Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795.und Gefälligkeits- Arbeiten richtet. Der ge- Der Schneider nimmt für den Schnitt und Gefaͤlligkeits- Arbeiten richtet. Der ge- Der Schneider nimmt fuͤr den Schnitt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0164" n="146"/> und Gefaͤlligkeits- Arbeiten richtet. Der ge-<lb/> ringſte Tageloͤhner bekoͤmmt taͤglich zwey Gul-<lb/> den; der Maurer, Zimmermann, vier; der<lb/> Lohnbediente fuͤnf bis ſechs; der ſtehende Be-<lb/> diente, ohne Koſt, ſechs Dukaten. Ein Gul-<lb/> den iſt das wenigſte, was man fuͤr einen Gang,<lb/> fuͤr eine Handreichung, geben kann, und da-<lb/> nach muß man auch die Trinkgelder fuͤr Leute<lb/> einrichten, von denen man in den Wirthshaͤu-<lb/> ſern, oder an Wirthstafeln, bedient worden iſt.<lb/> Die Neujahrsgeſchenke, die man den Bedien-<lb/> ten ſolcher Haͤuſer giebt, in welchen man ge-<lb/> geſſen, geſpielt oder ſollicitirt hat, koͤnnen nicht<lb/> wohl unter einem Dukaten betragen. Selbſt<lb/> die Bedienten des Koͤnigs kommen, wenn man<lb/> Gehoͤr bey ihm gehabt hat, und kommen zum<lb/> Neujahr wieder, beydemal vier Mann hoch.<lb/> Zwey Dukaten ſind das wenigſte, was man<lb/> ihnen anbieten kann.</p><lb/> <p>Der Schneider nimmt fuͤr den Schnitt<lb/> eines Fracks 12, einer Hoſe 6, einer Weſte 4<lb/> Gulden; der Peruͤckenmacher fuͤr die taͤgliche<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0164]
und Gefaͤlligkeits- Arbeiten richtet. Der ge-
ringſte Tageloͤhner bekoͤmmt taͤglich zwey Gul-
den; der Maurer, Zimmermann, vier; der
Lohnbediente fuͤnf bis ſechs; der ſtehende Be-
diente, ohne Koſt, ſechs Dukaten. Ein Gul-
den iſt das wenigſte, was man fuͤr einen Gang,
fuͤr eine Handreichung, geben kann, und da-
nach muß man auch die Trinkgelder fuͤr Leute
einrichten, von denen man in den Wirthshaͤu-
ſern, oder an Wirthstafeln, bedient worden iſt.
Die Neujahrsgeſchenke, die man den Bedien-
ten ſolcher Haͤuſer giebt, in welchen man ge-
geſſen, geſpielt oder ſollicitirt hat, koͤnnen nicht
wohl unter einem Dukaten betragen. Selbſt
die Bedienten des Koͤnigs kommen, wenn man
Gehoͤr bey ihm gehabt hat, und kommen zum
Neujahr wieder, beydemal vier Mann hoch.
Zwey Dukaten ſind das wenigſte, was man
ihnen anbieten kann.
Der Schneider nimmt fuͤr den Schnitt
eines Fracks 12, einer Hoſe 6, einer Weſte 4
Gulden; der Peruͤckenmacher fuͤr die taͤgliche
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