Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.Willen nicht: die Bewegungen der Blutgefäße und Die sympathischen Nerven, welche, längs den dem
Willen nicht: die Bewegungen der Blutgefaͤße und Die ſympathiſchen Nerven, welche, laͤngs den dem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0111" n="101"/> Willen nicht: die Bewegungen der Blutgefaͤße und<lb/> des Darmkanals ſind im Normalzuſtande unwillkuͤhr-<lb/> lich, und ein lebendig geoͤfnetes Thier, welches ſo-<lb/> gleich ſchreyt, wenn es an einem aus dem Cerebral-<lb/> ſyſtem entſpringenden (z. B. dem Schenkel-) Ner-<lb/> ven gereizt wird, erduldet Stiche und Einſchnitte in<lb/> einem weichen Nerven des Ganglienſyſtems, ohne ir-<lb/> gend einen Schmerz zu aͤußern. Das ganze vegeta-<lb/> tive Syſtem des Leibes, alle jene Organe, welche zur<lb/> Bildung, Erhaltung und zum Wachsthum des mate-<lb/> riellen Organismus wirken, gehoͤren in das Gebiet<lb/> des Ganglienſyſtems, und dieſes bildet, zuſammen<lb/> mit dem Stimmnerven, nicht bloß die Geflechte des<lb/> Schlundes, Herzens, der Lungen, des Zwergfells, Ge-<lb/> kroͤſes, Beckens und der Saamenbereitung; ſondern<lb/> aus jenem vereinten Syſtem allein, empfangen die<lb/> großen Arterien ihre Nerven, waͤhrend die Nerven<lb/> des Cerebralſyſtems bloß an den Blutgefaͤßen hinlau-<lb/> fen, ohne ſich in ſie zu verzweigen. Mit den Arte-<lb/> rien, aus deren Inhalt alle Theile des Leibes ſich bil-<lb/> den und erhalten, verbreiten ſich die Nerven des<lb/> Ganglienſyſtems in alle Organe, und ſtehen hier allen<lb/> Prozeſſen der Abſonderung, der materiellen Bildung<lb/> und Erzeugung vor.</p><lb/> <p>Die ſympathiſchen Nerven, welche, laͤngs den<lb/> beyden Seiten des Ruͤckgrats hinabwaͤrts, eine lange<lb/> Ellipſe bilden, die ſich nach oben im Gehirn, nach<lb/> unten im letzten Beckenknoten ſchließt, ſind, weit ent-<lb/> fernt, der Urſprung des Ganglienſyſtems zu ſeyn, viel-<lb/> mehr nur die abgeſteckte Graͤnze zwiſchen dieſem und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [101/0111]
Willen nicht: die Bewegungen der Blutgefaͤße und
des Darmkanals ſind im Normalzuſtande unwillkuͤhr-
lich, und ein lebendig geoͤfnetes Thier, welches ſo-
gleich ſchreyt, wenn es an einem aus dem Cerebral-
ſyſtem entſpringenden (z. B. dem Schenkel-) Ner-
ven gereizt wird, erduldet Stiche und Einſchnitte in
einem weichen Nerven des Ganglienſyſtems, ohne ir-
gend einen Schmerz zu aͤußern. Das ganze vegeta-
tive Syſtem des Leibes, alle jene Organe, welche zur
Bildung, Erhaltung und zum Wachsthum des mate-
riellen Organismus wirken, gehoͤren in das Gebiet
des Ganglienſyſtems, und dieſes bildet, zuſammen
mit dem Stimmnerven, nicht bloß die Geflechte des
Schlundes, Herzens, der Lungen, des Zwergfells, Ge-
kroͤſes, Beckens und der Saamenbereitung; ſondern
aus jenem vereinten Syſtem allein, empfangen die
großen Arterien ihre Nerven, waͤhrend die Nerven
des Cerebralſyſtems bloß an den Blutgefaͤßen hinlau-
fen, ohne ſich in ſie zu verzweigen. Mit den Arte-
rien, aus deren Inhalt alle Theile des Leibes ſich bil-
den und erhalten, verbreiten ſich die Nerven des
Ganglienſyſtems in alle Organe, und ſtehen hier allen
Prozeſſen der Abſonderung, der materiellen Bildung
und Erzeugung vor.
Die ſympathiſchen Nerven, welche, laͤngs den
beyden Seiten des Ruͤckgrats hinabwaͤrts, eine lange
Ellipſe bilden, die ſich nach oben im Gehirn, nach
unten im letzten Beckenknoten ſchließt, ſind, weit ent-
fernt, der Urſprung des Ganglienſyſtems zu ſeyn, viel-
mehr nur die abgeſteckte Graͤnze zwiſchen dieſem und
dem
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