Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.zahmer, wohl gar auch klüger -- denn es hat Man kömmt auf einem steinigten, nach- zahmer, wohl gar auch kluͤger — denn es hat Man koͤmmt auf einem ſteinigten, nach- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0204" n="196"/> zahmer, wohl gar auch kluͤger — denn es hat<lb/> nicht die wilden Hauer und großen Ohren<lb/> des Polniſchen und Ungariſchen, auch nicht<lb/> ihre ſtarrenden, dicken Borſten und ihre<lb/> Groͤße — ſondern iſt faſt kahl, klein, lang<lb/> und rund wie eine Walze, und bald goldgelb,<lb/> bald — ſeinen Sitten angemeſſener — <hi rendition="#aq">„boue<lb/> de Paris.“</hi> — Auch ſind die Wuͤrſte und<lb/> Schinken, die das Veroneſiſche durch ganz<lb/> Jtalien und nach Augsburg und Wien ſchickt,<lb/> nicht minder beruͤhmt, als die Bologneſiſchen.</p><lb/> <p>Man koͤmmt auf einem ſteinigten, nach-<lb/> laͤßig unterhaltenen, Wege zuerſt nach <hi rendition="#g">Villa<lb/> Franca</hi>, einem alten, noch venetianiſchen,<lb/> Staͤdtchen, mit einem ziemlich weitlaͤuftigen<lb/> Schloſſe, das queer uͤber den Weg gebauet<lb/> iſt, mithin urſpruͤnglich als ein Graͤnzbollwerk<lb/> da ſteht, jetzt aber nur noch als Geſpennſt<lb/> wirkt. Seine aͤußeren Mauern haben noch<lb/> große Feſtigkeit, aber die Thuͤrme und Bruſt-<lb/> wehren ſind theils herunter geſchoſſen, theils<lb/> in ſich ſelbſt zuſammen geſtuͤrzt. Die be-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [196/0204]
zahmer, wohl gar auch kluͤger — denn es hat
nicht die wilden Hauer und großen Ohren
des Polniſchen und Ungariſchen, auch nicht
ihre ſtarrenden, dicken Borſten und ihre
Groͤße — ſondern iſt faſt kahl, klein, lang
und rund wie eine Walze, und bald goldgelb,
bald — ſeinen Sitten angemeſſener — „boue
de Paris.“ — Auch ſind die Wuͤrſte und
Schinken, die das Veroneſiſche durch ganz
Jtalien und nach Augsburg und Wien ſchickt,
nicht minder beruͤhmt, als die Bologneſiſchen.
Man koͤmmt auf einem ſteinigten, nach-
laͤßig unterhaltenen, Wege zuerſt nach Villa
Franca, einem alten, noch venetianiſchen,
Staͤdtchen, mit einem ziemlich weitlaͤuftigen
Schloſſe, das queer uͤber den Weg gebauet
iſt, mithin urſpruͤnglich als ein Graͤnzbollwerk
da ſteht, jetzt aber nur noch als Geſpennſt
wirkt. Seine aͤußeren Mauern haben noch
große Feſtigkeit, aber die Thuͤrme und Bruſt-
wehren ſind theils herunter geſchoſſen, theils
in ſich ſelbſt zuſammen geſtuͤrzt. Die be-
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