Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.zünden und was ihm vorkömmt zu ermorden. Hierin liegt der Kunstgriff, dessen sich die Das Aeußere der Bürger und Handwer- zuͤnden und was ihm vorkoͤmmt zu ermorden. Hierin liegt der Kunſtgriff, deſſen ſich die Das Aeußere der Buͤrger und Handwer- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0172" n="164"/> zuͤnden und was ihm vorkoͤmmt zu ermorden.<lb/> An eine Polizey iſt nicht zu denken.</p><lb/> <p>Hierin liegt der Kunſtgriff, deſſen ſich die<lb/> Signoria von Venedig bedient, um das Volk<lb/> auf ihrer Seite zu behalten. Dieſes bildet<lb/> ſich ein, vollkommen frey zu leben, weil man<lb/> ihm erlaubt, ſich ſo ungebunden zu betragen,<lb/> als es Luſt hat, und weil ſeine Vornehmen es<lb/> ſich gefallen laſſen muͤſſen. Dazu koͤmmt,<lb/> daß es wenig oder nichts an Abgaben unmit-<lb/> telbar zahlt, und kurzſichtig genug iſt, nicht<lb/> zu bemerken, daß es doch mittelbar alle Auf-<lb/> lagen denjenigen Klaſſen erſetzen muß, die der<lb/> Republik baar ſteuern. Daß gerade die un-<lb/> entbehrlichſten ſeiner Beduͤrfniſſe, Brot, Oel<lb/> und Fleiſch, nach Verhaͤltniß, die theuerſten<lb/> ſind, daruͤber faͤllt es ihm nicht ein, Bemer-<lb/> kungen zu machen, welche die Liebe zu ſeiner<lb/> Durchlauchtigſten Wohlthaͤterin etwas vermin-<lb/> dern koͤnnten.</p><lb/> <p>Das Aeußere der Buͤrger und Handwer-<lb/> ker iſt ſehr armſelig. Sie erſcheinen in bloßen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [164/0172]
zuͤnden und was ihm vorkoͤmmt zu ermorden.
An eine Polizey iſt nicht zu denken.
Hierin liegt der Kunſtgriff, deſſen ſich die
Signoria von Venedig bedient, um das Volk
auf ihrer Seite zu behalten. Dieſes bildet
ſich ein, vollkommen frey zu leben, weil man
ihm erlaubt, ſich ſo ungebunden zu betragen,
als es Luſt hat, und weil ſeine Vornehmen es
ſich gefallen laſſen muͤſſen. Dazu koͤmmt,
daß es wenig oder nichts an Abgaben unmit-
telbar zahlt, und kurzſichtig genug iſt, nicht
zu bemerken, daß es doch mittelbar alle Auf-
lagen denjenigen Klaſſen erſetzen muß, die der
Republik baar ſteuern. Daß gerade die un-
entbehrlichſten ſeiner Beduͤrfniſſe, Brot, Oel
und Fleiſch, nach Verhaͤltniß, die theuerſten
ſind, daruͤber faͤllt es ihm nicht ein, Bemer-
kungen zu machen, welche die Liebe zu ſeiner
Durchlauchtigſten Wohlthaͤterin etwas vermin-
dern koͤnnten.
Das Aeußere der Buͤrger und Handwer-
ker iſt ſehr armſelig. Sie erſcheinen in bloßen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie "Neue Reise durch Italien" ist auch erschiene… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |