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Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.

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unansehnlichen Schlitten, auf zusammen
gekehrtem
Schnee, unter großem Jubel ei-
nes zahlreichen Volks, vor sich geht, und fra-
gen ihn mit innigem Wohlbehagen, ob er je
ein "cosi curiosissimo e nobilissimo spet-
tacolo"
gesehen habe?

So wollte auch Alessandro außer sich
kommen, als er mir die alten römischen Ueber-
bleibsel, den Arco de' Gavi, die Porta Bor-
sari,
die Trümmer von Säulen und Wölbun-
gen eines vermeynten alten Theaters u. a. m.
zeigte, und ich nichts Besonderes daran finden
wollte, weil sie in der That unbedeutend sind,
und nichts weniger, als Spuren einer edlen
Baukunst, verrathen. Dagegen begriff er
mich nicht, als ich die Dogana und die Fiera
wegen ihrer guten Bauart, und ihrer höchst
paßlichen und bequemen Einrichtung, so lobte,
wie es diese beyden bekannten und wirklich
nachahmungswürdigen Anlagen verdienen.

Gingen aber auch die Veroneser in der
Würdigung ihrer Seltenheiten zu weit, so

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unanſehnlichen Schlitten, auf zuſammen
gekehrtem
Schnee, unter großem Jubel ei-
nes zahlreichen Volks, vor ſich geht, und fra-
gen ihn mit innigem Wohlbehagen, ob er je
ein „così curiosissimo e nobilissimo ſpet-
tacolo“
geſehen habe?

So wollte auch Aleſſandro außer ſich
kommen, als er mir die alten roͤmiſchen Ueber-
bleibſel, den Arco de’ Gavi, die Porta Bor-
sari,
die Truͤmmer von Saͤulen und Woͤlbun-
gen eines vermeynten alten Theaters u. a. m.
zeigte, und ich nichts Beſonderes daran finden
wollte, weil ſie in der That unbedeutend ſind,
und nichts weniger, als Spuren einer edlen
Baukunſt, verrathen. Dagegen begriff er
mich nicht, als ich die Dogana und die Fiera
wegen ihrer guten Bauart, und ihrer hoͤchſt
paßlichen und bequemen Einrichtung, ſo lobte,
wie es dieſe beyden bekannten und wirklich
nachahmungswuͤrdigen Anlagen verdienen.

Gingen aber auch die Veroneſer in der
Wuͤrdigung ihrer Seltenheiten zu weit, ſo

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[147/0155] unanſehnlichen Schlitten, auf zuſammen gekehrtem Schnee, unter großem Jubel ei- nes zahlreichen Volks, vor ſich geht, und fra- gen ihn mit innigem Wohlbehagen, ob er je ein „così curiosissimo e nobilissimo ſpet- tacolo“ geſehen habe? So wollte auch Aleſſandro außer ſich kommen, als er mir die alten roͤmiſchen Ueber- bleibſel, den Arco de’ Gavi, die Porta Bor- sari, die Truͤmmer von Saͤulen und Woͤlbun- gen eines vermeynten alten Theaters u. a. m. zeigte, und ich nichts Beſonderes daran finden wollte, weil ſie in der That unbedeutend ſind, und nichts weniger, als Spuren einer edlen Baukunſt, verrathen. Dagegen begriff er mich nicht, als ich die Dogana und die Fiera wegen ihrer guten Bauart, und ihrer hoͤchſt paßlichen und bequemen Einrichtung, ſo lobte, wie es dieſe beyden bekannten und wirklich nachahmungswuͤrdigen Anlagen verdienen. Gingen aber auch die Veroneſer in der Wuͤrdigung ihrer Seltenheiten zu weit, ſo K 2

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/155>, abgerufen am 23.11.2024.