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Schubert-Feder, Cläre: Das Leben der Studentinnen in Zürich. Berlin, 1894.

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Rüstigkeit verbinden, zum Studium anzuspornen, andere
aber, die sich die Sache als zu leicht vorstellen, oder die
nur Ehrsucht oder Hang zur Unabhängigkeit treibt, davon
abzuhalten, so wäre mir das eine weitere Genugthuung.
Und wenn ich im Laufe der Darstellung manches Selbst-
erlebte mit einflechte, so wolle man das nicht für Selbst-
gefälligkeit halten, sondern nur so erklären, daß das eigen
Erlebte uns am nächsten ist und in Ursache und Wirkung
am bekanntesten.

Bereits in den vierziger Jahren hatten (laut amtlicher
Nachricht des Rektorats Zürich) 2 durch Begabung und
Gesinnung hervorragende schweizerische Damen als Audi-
torinnen philosophische Collegien besucht, Frl. Josephine
Stadlin aus Zug, die spätere pädagogische Schriftstellerin
und Gattin des Herrn Bürgermeister Zehnder in Zürich
und Frl. Sidler aus Zug, spätere Gattin des Herrn Prof.
Dr. H. Schweizer-Sidler in Zürich, in deren dauernd hoch-
gehaltenem Andenken dieser äußerst gelehrte, wohlwollende,
nun schon recht alte Herr der wärmste Freund des Frauen-
studiums geworden ist. Jmmatriculirt wurde zuerst Frl.
Nadejda Suslowa aus St. Petersburg, und zwar in
der medicinischen Facultät am 1. Februar 1867. Somit
feierte im Jahre 1892 das Züricher Frauenstudium das
25jährige Jubiläum seines Bestehens. Erst nachdem noch
3 andere Russinnen, 2 Engländerinnen und 1 Amerikanerin
immatriculirt worden waren, trat im Wintersemester 1868/69
die erste Schweizerin, Frl. Marie Vögtlin aus Brugg,
jetzige Gattin des Professors der Geologie Albert Heim,
in die Reihe der studirenden Frauen.

Bis zum Jahre 1873 blieb die Zahl der studirenden
Frauen eine beschränkte, und es ist bedauerlich, daß sie
alsdann mit einem Schlage und zwar durch den starken

Rüstigkeit verbinden, zum Studium anzuspornen, andere
aber, die sich die Sache als zu leicht vorstellen, oder die
nur Ehrsucht oder Hang zur Unabhängigkeit treibt, davon
abzuhalten, so wäre mir das eine weitere Genugthuung.
Und wenn ich im Laufe der Darstellung manches Selbst-
erlebte mit einflechte, so wolle man das nicht für Selbst-
gefälligkeit halten, sondern nur so erklären, daß das eigen
Erlebte uns am nächsten ist und in Ursache und Wirkung
am bekanntesten.

Bereits in den vierziger Jahren hatten (laut amtlicher
Nachricht des Rektorats Zürich) 2 durch Begabung und
Gesinnung hervorragende schweizerische Damen als Audi-
torinnen philosophische Collegien besucht, Frl. Josephine
Stadlin aus Zug, die spätere pädagogische Schriftstellerin
und Gattin des Herrn Bürgermeister Zehnder in Zürich
und Frl. Sidler aus Zug, spätere Gattin des Herrn Prof.
Dr. H. Schweizer-Sidler in Zürich, in deren dauernd hoch-
gehaltenem Andenken dieser äußerst gelehrte, wohlwollende,
nun schon recht alte Herr der wärmste Freund des Frauen-
studiums geworden ist. Jmmatriculirt wurde zuerst Frl.
Nadejda Suslowa aus St. Petersburg, und zwar in
der medicinischen Facultät am 1. Februar 1867. Somit
feierte im Jahre 1892 das Züricher Frauenstudium das
25jährige Jubiläum seines Bestehens. Erst nachdem noch
3 andere Russinnen, 2 Engländerinnen und 1 Amerikanerin
immatriculirt worden waren, trat im Wintersemester 1868/69
die erste Schweizerin, Frl. Marie Vögtlin aus Brugg,
jetzige Gattin des Professors der Geologie Albert Heim,
in die Reihe der studirenden Frauen.

Bis zum Jahre 1873 blieb die Zahl der studirenden
Frauen eine beschränkte, und es ist bedauerlich, daß sie
alsdann mit einem Schlage und zwar durch den starken

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[4/0007] Rüstigkeit verbinden, zum Studium anzuspornen, andere aber, die sich die Sache als zu leicht vorstellen, oder die nur Ehrsucht oder Hang zur Unabhängigkeit treibt, davon abzuhalten, so wäre mir das eine weitere Genugthuung. Und wenn ich im Laufe der Darstellung manches Selbst- erlebte mit einflechte, so wolle man das nicht für Selbst- gefälligkeit halten, sondern nur so erklären, daß das eigen Erlebte uns am nächsten ist und in Ursache und Wirkung am bekanntesten. Bereits in den vierziger Jahren hatten (laut amtlicher Nachricht des Rektorats Zürich) 2 durch Begabung und Gesinnung hervorragende schweizerische Damen als Audi- torinnen philosophische Collegien besucht, Frl. Josephine Stadlin aus Zug, die spätere pädagogische Schriftstellerin und Gattin des Herrn Bürgermeister Zehnder in Zürich und Frl. Sidler aus Zug, spätere Gattin des Herrn Prof. Dr. H. Schweizer-Sidler in Zürich, in deren dauernd hoch- gehaltenem Andenken dieser äußerst gelehrte, wohlwollende, nun schon recht alte Herr der wärmste Freund des Frauen- studiums geworden ist. Jmmatriculirt wurde zuerst Frl. Nadejda Suslowa aus St. Petersburg, und zwar in der medicinischen Facultät am 1. Februar 1867. Somit feierte im Jahre 1892 das Züricher Frauenstudium das 25jährige Jubiläum seines Bestehens. Erst nachdem noch 3 andere Russinnen, 2 Engländerinnen und 1 Amerikanerin immatriculirt worden waren, trat im Wintersemester 1868/69 die erste Schweizerin, Frl. Marie Vögtlin aus Brugg, jetzige Gattin des Professors der Geologie Albert Heim, in die Reihe der studirenden Frauen. Bis zum Jahre 1873 blieb die Zahl der studirenden Frauen eine beschränkte, und es ist bedauerlich, daß sie alsdann mit einem Schlage und zwar durch den starken

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Zitationshilfe: Schubert-Feder, Cläre: Das Leben der Studentinnen in Zürich. Berlin, 1894, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubertfeder_studentinnen_1894/7>, abgerufen am 21.11.2024.