Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.Die älteren Frauen hatten eben dieselben Der Anzug der jungen Männer war un- Die aͤlteren Frauen hatten eben dieſelben Der Anzug der jungen Maͤnner war un- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0030" n="22"/> <p>Die aͤlteren Frauen hatten eben dieſelben<lb/> Kamiſoͤler, Mieder, Laͤtze und Roͤcke, aber die<lb/> Zierrathen waren daran mehr geſpart, die Far-<lb/> ben, Schleifen und Schnuͤre minder lebhaft<lb/> und zahlreich, der Schnitt weniger zierlich,<lb/> der Koͤrper weniger eingerammelt. Statt des<lb/> bloßen Kopfes, oder des Hutes, trugen ſie ei-<lb/> ne baumwollene Zottelmuͤtze, in Geſtalt der al-<lb/> ten Stutzperuͤcken, die den Kopf mit Stirn<lb/> und Nacken ganz bedeckte und einen abſcheuli-<lb/> chen Anblick giebt, zu der aber im Winter auch<lb/> die juͤngern Weiber und Maͤdchen zu greifen<lb/> pflegen.</p><lb/> <p>Der Anzug der jungen Maͤnner war un-<lb/> gleich vortheilhafter, als der weibliche, und<lb/> verbeſſerte den Wuchs in eben dem Grade, als<lb/> ihn jener verſchlimmerte. Jch zeichne hier ei-<lb/> nen jungen Kerl, der zur feineren Gattung<lb/> gehoͤrte, genau ſo, wie er mir begegnete. Er<lb/> war groß und ohne Tadel gewachſen. Eine<lb/> hellrothe Jacke, die weit kuͤrzer und ſchmaler<lb/> geſchnitten war, als alle uͤbrige, die ich ſah,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0030]
Die aͤlteren Frauen hatten eben dieſelben
Kamiſoͤler, Mieder, Laͤtze und Roͤcke, aber die
Zierrathen waren daran mehr geſpart, die Far-
ben, Schleifen und Schnuͤre minder lebhaft
und zahlreich, der Schnitt weniger zierlich,
der Koͤrper weniger eingerammelt. Statt des
bloßen Kopfes, oder des Hutes, trugen ſie ei-
ne baumwollene Zottelmuͤtze, in Geſtalt der al-
ten Stutzperuͤcken, die den Kopf mit Stirn
und Nacken ganz bedeckte und einen abſcheuli-
chen Anblick giebt, zu der aber im Winter auch
die juͤngern Weiber und Maͤdchen zu greifen
pflegen.
Der Anzug der jungen Maͤnner war un-
gleich vortheilhafter, als der weibliche, und
verbeſſerte den Wuchs in eben dem Grade, als
ihn jener verſchlimmerte. Jch zeichne hier ei-
nen jungen Kerl, der zur feineren Gattung
gehoͤrte, genau ſo, wie er mir begegnete. Er
war groß und ohne Tadel gewachſen. Eine
hellrothe Jacke, die weit kuͤrzer und ſchmaler
geſchnitten war, als alle uͤbrige, die ich ſah,
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