Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.Weltgeistliche, ein gewisses feines Aeußeres, Die Klassen der geringeren Einwohner, mannig-
Weltgeiſtliche, ein gewiſſes feines Aeußeres, Die Klaſſen der geringeren Einwohner, mannig-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0168" n="160"/> Weltgeiſtliche, ein gewiſſes feines Aeußeres,<lb/> welches ſonſt das Erbtheil der erſtern nicht zu<lb/> ſeyn pflegt, hier aber mit daher ruͤhrt, daß<lb/> jene in den Familien des kleinen Buͤrgers<lb/> Hausfreunde, und dieſe in den Haͤuſern des<lb/> Mitteladels <hi rendition="#aq">„cavalieri serventi“</hi> ſind. Jhre<lb/> Anzahl iſt uͤbrigens ſo betraͤchtlich in Verona,<lb/> daß ſie des Abends den Korſo, die neue Straße,<lb/> die Kaffeehaͤuſer und die Schnupftobacksladen<lb/> ſchwarz faͤrben.</p><lb/> <p>Die Klaſſen der geringeren Einwohner,<lb/> vom kleinen Kraͤmer bis zum Bettler, haben<lb/> im Aeußeren und Jnneren nichts mit den be-<lb/> ſchriebenen, hoͤhern gemein. Sie ſind mehr<lb/> uͤbel als wohl gebildet, und die, theils frey-<lb/> willige, theils nothgedrungene, Liederlichkeit in<lb/> ihrem Anzuge, traͤgt nicht dazu bey, ſie zu ver-<lb/> ſchoͤnern<supplied>.</supplied> Eine gelbe Farbe, viel Magerkeit,<lb/> krumme Kniee, ſchwarzes Haar, eine ſtarke<lb/> aber heiſere Stimme, ſind faſt allen gemein;<lb/> indeſſen, in den Zuͤgen ſelbſt habe ich noch in<lb/> keiner Stadt, Paris ausgenommen, ſolch eine<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mannig-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [160/0168]
Weltgeiſtliche, ein gewiſſes feines Aeußeres,
welches ſonſt das Erbtheil der erſtern nicht zu
ſeyn pflegt, hier aber mit daher ruͤhrt, daß
jene in den Familien des kleinen Buͤrgers
Hausfreunde, und dieſe in den Haͤuſern des
Mitteladels „cavalieri serventi“ ſind. Jhre
Anzahl iſt uͤbrigens ſo betraͤchtlich in Verona,
daß ſie des Abends den Korſo, die neue Straße,
die Kaffeehaͤuſer und die Schnupftobacksladen
ſchwarz faͤrben.
Die Klaſſen der geringeren Einwohner,
vom kleinen Kraͤmer bis zum Bettler, haben
im Aeußeren und Jnneren nichts mit den be-
ſchriebenen, hoͤhern gemein. Sie ſind mehr
uͤbel als wohl gebildet, und die, theils frey-
willige, theils nothgedrungene, Liederlichkeit in
ihrem Anzuge, traͤgt nicht dazu bey, ſie zu ver-
ſchoͤnern. Eine gelbe Farbe, viel Magerkeit,
krumme Kniee, ſchwarzes Haar, eine ſtarke
aber heiſere Stimme, ſind faſt allen gemein;
indeſſen, in den Zuͤgen ſelbſt habe ich noch in
keiner Stadt, Paris ausgenommen, ſolch eine
mannig-
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