Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.seß) und dieß dehnt man auch auf die Weiber Aber wenn die Franzosen ihr "Seigneur," ſeß) und dieß dehnt man auch auf die Weiber Aber wenn die Franzoſen ihr „Seigneur,“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0230" n="220"/> ſeß) und dieß dehnt man auch auf die Weiber<lb/> dieſer mit Wuͤrden begabten Maͤnner aus, die<lb/> man mit <hi rendition="#aq">Panna Krayczina, Panna Stolni-<lb/> ka</hi> ꝛc. anredet. Selbſt wenn Fuͤrſten mit ſol-<lb/> chen Wuͤrden bekleidet ſind, ſo ſagt man, der<lb/> Fuͤrſt Mundſchenk, der Fuͤrſt Truchſeß. Haͤu-<lb/> fig bezeichnet man letztre bloß durch ihre Vor-<lb/> namen, man ſagt z. B. Fuͤrſt Adam (Czarto-<lb/> riski) Prinz Stanislaus, Prinz Joſeph (Po-<lb/> niatowski) u. ſ. w. Bey den graͤflichen und<lb/> gewoͤhnlichen adelichen Familien geſchieht dieß<lb/> nicht. Prinzeſſinnen und andre adeliche Wei-<lb/> ber, die durch Schoͤnheit, Einfluß, Witz und<lb/> andre Dinge, beruͤhmt ſind, bezeichnet man<lb/> auch gewoͤhnlich bloß durch ihre Vornamen,<lb/> und ſetzt das Wort <hi rendition="#aq">Panna</hi> hinzu oder auch<lb/> nicht hinzu.</p><lb/> <p>Aber wenn die Franzoſen ihr <hi rendition="#aq">„Seigneur,“</hi><lb/> bis zur Revolution, in Ehren zu erhalten ge-<lb/> wußt haben, ſo iſt dieß nicht der gleiche Fall<lb/> bey den Polen. Das Pan der letztern wird<lb/> jetzt von und fuͤr jedermann gebraucht, der nur<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [220/0230]
ſeß) und dieß dehnt man auch auf die Weiber
dieſer mit Wuͤrden begabten Maͤnner aus, die
man mit Panna Krayczina, Panna Stolni-
ka ꝛc. anredet. Selbſt wenn Fuͤrſten mit ſol-
chen Wuͤrden bekleidet ſind, ſo ſagt man, der
Fuͤrſt Mundſchenk, der Fuͤrſt Truchſeß. Haͤu-
fig bezeichnet man letztre bloß durch ihre Vor-
namen, man ſagt z. B. Fuͤrſt Adam (Czarto-
riski) Prinz Stanislaus, Prinz Joſeph (Po-
niatowski) u. ſ. w. Bey den graͤflichen und
gewoͤhnlichen adelichen Familien geſchieht dieß
nicht. Prinzeſſinnen und andre adeliche Wei-
ber, die durch Schoͤnheit, Einfluß, Witz und
andre Dinge, beruͤhmt ſind, bezeichnet man
auch gewoͤhnlich bloß durch ihre Vornamen,
und ſetzt das Wort Panna hinzu oder auch
nicht hinzu.
Aber wenn die Franzoſen ihr „Seigneur,“
bis zur Revolution, in Ehren zu erhalten ge-
wußt haben, ſo iſt dieß nicht der gleiche Fall
bey den Polen. Das Pan der letztern wird
jetzt von und fuͤr jedermann gebraucht, der nur
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