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Schücking, Levin: Die Schwester. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 169–291. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Zum Forsthause!

Dahin kann ich nicht mit dir gehen --

Leonore wurde unterbrochen. Ein schöner Wolfshund kam durchs Gebüsch gesprungen, sein Herr folgte bald darauf, und Philibert stand vor ihr. Er sah sie so verwundert an, daß er kein Wort hervorbrachte.

Verirrt, Herr, sagte Bertram -- wir müssen sie im Forsthause einquartieren, aber sie will nicht, das Fräulein!

In der That -- aber wenn Sie nicht wollen -- stotterte Philibert verwirrt.

Geben Sie mir Ihren Arm -- ich bin todtmüde sagte Leonore -- ich fühle, ich kann nicht anders, als Ihre Gastfreundschaft in Anspruch nehmen.

So lauf, lauf, Bertram, und sag meiner Mutter, welchen Gast wir ihr bringen, befahl der Förster. Bertram sprang davon und ließ Beide allein.

Ihre Mutter ist bei Ihnen? Welch großes Glück ist das! Gehen wir!

Es ist in der That wunderbar, es ist mir wie ein Traum, daß ich Sie vor mir sehe, sagte Philibert, als er Leonoren den Arm reichte -- ich war in diesem Augenblicke so lebhaft mit Ihnen beschäftigt -- und wann wäre ich das nicht? setzte er leise hinzu. Es war mir, als ob eine Gefahr Sie bedrohe. Ich wußte, daß Sie den Tag über nicht in Windschrot waren --

Sie sind auffallend genau über das unterrichtet, was dort vorgeht! sagte Leonore mit schmerzlichem Lä-

Zum Forsthause!

Dahin kann ich nicht mit dir gehen —

Leonore wurde unterbrochen. Ein schöner Wolfshund kam durchs Gebüsch gesprungen, sein Herr folgte bald darauf, und Philibert stand vor ihr. Er sah sie so verwundert an, daß er kein Wort hervorbrachte.

Verirrt, Herr, sagte Bertram — wir müssen sie im Forsthause einquartieren, aber sie will nicht, das Fräulein!

In der That — aber wenn Sie nicht wollen — stotterte Philibert verwirrt.

Geben Sie mir Ihren Arm — ich bin todtmüde sagte Leonore — ich fühle, ich kann nicht anders, als Ihre Gastfreundschaft in Anspruch nehmen.

So lauf, lauf, Bertram, und sag meiner Mutter, welchen Gast wir ihr bringen, befahl der Förster. Bertram sprang davon und ließ Beide allein.

Ihre Mutter ist bei Ihnen? Welch großes Glück ist das! Gehen wir!

Es ist in der That wunderbar, es ist mir wie ein Traum, daß ich Sie vor mir sehe, sagte Philibert, als er Leonoren den Arm reichte — ich war in diesem Augenblicke so lebhaft mit Ihnen beschäftigt — und wann wäre ich das nicht? setzte er leise hinzu. Es war mir, als ob eine Gefahr Sie bedrohe. Ich wußte, daß Sie den Tag über nicht in Windschrot waren —

Sie sind auffallend genau über das unterrichtet, was dort vorgeht! sagte Leonore mit schmerzlichem Lä-

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[0114] Zum Forsthause! Dahin kann ich nicht mit dir gehen — Leonore wurde unterbrochen. Ein schöner Wolfshund kam durchs Gebüsch gesprungen, sein Herr folgte bald darauf, und Philibert stand vor ihr. Er sah sie so verwundert an, daß er kein Wort hervorbrachte. Verirrt, Herr, sagte Bertram — wir müssen sie im Forsthause einquartieren, aber sie will nicht, das Fräulein! In der That — aber wenn Sie nicht wollen — stotterte Philibert verwirrt. Geben Sie mir Ihren Arm — ich bin todtmüde sagte Leonore — ich fühle, ich kann nicht anders, als Ihre Gastfreundschaft in Anspruch nehmen. So lauf, lauf, Bertram, und sag meiner Mutter, welchen Gast wir ihr bringen, befahl der Förster. Bertram sprang davon und ließ Beide allein. Ihre Mutter ist bei Ihnen? Welch großes Glück ist das! Gehen wir! Es ist in der That wunderbar, es ist mir wie ein Traum, daß ich Sie vor mir sehe, sagte Philibert, als er Leonoren den Arm reichte — ich war in diesem Augenblicke so lebhaft mit Ihnen beschäftigt — und wann wäre ich das nicht? setzte er leise hinzu. Es war mir, als ob eine Gefahr Sie bedrohe. Ich wußte, daß Sie den Tag über nicht in Windschrot waren — Sie sind auffallend genau über das unterrichtet, was dort vorgeht! sagte Leonore mit schmerzlichem Lä-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:53:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:53:40Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Schücking, Levin: Die Schwester. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 169–291. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schuecking_schwester_1910/114>, abgerufen am 23.11.2024.