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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.

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und England ausgeschlossen. Kasimir der
Große
und nach ihm Johann Sobieski
haben das meiste für sie gethan. Jn ältern
Zeiten, wo der Ausländer, besonders der
Deutschen, in Polen noch weniger waren, als
jetzt, ward es eine Art von Nothdurft, diese
Leute in das Land zu ziehen und sie durch
Freiheiten fest zu halten. Da der Edelmann
den Handel unter seiner Würde hielt, auch
jetzt noch nicht treiben darf, wenn er nicht
seine Vorrechte als Edelmann verlieren will;
da der Bauer der Scholle anklebt und dessen
Anzahl von jeher nicht einmal zulangte, das
Feld gehörig zu bestellen; da der Bürger nicht
reich und unbedrückt genug war, um Handels-
unternehmungen zu wagen: so blieb kein an-
dres Mittel übrig, als jenes Volk zu ermun-
tern, dies noch unangebaute Feld in Polen
für sich zu nehmen, und so kam es, daß, be-
sonders in ältern Zeiten, alles was Handel
war, durch die Hände der Juden ging, und

und England ausgeſchloſſen. Kaſimir der
Große
und nach ihm Johann Sobieski
haben das meiſte fuͤr ſie gethan. Jn aͤltern
Zeiten, wo der Auslaͤnder, beſonders der
Deutſchen, in Polen noch weniger waren, als
jetzt, ward es eine Art von Nothdurft, dieſe
Leute in das Land zu ziehen und ſie durch
Freiheiten feſt zu halten. Da der Edelmann
den Handel unter ſeiner Wuͤrde hielt, auch
jetzt noch nicht treiben darf, wenn er nicht
ſeine Vorrechte als Edelmann verlieren will;
da der Bauer der Scholle anklebt und deſſen
Anzahl von jeher nicht einmal zulangte, das
Feld gehoͤrig zu beſtellen; da der Buͤrger nicht
reich und unbedruͤckt genug war, um Handels-
unternehmungen zu wagen: ſo blieb kein an-
dres Mittel uͤbrig, als jenes Volk zu ermun-
tern, dies noch unangebaute Feld in Polen
fuͤr ſich zu nehmen, und ſo kam es, daß, be-
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[111/0121] und England ausgeſchloſſen. Kaſimir der Große und nach ihm Johann Sobieski haben das meiſte fuͤr ſie gethan. Jn aͤltern Zeiten, wo der Auslaͤnder, beſonders der Deutſchen, in Polen noch weniger waren, als jetzt, ward es eine Art von Nothdurft, dieſe Leute in das Land zu ziehen und ſie durch Freiheiten feſt zu halten. Da der Edelmann den Handel unter ſeiner Wuͤrde hielt, auch jetzt noch nicht treiben darf, wenn er nicht ſeine Vorrechte als Edelmann verlieren will; da der Bauer der Scholle anklebt und deſſen Anzahl von jeher nicht einmal zulangte, das Feld gehoͤrig zu beſtellen; da der Buͤrger nicht reich und unbedruͤckt genug war, um Handels- unternehmungen zu wagen: ſo blieb kein an- dres Mittel uͤbrig, als jenes Volk zu ermun- tern, dies noch unangebaute Feld in Polen fuͤr ſich zu nehmen, und ſo kam es, daß, be- ſonders in aͤltern Zeiten, alles was Handel war, durch die Haͤnde der Juden ging, und

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0102_1795/121>, abgerufen am 24.11.2024.