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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.

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über, und erst, als die Kriegserklärung von
Seiten unseres Hofes erschien, vereinigte man
sich (Dank sey dem herrlichen Grundsatze des
"medii termini," zu welchem die Mitglieder
des Auschusses durch die rechtenden Parteyen
mittelst gleich-wichtiger, gleich-blenden-
der
Urkunden vermüßiget wurden) in einer
einzigen Sitzung
, über einige, den Steit
zwischen dem Herzog und Adel betreffende,
zweydeutige, auf Schrauben gestellte Punkte,
die man eine Konstitution nannte; während
der Kanzler Kollontay, in den letzten Au-
genblicken vor einem Abendessen
,
eben diesem Ausschuß eine Deklaration ohne
Sinn, betreffend die Sache der Kurländischen
Städte, abzubetteln gezwungen war. So
schickte man die Geschäftsträger des Herzogs
und des Adels, die seit vier Jahren Arbeit,
Mühe und Geld verschwendet hatten, und die
Abgeordneten der Städte, die anderthalb Jahre
eben so in Warschau beschäftigt gewesen wa-
ren, landesväterlich nach Hause.

uͤber, und erſt, als die Kriegserklaͤrung von
Seiten unſeres Hofes erſchien, vereinigte man
ſich (Dank ſey dem herrlichen Grundſatze des
„medii termini,“ zu welchem die Mitglieder
des Auschuſſes durch die rechtenden Parteyen
mittelſt gleich-wichtiger, gleich-blenden-
der
Urkunden vermuͤßiget wurden) in einer
einzigen Sitzung
, uͤber einige, den Steit
zwiſchen dem Herzog und Adel betreffende,
zweydeutige, auf Schrauben geſtellte Punkte,
die man eine Konſtitution nannte; waͤhrend
der Kanzler Kollontay, in den letzten Au-
genblicken vor einem Abendeſſen
,
eben dieſem Ausſchuß eine Deklaration ohne
Sinn, betreffend die Sache der Kurlaͤndiſchen
Staͤdte, abzubetteln gezwungen war. So
ſchickte man die Geſchaͤftstraͤger des Herzogs
und des Adels, die ſeit vier Jahren Arbeit,
Muͤhe und Geld verſchwendet hatten, und die
Abgeordneten der Staͤdte, die anderthalb Jahre
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[171/0181] uͤber, und erſt, als die Kriegserklaͤrung von Seiten unſeres Hofes erſchien, vereinigte man ſich (Dank ſey dem herrlichen Grundſatze des „medii termini,“ zu welchem die Mitglieder des Auschuſſes durch die rechtenden Parteyen mittelſt gleich-wichtiger, gleich-blenden- der Urkunden vermuͤßiget wurden) in einer einzigen Sitzung, uͤber einige, den Steit zwiſchen dem Herzog und Adel betreffende, zweydeutige, auf Schrauben geſtellte Punkte, die man eine Konſtitution nannte; waͤhrend der Kanzler Kollontay, in den letzten Au- genblicken vor einem Abendeſſen, eben dieſem Ausſchuß eine Deklaration ohne Sinn, betreffend die Sache der Kurlaͤndiſchen Staͤdte, abzubetteln gezwungen war. So ſchickte man die Geſchaͤftstraͤger des Herzogs und des Adels, die ſeit vier Jahren Arbeit, Muͤhe und Geld verſchwendet hatten, und die Abgeordneten der Staͤdte, die anderthalb Jahre eben ſo in Warſchau beſchaͤftigt geweſen wa- ren, landesvaͤterlich nach Hauſe.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/181>, abgerufen am 21.11.2024.