Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.ihre Gesundheit wieder herzustellen und an- Die Art, wie die Polen gewöhnlich rei- L 2
ihre Geſundheit wieder herzuſtellen und an- Die Art, wie die Polen gewoͤhnlich rei- L 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0173" n="163"/> ihre Geſundheit wieder herzuſtellen und an-<lb/> dere Abſichten zu ſeyn, deren Erreichung weni-<lb/> ger wohlthaͤtig iſt, als die vorhin angege-<lb/> benen.</p><lb/> <p>Die Art, wie die Polen gewoͤhnlich rei-<lb/> ſen, iſt koſtbarer, als die bei allen andern<lb/> Nationen uͤbliche. Die Franzoſen, Englaͤnder<lb/> und Deutſchen reiſen mit einem moͤglichſt<lb/> kleinen Gefolge; ſie reiſen mit gewiſſen wirth-<lb/> ſchaftlichen Grundſaͤtzen, jeder nach ſeinem<lb/> Stande und Vermoͤgen; gewohnt, von weni-<lb/> gern Haͤnden bedient zu ſeyn, und uͤberzeugt,<lb/> daß eine eigene Dienerſchaft, welche die frem-<lb/> den Sprachen und Sitten nicht kennt, auf<lb/> Reiſen fuͤr ſich ſelbſt eine Dienerſchaft braucht,<lb/> behelfen ſie ſich meiſt mit gemietheten Leuten;<lb/> Empfehlungen verſchaffen ihnen ohne Muͤhe<lb/> uͤberall ſoviel Bekannte, als ſie beduͤrfen, und<lb/> es faͤllt ihnen ſelten ein, ihren Gaſtfreunden,<lb/> an Ort und Stelle ſelbſt, einen Erſatz fuͤr<lb/> ihre Aufnahme zu geben; ſie wiſſen, daß es<lb/> in der Fremde unendlich koſtbar iſt, durch<lb/> <fw place="bottom" type="sig">L 2</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [163/0173]
ihre Geſundheit wieder herzuſtellen und an-
dere Abſichten zu ſeyn, deren Erreichung weni-
ger wohlthaͤtig iſt, als die vorhin angege-
benen.
Die Art, wie die Polen gewoͤhnlich rei-
ſen, iſt koſtbarer, als die bei allen andern
Nationen uͤbliche. Die Franzoſen, Englaͤnder
und Deutſchen reiſen mit einem moͤglichſt
kleinen Gefolge; ſie reiſen mit gewiſſen wirth-
ſchaftlichen Grundſaͤtzen, jeder nach ſeinem
Stande und Vermoͤgen; gewohnt, von weni-
gern Haͤnden bedient zu ſeyn, und uͤberzeugt,
daß eine eigene Dienerſchaft, welche die frem-
den Sprachen und Sitten nicht kennt, auf
Reiſen fuͤr ſich ſelbſt eine Dienerſchaft braucht,
behelfen ſie ſich meiſt mit gemietheten Leuten;
Empfehlungen verſchaffen ihnen ohne Muͤhe
uͤberall ſoviel Bekannte, als ſie beduͤrfen, und
es faͤllt ihnen ſelten ein, ihren Gaſtfreunden,
an Ort und Stelle ſelbſt, einen Erſatz fuͤr
ihre Aufnahme zu geben; ſie wiſſen, daß es
in der Fremde unendlich koſtbar iſt, durch
L 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |