mischen Momenten der anorganischen Natur noch an- derwärts deutlicher entwicklen, zugleich mit der Be- stätigung, daß jene große Verwandlung, durch welche dasselbe Leben, das sich vorhin als Wechselwirkung des Anorganischen gezeigt, nun als Organisches auftritt, durch das Hinzukommen des jetzigen Luftkreißes be- wirkt ist. Dieses gleichzeitige Hervorgehen der orga- nischen Welt und der Atmosphäre, zeigt sich auch im Großen, in der Geschichte des Erdkörpers.
Obgleich nämlich schon in der Urzeit, in welcher angenommen wird, daß die Erde, noch ganz von Wasser bedeckt, von der unmittelbaren Berührung des Luftkreißes ausgeschlossen war, das noch künftige Erscheinen des Thier und Pflanzenreichs schon vorbe- reitet erscheint, finden wir doch die Spuren einer ge- wesenen organischen Welt erst in der 2ten Periode, wo, nach zum Theil verschwundenem Gewässer, ein Theil des Erdbodens frey in die Luft hervorragte. Von jenen Spuren, welche die Pflanzen und Thier- welt der späteren Perioden schon in der Urzeit voraus- verkünden, treten die des Pflanzenreichs zuerst auf, und schon der Schörl, welcher in einigen Gegenden im Granit sehr häufig ist, scheint in seiner Gestalt, inn- ren Textur und Farbe auf die künftige Vegetation hin- zudeuten.
Wir sehen jedoch gleich das erste Glied der neuen Periode, wo der Uebergang zu der Zeit des Organi-
miſchen Momenten der anorganiſchen Natur noch an- derwaͤrts deutlicher entwicklen, zugleich mit der Be- ſtaͤtigung, daß jene große Verwandlung, durch welche daſſelbe Leben, das ſich vorhin als Wechſelwirkung des Anorganiſchen gezeigt, nun als Organiſches auftritt, durch das Hinzukommen des jetzigen Luftkreißes be- wirkt iſt. Dieſes gleichzeitige Hervorgehen der orga- niſchen Welt und der Atmosphaͤre, zeigt ſich auch im Großen, in der Geſchichte des Erdkoͤrpers.
Obgleich naͤmlich ſchon in der Urzeit, in welcher angenommen wird, daß die Erde, noch ganz von Waſſer bedeckt, von der unmittelbaren Beruͤhrung des Luftkreißes ausgeſchloſſen war, das noch kuͤnftige Erſcheinen des Thier und Pflanzenreichs ſchon vorbe- reitet erſcheint, finden wir doch die Spuren einer ge- weſenen organiſchen Welt erſt in der 2ten Periode, wo, nach zum Theil verſchwundenem Gewaͤſſer, ein Theil des Erdbodens frey in die Luft hervorragte. Von jenen Spuren, welche die Pflanzen und Thier- welt der ſpaͤteren Perioden ſchon in der Urzeit voraus- verkuͤnden, treten die des Pflanzenreichs zuerſt auf, und ſchon der Schoͤrl, welcher in einigen Gegenden im Granit ſehr haͤufig iſt, ſcheint in ſeiner Geſtalt, inn- ren Textur und Farbe auf die kuͤnftige Vegetation hin- zudeuten.
Wir ſehen jedoch gleich das erſte Glied der neuen Periode, wo der Uebergang zu der Zeit des Organi-
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[207/0221]
miſchen Momenten der anorganiſchen Natur noch an-
derwaͤrts deutlicher entwicklen, zugleich mit der Be-
ſtaͤtigung, daß jene große Verwandlung, durch welche
daſſelbe Leben, das ſich vorhin als Wechſelwirkung des
Anorganiſchen gezeigt, nun als Organiſches auftritt,
durch das Hinzukommen des jetzigen Luftkreißes be-
wirkt iſt. Dieſes gleichzeitige Hervorgehen der orga-
niſchen Welt und der Atmosphaͤre, zeigt ſich auch im
Großen, in der Geſchichte des Erdkoͤrpers.
Obgleich naͤmlich ſchon in der Urzeit, in welcher
angenommen wird, daß die Erde, noch ganz von
Waſſer bedeckt, von der unmittelbaren Beruͤhrung des
Luftkreißes ausgeſchloſſen war, das noch kuͤnftige
Erſcheinen des Thier und Pflanzenreichs ſchon vorbe-
reitet erſcheint, finden wir doch die Spuren einer ge-
weſenen organiſchen Welt erſt in der 2ten Periode,
wo, nach zum Theil verſchwundenem Gewaͤſſer, ein
Theil des Erdbodens frey in die Luft hervorragte.
Von jenen Spuren, welche die Pflanzen und Thier-
welt der ſpaͤteren Perioden ſchon in der Urzeit voraus-
verkuͤnden, treten die des Pflanzenreichs zuerſt auf,
und ſchon der Schoͤrl, welcher in einigen Gegenden
im Granit ſehr haͤufig iſt, ſcheint in ſeiner Geſtalt, inn-
ren Textur und Farbe auf die kuͤnftige Vegetation hin-
zudeuten.
Wir ſehen jedoch gleich das erſte Glied der neuen
Periode, wo der Uebergang zu der Zeit des Organi-
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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/221>, abgerufen am 24.11.2024.
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