Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.Ein Fürst muß, wenn er gerecht wägt und Stanislaus sahe, bey seiner Geburt und Viertes Heft. J
Ein Fuͤrſt muß, wenn er gerecht waͤgt und Stanislaus ſahe, bey ſeiner Geburt und Viertes Heft. J
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Ein Fuͤrſt muß, wenn er gerecht waͤgt und
dem gemaͤß nimmt oder giebt, keinen Feind
fuͤrchten, von keinem Freund Dank erwarten:
denn er that ſeine Schuldigkeit. Der Unwille
der unzufriedenen Staatsbuͤrger faͤllt auf das
Geſetz, der Dank der Zufriedenen auch auf das
Geſetz, wenn er nach demſelben entſchieden
hat. Kann dieß ihn gegen die Unzufriedenen
nicht ſchuͤtzen, wird es ſelbſt von ihnen ver-
nichtet, ſo muß er fuͤr daſſelbe zu ſterben, oder
der Stelle, die es ihm gab, zu entſagen wiſ-
ſen, um als Privatmann, von allen Verfol-
gungen befreyet, bequem weiter zu leben.
Stanislaus ſahe, bey ſeiner Geburt und
ſeinen perſoͤnlichen Vorzuͤgen, den Weg zu je-
der Ehrenſtelle im Staate fuͤr ſich offen; und
daß er jede, auf die er rechnete, erreichen wuͤr-
de, dafuͤr buͤrgte ihm der große Einfluß, den
damals ſeine Verwandtſchaft im Staat hatte.
Sein Onkel, der Großkanzler von Lithauen,
Fuͤrſt Czartoryski, der mit allen glaͤnzenden
Familien in Polen verwandt, der, bey einem
Viertes Heft. J
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