Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.und sein Leben war vor einzelnen meuchelmörde- und ſein Leben war vor einzelnen meuchelmoͤrde- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0149" n="139"/> und ſein Leben war vor einzelnen meuchelmoͤrde-<lb/> riſchen Anfaͤllen in Gefahr, wenn ihn auch die<lb/> Soldaten ſeiner Freunde gegen offenen Krieg<lb/> ſchuͤtzten. Wiederum hielt er es mit einem die-<lb/> ſer Nachbarn mehr, als mit den beyden an-<lb/> dern, ſo verbanden ſich dieſe letztre aus Eifer-<lb/> ſucht gegen ihn und den Dritten, und auf ihn<lb/> und das Land fiel abermals die Laſt des Krie-<lb/> ges und, wenn ſich die drey Nachbarn, ohne<lb/> ihn, ausglichen, auch die Laſt des — Friedens.<lb/> So ſchwebte er alſo unausgeſetzt zwiſchen in-<lb/> nerlichen und aͤußerlichen Kriegen, zwiſchen der<lb/> Habſucht einzelner Unterthanen und der gan-<lb/> zen Nation, zwiſchen der Freyheitswuth dieſer,<lb/> und der Eiferſucht ihrer Nachbarn, zwiſchen<lb/> dem Koͤnigthum und der Sklaverey; und in<lb/> dieſem unordentlichen Gedraͤnge mußte er und<lb/> ſeine Nation nach und nach von den Maͤchti-<lb/> gern zerrieben werden, ohne daß beyden auch<lb/> nur der Troſt blieb, daß dieß Schickſal ſie oh-<lb/> ne ihre Schuld getroffen habe.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [139/0149]
und ſein Leben war vor einzelnen meuchelmoͤrde-
riſchen Anfaͤllen in Gefahr, wenn ihn auch die
Soldaten ſeiner Freunde gegen offenen Krieg
ſchuͤtzten. Wiederum hielt er es mit einem die-
ſer Nachbarn mehr, als mit den beyden an-
dern, ſo verbanden ſich dieſe letztre aus Eifer-
ſucht gegen ihn und den Dritten, und auf ihn
und das Land fiel abermals die Laſt des Krie-
ges und, wenn ſich die drey Nachbarn, ohne
ihn, ausglichen, auch die Laſt des — Friedens.
So ſchwebte er alſo unausgeſetzt zwiſchen in-
nerlichen und aͤußerlichen Kriegen, zwiſchen der
Habſucht einzelner Unterthanen und der gan-
zen Nation, zwiſchen der Freyheitswuth dieſer,
und der Eiferſucht ihrer Nachbarn, zwiſchen
dem Koͤnigthum und der Sklaverey; und in
dieſem unordentlichen Gedraͤnge mußte er und
ſeine Nation nach und nach von den Maͤchti-
gern zerrieben werden, ohne daß beyden auch
nur der Troſt blieb, daß dieß Schickſal ſie oh-
ne ihre Schuld getroffen habe.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |