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Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

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tiger oder ohnmächtiger sind, auf eine Weise ausgebil-
det, wie in keinem der frühern Geschlechter. So er-
reicht die erste Thierreihe ihren höchsten Gipfel in We-
sen, welche allen Eindrücken der Außenwelt, dem
Licht und den Tönen verschlossen sind, und der Geist
der Natur scheint sich, ermüdet von dem ersten Tage-
werk, in sich selber zu vertiefen, betrachtend, und zum
neuem Werke sich bereitend. Eine solche Stille und
Abgeschiedenheit gegen die Außenwelt, scheint über-
haupt öfters den letzten Ausgang des bisherigen und
die Vorbereitung zu dem höheren Daseyn zu bezeich-
nen, und auch das Gemüth des Menschen, ermüdet
von dem Streben nach außen, ruhet zuletzt in sich sel-
ber aus.

Hierauf jenseits dieses ersten Wendepunktes des
Thierreichs, begrüßt die neuentstandene höhere Reihe
zuerst wieder das Licht, jedoch mit vollkommneren Or-
ganen, als in den tiefer stehenden Wesen. Es wird
nun von der abentheuerlichen Gestalt der Sepien der
Uebergang zu den Fischen gefunden, und jenes sonder-
bare Geschlecht der Knorpelfische, das unter dem all-
gemeinen Nahmen der Meernadeln zusammengefaßt
wird, und zu welchem unter andern das Meerpferd-
chen gehört, bey dem die Naturforscher lange in Un-
gewißheit gewesen, ob sie es zu den Fischen oder zu
den Würmern zählen sollten, steht wenigstens nicht fern
von der Gränze der niedrigeren Organisationen. Noch
finden wir hier die Ueberreste jenes fleischigen Mantels,

tiger oder ohnmaͤchtiger ſind, auf eine Weiſe ausgebil-
det, wie in keinem der fruͤhern Geſchlechter. So er-
reicht die erſte Thierreihe ihren hoͤchſten Gipfel in We-
ſen, welche allen Eindruͤcken der Außenwelt, dem
Licht und den Toͤnen verſchloſſen ſind, und der Geiſt
der Natur ſcheint ſich, ermuͤdet von dem erſten Tage-
werk, in ſich ſelber zu vertiefen, betrachtend, und zum
neuem Werke ſich bereitend. Eine ſolche Stille und
Abgeſchiedenheit gegen die Außenwelt, ſcheint uͤber-
haupt oͤfters den letzten Ausgang des bisherigen und
die Vorbereitung zu dem hoͤheren Daſeyn zu bezeich-
nen, und auch das Gemuͤth des Menſchen, ermuͤdet
von dem Streben nach außen, ruhet zuletzt in ſich ſel-
ber aus.

Hierauf jenſeits dieſes erſten Wendepunktes des
Thierreichs, begruͤßt die neuentſtandene hoͤhere Reihe
zuerſt wieder das Licht, jedoch mit vollkommneren Or-
ganen, als in den tiefer ſtehenden Weſen. Es wird
nun von der abentheuerlichen Geſtalt der Sepien der
Uebergang zu den Fiſchen gefunden, und jenes ſonder-
bare Geſchlecht der Knorpelfiſche, das unter dem all-
gemeinen Nahmen der Meernadeln zuſammengefaßt
wird, und zu welchem unter andern das Meerpferd-
chen gehoͤrt, bey dem die Naturforſcher lange in Un-
gewißheit geweſen, ob ſie es zu den Fiſchen oder zu
den Wuͤrmern zaͤhlen ſollten, ſteht wenigſtens nicht fern
von der Graͤnze der niedrigeren Organiſationen. Noch
finden wir hier die Ueberreſte jenes fleiſchigen Mantels,

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[264/0278] tiger oder ohnmaͤchtiger ſind, auf eine Weiſe ausgebil- det, wie in keinem der fruͤhern Geſchlechter. So er- reicht die erſte Thierreihe ihren hoͤchſten Gipfel in We- ſen, welche allen Eindruͤcken der Außenwelt, dem Licht und den Toͤnen verſchloſſen ſind, und der Geiſt der Natur ſcheint ſich, ermuͤdet von dem erſten Tage- werk, in ſich ſelber zu vertiefen, betrachtend, und zum neuem Werke ſich bereitend. Eine ſolche Stille und Abgeſchiedenheit gegen die Außenwelt, ſcheint uͤber- haupt oͤfters den letzten Ausgang des bisherigen und die Vorbereitung zu dem hoͤheren Daſeyn zu bezeich- nen, und auch das Gemuͤth des Menſchen, ermuͤdet von dem Streben nach außen, ruhet zuletzt in ſich ſel- ber aus. Hierauf jenſeits dieſes erſten Wendepunktes des Thierreichs, begruͤßt die neuentſtandene hoͤhere Reihe zuerſt wieder das Licht, jedoch mit vollkommneren Or- ganen, als in den tiefer ſtehenden Weſen. Es wird nun von der abentheuerlichen Geſtalt der Sepien der Uebergang zu den Fiſchen gefunden, und jenes ſonder- bare Geſchlecht der Knorpelfiſche, das unter dem all- gemeinen Nahmen der Meernadeln zuſammengefaßt wird, und zu welchem unter andern das Meerpferd- chen gehoͤrt, bey dem die Naturforſcher lange in Un- gewißheit geweſen, ob ſie es zu den Fiſchen oder zu den Wuͤrmern zaͤhlen ſollten, ſteht wenigſtens nicht fern von der Graͤnze der niedrigeren Organiſationen. Noch finden wir hier die Ueberreſte jenes fleiſchigen Mantels,

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/278>, abgerufen am 26.11.2024.