Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.ten, wenn sie verheirathet, oder gar ehelichten, Uebrigens erhalten sich diese Mädchen un- ten, wenn ſie verheirathet, oder gar ehelichten, Uebrigens erhalten ſich dieſe Maͤdchen un- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0079" n="69"/> ten, wenn ſie verheirathet, oder gar ehelichten,<lb/> wenn ſie unverheirathet waren. Zwey dieſer<lb/> Maͤdchen, eine <hi rendition="#g">Jakobowska</hi> und eine <hi rendition="#g">Jo-<lb/> hannka</hi>, beyde ſehr huͤbſch, die noch jetzt in<lb/> der Krakauer Vorſtadt wohnen und großen Zu-<lb/> ſpruch haben, ſind durch ſolche Abentheuer be-<lb/> ruͤhmt geworden. Jhr Gluͤck hielt ſich aber<lb/> immer nur ſo lange, als ſie ihre gewoͤhnliche,<lb/> leichtſinnige Gemuͤthsart verbargen, oder als<lb/> ſie nicht von einem vormaligen Liebhaber zu-<lb/> faͤllig entdeckt und verrathen wurden.</p><lb/> <p>Uebrigens erhalten ſich dieſe Maͤdchen un-<lb/> abhaͤngig und frey von der Botmaͤßigkeit einer<lb/> Kupplerin. Dafuͤr haben ſie die Lohnbedien-<lb/> ten in Warſchau an der Hand, deren Empfeh-<lb/> lung ſie ſich durch Geſchenke, oder durch ei-<lb/> nen beſtimmten Antheil an ihrem Gewinnſte,<lb/> zu verſchaffen und zu erhalten wiſſen. Außer<lb/> dieſen machen ſie ſich mit gewiſſen Kupplern,<lb/> meiſt Juden, bekannt, die, zur Befriedigung<lb/> hoher Herrſchaften, in einem ewigen Treibja-<lb/> gen hinter Maͤdchen aller Art, wie die Laune<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [69/0079]
ten, wenn ſie verheirathet, oder gar ehelichten,
wenn ſie unverheirathet waren. Zwey dieſer
Maͤdchen, eine Jakobowska und eine Jo-
hannka, beyde ſehr huͤbſch, die noch jetzt in
der Krakauer Vorſtadt wohnen und großen Zu-
ſpruch haben, ſind durch ſolche Abentheuer be-
ruͤhmt geworden. Jhr Gluͤck hielt ſich aber
immer nur ſo lange, als ſie ihre gewoͤhnliche,
leichtſinnige Gemuͤthsart verbargen, oder als
ſie nicht von einem vormaligen Liebhaber zu-
faͤllig entdeckt und verrathen wurden.
Uebrigens erhalten ſich dieſe Maͤdchen un-
abhaͤngig und frey von der Botmaͤßigkeit einer
Kupplerin. Dafuͤr haben ſie die Lohnbedien-
ten in Warſchau an der Hand, deren Empfeh-
lung ſie ſich durch Geſchenke, oder durch ei-
nen beſtimmten Antheil an ihrem Gewinnſte,
zu verſchaffen und zu erhalten wiſſen. Außer
dieſen machen ſie ſich mit gewiſſen Kupplern,
meiſt Juden, bekannt, die, zur Befriedigung
hoher Herrſchaften, in einem ewigen Treibja-
gen hinter Maͤdchen aller Art, wie die Laune
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