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Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.

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Blätter durch verschiedene Mittelglieder mit dem Hell-
sehenden in Beziehung gebracht worden, von diesem
gelesen, *) der Stand des Zeigers an einer außer dem
Gesichtskreise desselben stehenden Uhr erkannt, **)
und die Annäherung bekannter Personen, die auf ge-
wöhnliche Weise nicht bemerkt werden konnte, aus der
Ferne wahrgenommen ***) sondern durch jene Eröff-
nung des innern Sinnes, sieht sich der Somnambul
auch in eine, von ihm sonst nicht besuchte, nur dem Na-
men nach bekannte Gegend versetzt, wo er das sieht,
was er angelegentlich gesucht und gewünscht hatte. *a)
Eine gewisse Person jener Art durchschaute mit gei-
sterhafter Klarheit eine ganze nächtliche Begebenheit,
die sich, während sie schlief, fern von ihrem Zimmer
im elterlichen Hause zugetragen hatte, und der Erfolg
zeigte, daß sie sich nicht getäuscht, und den Plan eines
wirklich vorgehabten Diebstahls richtig eingesehen hat-
te. *b)

Jenes Ferngefühl, jener Seherblick des Gang-
liensystemes, ist denn auch ein Eigenthum der Ent-
zückung (wovon noch nachher), des Traumes, der Ohn-
macht, des Scheintodes, und anderer Zustände, wo-
rinnen alle Fähigkeit nach außen zu wirken noch mehr

auf-
*) Kluge, S. 135.
**) Derselbe, S. 130--139.
***) Ders. S. 138.
*a) Ders. S. 214.
*b) Ders. nach Wienholt, S. 219.

Blaͤtter durch verſchiedene Mittelglieder mit dem Hell-
ſehenden in Beziehung gebracht worden, von dieſem
geleſen, *) der Stand des Zeigers an einer außer dem
Geſichtskreiſe deſſelben ſtehenden Uhr erkannt, **)
und die Annaͤherung bekannter Perſonen, die auf ge-
woͤhnliche Weiſe nicht bemerkt werden konnte, aus der
Ferne wahrgenommen ***) ſondern durch jene Eroͤff-
nung des innern Sinnes, ſieht ſich der Somnambul
auch in eine, von ihm ſonſt nicht beſuchte, nur dem Na-
men nach bekannte Gegend verſetzt, wo er das ſieht,
was er angelegentlich geſucht und gewuͤnſcht hatte. *a)
Eine gewiſſe Perſon jener Art durchſchaute mit gei-
ſterhafter Klarheit eine ganze naͤchtliche Begebenheit,
die ſich, waͤhrend ſie ſchlief, fern von ihrem Zimmer
im elterlichen Hauſe zugetragen hatte, und der Erfolg
zeigte, daß ſie ſich nicht getaͤuſcht, und den Plan eines
wirklich vorgehabten Diebſtahls richtig eingeſehen hat-
te. *b)

Jenes Ferngefuͤhl, jener Seherblick des Gang-
lienſyſtemes, iſt denn auch ein Eigenthum der Ent-
zuͤckung (wovon noch nachher), des Traumes, der Ohn-
macht, des Scheintodes, und anderer Zuſtaͤnde, wo-
rinnen alle Faͤhigkeit nach außen zu wirken noch mehr

auf-
*) Kluge, S. 135.
**) Derſelbe, S. 130—139.
***) Derſ. S. 138.
*a) Derſ. S. 214.
*b) Derſ. nach Wienholt, S. 219.
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[135/0145] Blaͤtter durch verſchiedene Mittelglieder mit dem Hell- ſehenden in Beziehung gebracht worden, von dieſem geleſen, *) der Stand des Zeigers an einer außer dem Geſichtskreiſe deſſelben ſtehenden Uhr erkannt, **) und die Annaͤherung bekannter Perſonen, die auf ge- woͤhnliche Weiſe nicht bemerkt werden konnte, aus der Ferne wahrgenommen ***) ſondern durch jene Eroͤff- nung des innern Sinnes, ſieht ſich der Somnambul auch in eine, von ihm ſonſt nicht beſuchte, nur dem Na- men nach bekannte Gegend verſetzt, wo er das ſieht, was er angelegentlich geſucht und gewuͤnſcht hatte. *a) Eine gewiſſe Perſon jener Art durchſchaute mit gei- ſterhafter Klarheit eine ganze naͤchtliche Begebenheit, die ſich, waͤhrend ſie ſchlief, fern von ihrem Zimmer im elterlichen Hauſe zugetragen hatte, und der Erfolg zeigte, daß ſie ſich nicht getaͤuſcht, und den Plan eines wirklich vorgehabten Diebſtahls richtig eingeſehen hat- te. *b) Jenes Ferngefuͤhl, jener Seherblick des Gang- lienſyſtemes, iſt denn auch ein Eigenthum der Ent- zuͤckung (wovon noch nachher), des Traumes, der Ohn- macht, des Scheintodes, und anderer Zuſtaͤnde, wo- rinnen alle Faͤhigkeit nach außen zu wirken noch mehr auf- *) Kluge, S. 135. **) Derſelbe, S. 130—139. ***) Derſ. S. 138. *a) Derſ. S. 214. *b) Derſ. nach Wienholt, S. 219.

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_symbolik_1814/145>, abgerufen am 21.11.2024.