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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.

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Pferde waren immer die ausgesuchtesten, voll
Feuer, groß und stark; aber er wußte sie mei-
sterhaft zu behandeln, und diese stolzen Thiere
standen und gingen, sprangen und sprengten,
wie seine Hand und seine Zunge es wollte.
Man verlor Hören und Sehen, wenn er eine
der langen und breiten Straßen heraufflog
und sich im Sprunge durch die übrigen Wa-
gen, die ihm begegneten, durchwand. Ge-
wöhnlich hatte er zwey seiner Freunde neben
sich, und er stand in ihrer Mitte. Wielo-
hurski
, sein Waffenbruder, mit dem er ge-
gen die Türken gefochten hatte, war sein be-
ständiger Begleiter, und nach ihm sah man
ihn am häufigsten mit Kosciusko fahren.
Diese für die Polen so höchst anziehende
Gruppe, konnte, ihre Umgebungen dazu ge-
rechnet, nicht anders, als alle Augen auf sich
ziehen. Aus Bewunderung und Wohlgefallen
ward Trieb, ihnen nachzuahmen, und es
dauerte nicht vier Wochen, so war Warschau
mit Kabrioletten zu drey Personen über-

Pferde waren immer die ausgeſuchteſten, voll
Feuer, groß und ſtark; aber er wußte ſie mei-
ſterhaft zu behandeln, und dieſe ſtolzen Thiere
ſtanden und gingen, ſprangen und ſprengten,
wie ſeine Hand und ſeine Zunge es wollte.
Man verlor Hoͤren und Sehen, wenn er eine
der langen und breiten Straßen heraufflog
und ſich im Sprunge durch die uͤbrigen Wa-
gen, die ihm begegneten, durchwand. Ge-
woͤhnlich hatte er zwey ſeiner Freunde neben
ſich, und er ſtand in ihrer Mitte. Wielo-
hurski
, ſein Waffenbruder, mit dem er ge-
gen die Tuͤrken gefochten hatte, war ſein be-
ſtaͤndiger Begleiter, und nach ihm ſah man
ihn am haͤufigſten mit Kosciusko fahren.
Dieſe fuͤr die Polen ſo hoͤchſt anziehende
Gruppe, konnte, ihre Umgebungen dazu ge-
rechnet, nicht anders, als alle Augen auf ſich
ziehen. Aus Bewunderung und Wohlgefallen
ward Trieb, ihnen nachzuahmen, und es
dauerte nicht vier Wochen, ſo war Warſchau
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[22/0032] Pferde waren immer die ausgeſuchteſten, voll Feuer, groß und ſtark; aber er wußte ſie mei- ſterhaft zu behandeln, und dieſe ſtolzen Thiere ſtanden und gingen, ſprangen und ſprengten, wie ſeine Hand und ſeine Zunge es wollte. Man verlor Hoͤren und Sehen, wenn er eine der langen und breiten Straßen heraufflog und ſich im Sprunge durch die uͤbrigen Wa- gen, die ihm begegneten, durchwand. Ge- woͤhnlich hatte er zwey ſeiner Freunde neben ſich, und er ſtand in ihrer Mitte. Wielo- hurski, ſein Waffenbruder, mit dem er ge- gen die Tuͤrken gefochten hatte, war ſein be- ſtaͤndiger Begleiter, und nach ihm ſah man ihn am haͤufigſten mit Kosciusko fahren. Dieſe fuͤr die Polen ſo hoͤchſt anziehende Gruppe, konnte, ihre Umgebungen dazu ge- rechnet, nicht anders, als alle Augen auf ſich ziehen. Aus Bewunderung und Wohlgefallen ward Trieb, ihnen nachzuahmen, und es dauerte nicht vier Wochen, ſo war Warſchau mit Kabrioletten zu drey Perſonen uͤber-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/32>, abgerufen am 23.11.2024.