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Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.

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Namen mit eben so viel Gewicht nannte.
Jch hörte sie zum erstenmal nennen. Viel-
leicht werden sie einmal berühmt, wenn sie
sterben, oder wenn sie erst noch länger todt
sind. Jetzt schienen mir ihre Arbeiten noch
mittelmäßig.

Jch hatte den Einfall, die Kuppel dieser
Kirche besteigen zu wollen, um die Stadt zu
übersehen. Man gab mir einen Chorknaben
zur Begleitung, und es fiel mir sehr auf, daß
er sich dazu mit einem Lichte versehen hatte.
Wir brauchten es aber sehr nöthig. Jch
hatte hier abermals einen Beweis von dem
ganz eigenen Charakterzuge der Jtaliener,
daß sie so früh als möglich, wenn auch nicht
lange und nicht recht, genießen wollen. Hier
hatte man nur geeilt, dasjenige an der neuen
Kuppel fertig zu haben, was von außen in
die Augen fällt; an die Vollendung des Jn-
nern hatte man nicht gedacht und es dürfte
nun wohl, so lange die Kirche steht, so blei-
ben, wie ich es fand.


Namen mit eben ſo viel Gewicht nannte.
Jch hoͤrte ſie zum erſtenmal nennen. Viel-
leicht werden ſie einmal beruͤhmt, wenn ſie
ſterben, oder wenn ſie erſt noch laͤnger todt
ſind. Jetzt ſchienen mir ihre Arbeiten noch
mittelmaͤßig.

Jch hatte den Einfall, die Kuppel dieſer
Kirche beſteigen zu wollen, um die Stadt zu
uͤberſehen. Man gab mir einen Chorknaben
zur Begleitung, und es fiel mir ſehr auf, daß
er ſich dazu mit einem Lichte verſehen hatte.
Wir brauchten es aber ſehr noͤthig. Jch
hatte hier abermals einen Beweis von dem
ganz eigenen Charakterzuge der Jtaliener,
daß ſie ſo fruͤh als moͤglich, wenn auch nicht
lange und nicht recht, genießen wollen. Hier
hatte man nur geeilt, dasjenige an der neuen
Kuppel fertig zu haben, was von außen in
die Augen faͤllt; an die Vollendung des Jn-
nern hatte man nicht gedacht und es duͤrfte
nun wohl, ſo lange die Kirche ſteht, ſo blei-
ben, wie ich es fand.


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[226/0234] Namen mit eben ſo viel Gewicht nannte. Jch hoͤrte ſie zum erſtenmal nennen. Viel- leicht werden ſie einmal beruͤhmt, wenn ſie ſterben, oder wenn ſie erſt noch laͤnger todt ſind. Jetzt ſchienen mir ihre Arbeiten noch mittelmaͤßig. Jch hatte den Einfall, die Kuppel dieſer Kirche beſteigen zu wollen, um die Stadt zu uͤberſehen. Man gab mir einen Chorknaben zur Begleitung, und es fiel mir ſehr auf, daß er ſich dazu mit einem Lichte verſehen hatte. Wir brauchten es aber ſehr noͤthig. Jch hatte hier abermals einen Beweis von dem ganz eigenen Charakterzuge der Jtaliener, daß ſie ſo fruͤh als moͤglich, wenn auch nicht lange und nicht recht, genießen wollen. Hier hatte man nur geeilt, dasjenige an der neuen Kuppel fertig zu haben, was von außen in die Augen faͤllt; an die Vollendung des Jn- nern hatte man nicht gedacht und es duͤrfte nun wohl, ſo lange die Kirche ſteht, ſo blei- ben, wie ich es fand.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/234>, abgerufen am 24.11.2024.