Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.kavallerie, und einigen berüchtigten, schon et- Einige Tage hindurch kam er nicht zu Ti- Der junge Mann war nicht mehr derselbe. kavallerie, und einigen beruͤchtigten, ſchon et- Einige Tage hindurch kam er nicht zu Ti- Der junge Mann war nicht mehr derſelbe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="13"/> kavallerie, und einigen beruͤchtigten, ſchon et-<lb/> was veralteten, Koketten fleißig vorſtellten.</p><lb/> <p>Einige Tage hindurch kam er nicht zu Ti-<lb/> ſche und zwey ſeiner neuen Freunde auch nicht.<lb/> Von dem dritten vernahmen wir beylaͤufig,<lb/> daß er bey Dangel einen ſchoͤnen Wagen, und<lb/> von einem Staroſten, den er nannte, ein paar<lb/> koͤſtliche Pferde gekauft habe. Den andern<lb/> Tag war ich noch auf meinem Zimmer, als<lb/> ein neuer Wagen, die Pferde im ſtaͤrkſten<lb/> Sprunge, uͤber den Hof her ſtuͤrmten. Ein<lb/> ſtattlicher Kutſcher in neuer Livree auf dem<lb/> Bocke, ein eben ſo ſtattlicher Bedienter hinter<lb/> dem Wagen, drey junge Leute darin. Unſer<lb/><hi rendition="#aq">„nouvellement debarqué“</hi> (abermals in ei-<lb/> nem neuem Anzuge) und zwey ſeiner neuen<lb/> Freunde, ſprangen heraus.</p><lb/> <p>Der junge Mann war nicht mehr derſelbe.<lb/> Er hatte ein hochfahrendes, ſtuͤrmiſches Weſen<lb/> angenommen, mißhandelte die Kredenzer, trank<lb/> Burgunder aus einem Bierglaſe, ſprach von<lb/> großen Bekanntſchaften, und als man ihm die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0023]
kavallerie, und einigen beruͤchtigten, ſchon et-
was veralteten, Koketten fleißig vorſtellten.
Einige Tage hindurch kam er nicht zu Ti-
ſche und zwey ſeiner neuen Freunde auch nicht.
Von dem dritten vernahmen wir beylaͤufig,
daß er bey Dangel einen ſchoͤnen Wagen, und
von einem Staroſten, den er nannte, ein paar
koͤſtliche Pferde gekauft habe. Den andern
Tag war ich noch auf meinem Zimmer, als
ein neuer Wagen, die Pferde im ſtaͤrkſten
Sprunge, uͤber den Hof her ſtuͤrmten. Ein
ſtattlicher Kutſcher in neuer Livree auf dem
Bocke, ein eben ſo ſtattlicher Bedienter hinter
dem Wagen, drey junge Leute darin. Unſer
„nouvellement debarqué“ (abermals in ei-
nem neuem Anzuge) und zwey ſeiner neuen
Freunde, ſprangen heraus.
Der junge Mann war nicht mehr derſelbe.
Er hatte ein hochfahrendes, ſtuͤrmiſches Weſen
angenommen, mißhandelte die Kredenzer, trank
Burgunder aus einem Bierglaſe, ſprach von
großen Bekanntſchaften, und als man ihm die
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