſtalt der Erde, dann im Einzelnen in der Abſondrung
des Granits, die bildende Natur aus. Hierauf wen-
det ſie ſich in den darauf folgenden Gliedern zur Flaͤche,
bis ſie endlich zuerſt als Annaͤherung, in der Geſtalt der
ganzen Gebirge, dann immer vollkommener, auch in den
einzelnen Theilen der Maſſe, die der allgemeinen
Schwere entgegen, emporſtrebende, laͤngliche Geſtalt
des Pfeilers erreicht. Dieſe iſt wiederum Symbol des
Magnetismus oder uͤberhaupt des Gegenſatzes. So
finden wir ſelbſt in den Geſtalten der ganzen Maſſe
die Naͤhe der angraͤnzenden organiſchen Welt voraus-
verkuͤndiget, die Saͤulenform der Baͤume und die For-
men in denen ſich zuerſt das Thierreich ausſpricht.
Doch liegt dieſe Annaͤherung hier nur in dem allgemei-
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/213>, abgerufen am 24.11.2024.
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