hing ihm ungezwungen über den Schultern, und war mit eng an einander gesetzten, silbernen Knöpfen verzieret. Darunter trug er ein stroh- farbenes Leibchen, mit hellblauen Knopflöchern und glatten Knöpfchen von blaßgelbem Bern- stein. Die Beinkleider waren schwarzledern, wie an die Schenkel gegossen, mit gelber Nätherey am Latze, an den Knopflöchern und an den Gürteln, die sich an der Seite in gelbe Qua- sten endigten. Die Strümpfe waren von fei- ner, hellrother Wolle, und hatten gelbe Zwi- ckel; die Schuh waren wie Pantoffel gemacht und mit gelben Schleifen zugebunden. Sein runder Hut war grün, und hatte vorne eine mächtige, grüne, flatternde Bandschleife. Das schwarze Haar hatte er vorne in die Stirn gekämmt, und im Nacken sauber verschnitten. So trug er ein Gesicht, worauf die Gesund- heit glühete, zwischen drey oder vier seiner Landsmänninnen einher, und er war, seine Blüthe und Kraft ihm vorbehalten, in seiner
hing ihm ungezwungen uͤber den Schultern, und war mit eng an einander geſetzten, ſilbernen Knoͤpfen verzieret. Darunter trug er ein ſtroh- farbenes Leibchen, mit hellblauen Knopfloͤchern und glatten Knoͤpfchen von blaßgelbem Bern- ſtein. Die Beinkleider waren ſchwarzledern, wie an die Schenkel gegoſſen, mit gelber Naͤtherey am Latze, an den Knopfloͤchern und an den Guͤrteln, die ſich an der Seite in gelbe Qua- ſten endigten. Die Struͤmpfe waren von fei- ner, hellrother Wolle, und hatten gelbe Zwi- ckel; die Schuh waren wie Pantoffel gemacht und mit gelben Schleifen zugebunden. Sein runder Hut war gruͤn, und hatte vorne eine maͤchtige, gruͤne, flatternde Bandſchleife. Das ſchwarze Haar hatte er vorne in die Stirn gekaͤmmt, und im Nacken ſauber verſchnitten. So trug er ein Geſicht, worauf die Geſund- heit gluͤhete, zwiſchen drey oder vier ſeiner Landsmaͤnninnen einher, und er war, ſeine Bluͤthe und Kraft ihm vorbehalten, in ſeiner
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hing ihm ungezwungen uͤber den Schultern, und
war mit eng an einander geſetzten, ſilbernen
Knoͤpfen verzieret. Darunter trug er ein ſtroh-
farbenes Leibchen, mit hellblauen Knopfloͤchern
und glatten Knoͤpfchen von blaßgelbem Bern-
ſtein. Die Beinkleider waren ſchwarzledern, wie
an die Schenkel gegoſſen, mit gelber Naͤtherey
am Latze, an den Knopfloͤchern und an den
Guͤrteln, die ſich an der Seite in gelbe Qua-
ſten endigten. Die Struͤmpfe waren von fei-
ner, hellrother Wolle, und hatten gelbe Zwi-
ckel; die Schuh waren wie Pantoffel gemacht
und mit gelben Schleifen zugebunden. Sein
runder Hut war gruͤn, und hatte vorne eine
maͤchtige, gruͤne, flatternde Bandſchleife. Das
ſchwarze Haar hatte er vorne in die Stirn
gekaͤmmt, und im Nacken ſauber verſchnitten.
So trug er ein Geſicht, worauf die Geſund-
heit gluͤhete, zwiſchen drey oder vier ſeiner
Landsmaͤnninnen einher, und er war, ſeine
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschiene… [mehr]
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschienen als 7. Heft der "Reise eines Livländers von Riga nach Warschau, durch Südpreußen, über Breslau [...] nach Bozen in Tyrol".
Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/31>, abgerufen am 21.11.2024.
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