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Schubert-Feder, Cläre: Das Leben der Studentinnen in Zürich. Berlin, 1894.

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Neugierde, wohlgeleitet, führt zum Wissen; Wissen
aber fördert die Gerechtigkeit. Die große Gesellschaft hat
angefangen, sich für das Universitäts-Studium der Frauen
zu interessiren, und es ist erklärlich, daß sie, gleichviel, ob
sie denselben Sympathien entgegenbringt oder nicht, die
Frage aufwirft: Wie leben die Frauen als Studentinnen?
Wie gestalten sich für sie die Existenzbedingungen? Wohl
uns, wenn die Gesellschaft frägt. Vielfach, anstatt zu
fragen, urtheilt und verurtheilt sie mit jener verblüffenden
Sicherheit, die Sachkenntniß zur Voraussetzung zu haben
scheint, in den meisten Fällen aber nur von Voreinge-
nommenheit und Vorurtheil Zeugniß ablegt. Da jedoch
die Fragen, wie sie hundertmal in Gesellschaft an mich ge-
richtet wurden, vielfach phantastische Begriffe darüber,
schiefe, wenn nicht falsche Vorstellungen davon, oftmals
vollständigste Unkenntniß der obwaltenden Verhältnisse be-
kundeten, so begrüße ich freudig die Gelegenheit, durch
wahrheitsgetreuen Bericht die Auffassung der geschätzten
Leser darüber zu klären, Vorurtheile zu zerstreuen und,
will's Gott, der an sich guten Sache neue Freunde zu ge-
winnen. Gelänge es mir gleichzeitig, geeignete Elemente
aus der Frauenwelt, die mit dem nothwendigen heiligen
Ernst die erforderliche intellectuelle Kraft und körperliche

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Neugierde, wohlgeleitet, führt zum Wissen; Wissen
aber fördert die Gerechtigkeit. Die große Gesellschaft hat
angefangen, sich für das Universitäts-Studium der Frauen
zu interessiren, und es ist erklärlich, daß sie, gleichviel, ob
sie denselben Sympathien entgegenbringt oder nicht, die
Frage aufwirft: Wie leben die Frauen als Studentinnen?
Wie gestalten sich für sie die Existenzbedingungen? Wohl
uns, wenn die Gesellschaft frägt. Vielfach, anstatt zu
fragen, urtheilt und verurtheilt sie mit jener verblüffenden
Sicherheit, die Sachkenntniß zur Voraussetzung zu haben
scheint, in den meisten Fällen aber nur von Voreinge-
nommenheit und Vorurtheil Zeugniß ablegt. Da jedoch
die Fragen, wie sie hundertmal in Gesellschaft an mich ge-
richtet wurden, vielfach phantastische Begriffe darüber,
schiefe, wenn nicht falsche Vorstellungen davon, oftmals
vollständigste Unkenntniß der obwaltenden Verhältnisse be-
kundeten, so begrüße ich freudig die Gelegenheit, durch
wahrheitsgetreuen Bericht die Auffassung der geschätzten
Leser darüber zu klären, Vorurtheile zu zerstreuen und,
will's Gott, der an sich guten Sache neue Freunde zu ge-
winnen. Gelänge es mir gleichzeitig, geeignete Elemente
aus der Frauenwelt, die mit dem nothwendigen heiligen
Ernst die erforderliche intellectuelle Kraft und körperliche

1*
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Zitationshilfe: Schubert-Feder, Cläre: Das Leben der Studentinnen in Zürich. Berlin, 1894, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubertfeder_studentinnen_1894/6>, abgerufen am 21.11.2024.