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Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.

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daß die Liebe zur Kunst und Wohlthätigkeit,
zwar nicht nachlassen, aber sich an den Mit-
teln erschöpfen möchte, die zu ihren Werken
unentbehrlich sind. Diese Furcht begründet
der unvollendete, in der Nähe stehende Pal-
last des Proveditore
, der seit dem
Jahre 1609, wo er angefangen wurde, noch
nicht zur Hälfte vollendet ist, auch wohl
schwerlich vollendet werden wird, da seit mehr
als hundert Jahren kein Stein hinzu gekom-
men, und jetzt weder Verona noch die Repu-
blik in den Umständen ist, dem prächtigen
und geschmackvollen Anfang ein ähnliches
Ende hinzu zu fügen. Von diesem Pallast ist
das Gebäude der Philharmonischen
Akademie
nur durch zwey neben einander
stehende Bogen getrennt, durch die man von
dem Platze Bra in die neue Straße gelangt.
Es macht den Veronesern Ehre, daß eine
öffentliche Anlage, die mit zum Anbau der
schönen Künste und Wissenschaften beyträgt,
in ihrer Stadt nicht unvollendet geblieben ist.

daß die Liebe zur Kunſt und Wohlthaͤtigkeit,
zwar nicht nachlaſſen, aber ſich an den Mit-
teln erſchoͤpfen moͤchte, die zu ihren Werken
unentbehrlich ſind. Dieſe Furcht begruͤndet
der unvollendete, in der Naͤhe ſtehende Pal-
laſt des Proveditore
, der ſeit dem
Jahre 1609, wo er angefangen wurde, noch
nicht zur Haͤlfte vollendet iſt, auch wohl
ſchwerlich vollendet werden wird, da ſeit mehr
als hundert Jahren kein Stein hinzu gekom-
men, und jetzt weder Verona noch die Repu-
blik in den Umſtaͤnden iſt, dem praͤchtigen
und geſchmackvollen Anfang ein aͤhnliches
Ende hinzu zu fuͤgen. Von dieſem Pallaſt iſt
das Gebaͤude der Philharmoniſchen
Akademie
nur durch zwey neben einander
ſtehende Bogen getrennt, durch die man von
dem Platze Bra in die neue Straße gelangt.
Es macht den Veroneſern Ehre, daß eine
oͤffentliche Anlage, die mit zum Anbau der
ſchoͤnen Kuͤnſte und Wiſſenſchaften beytraͤgt,
in ihrer Stadt nicht unvollendet geblieben iſt.

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[105/0113] daß die Liebe zur Kunſt und Wohlthaͤtigkeit, zwar nicht nachlaſſen, aber ſich an den Mit- teln erſchoͤpfen moͤchte, die zu ihren Werken unentbehrlich ſind. Dieſe Furcht begruͤndet der unvollendete, in der Naͤhe ſtehende Pal- laſt des Proveditore, der ſeit dem Jahre 1609, wo er angefangen wurde, noch nicht zur Haͤlfte vollendet iſt, auch wohl ſchwerlich vollendet werden wird, da ſeit mehr als hundert Jahren kein Stein hinzu gekom- men, und jetzt weder Verona noch die Repu- blik in den Umſtaͤnden iſt, dem praͤchtigen und geſchmackvollen Anfang ein aͤhnliches Ende hinzu zu fuͤgen. Von dieſem Pallaſt iſt das Gebaͤude der Philharmoniſchen Akademie nur durch zwey neben einander ſtehende Bogen getrennt, durch die man von dem Platze Bra in die neue Straße gelangt. Es macht den Veroneſern Ehre, daß eine oͤffentliche Anlage, die mit zum Anbau der ſchoͤnen Kuͤnſte und Wiſſenſchaften beytraͤgt, in ihrer Stadt nicht unvollendet geblieben iſt.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/113>, abgerufen am 21.11.2024.