Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.die Uneinigen vereinigt; die Widersprecher die Uneinigen vereinigt; die Widerſprecher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0152" n="142"/> die Uneinigen vereinigt; die Widerſprecher<lb/> durch Zureden und Gruͤnde beruhigt; Still-<lb/> ſchweigen gebietet, wenn Laͤrm und Geraͤuſch<lb/> ſich erheben; zu Beſcheidenheit und Schonung<lb/> ermahnt, wenn ſich Reichsboten zu Heftigkei-<lb/> ten hinreißen laſſen; und diejenigen, die belei-<lb/> digend geworden ſind, unter ſeinen Marſchalls-<lb/> ſtab beruft, um der Cenſur der geſammten<lb/> Stube zu untergehen. Er hebt die Sitzungen<lb/> auf und beſtimmt Tag und Stunde zu deren<lb/> Fortſetzung; er fuͤhrt das Wort fuͤr die Reichs-<lb/> boten; legt ihre Wuͤnſche und Forderungen<lb/> dar; lieſ't die Schluͤſſe, die ſie in der Reichs-<lb/> botenſtube gefaßt und gebilligt haben, dem Koͤ-<lb/> nige und den Senatoren vor; und hat noch<lb/> mehrere andere Verrichtungen, die ſich auf<lb/> den Gang der Geſchaͤfte und auf die Foͤrmlich-<lb/> keit beziehen. Gewiß iſt es, daß der gluͤckliche<lb/> Erfolg der Verhandlungen großentheils davon<lb/> abhaͤngt, daß der Reichstagsmarſchall ein un-<lb/> terrichteter, beredtſamer, ſchlauer Mann iſt,<lb/> der die Umſtaͤnde zu nutzen und am rechten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0152]
die Uneinigen vereinigt; die Widerſprecher
durch Zureden und Gruͤnde beruhigt; Still-
ſchweigen gebietet, wenn Laͤrm und Geraͤuſch
ſich erheben; zu Beſcheidenheit und Schonung
ermahnt, wenn ſich Reichsboten zu Heftigkei-
ten hinreißen laſſen; und diejenigen, die belei-
digend geworden ſind, unter ſeinen Marſchalls-
ſtab beruft, um der Cenſur der geſammten
Stube zu untergehen. Er hebt die Sitzungen
auf und beſtimmt Tag und Stunde zu deren
Fortſetzung; er fuͤhrt das Wort fuͤr die Reichs-
boten; legt ihre Wuͤnſche und Forderungen
dar; lieſ't die Schluͤſſe, die ſie in der Reichs-
botenſtube gefaßt und gebilligt haben, dem Koͤ-
nige und den Senatoren vor; und hat noch
mehrere andere Verrichtungen, die ſich auf
den Gang der Geſchaͤfte und auf die Foͤrmlich-
keit beziehen. Gewiß iſt es, daß der gluͤckliche
Erfolg der Verhandlungen großentheils davon
abhaͤngt, daß der Reichstagsmarſchall ein un-
terrichteter, beredtſamer, ſchlauer Mann iſt,
der die Umſtaͤnde zu nutzen und am rechten
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