Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.weiß ist und rothe Aufschläge hat. Einer oder Sein Haar ist beständig mit großer Sorg- Seine Zeit hat er regelmäßig vermessen, weiß iſt und rothe Aufſchlaͤge hat. Einer oder Sein Haar iſt beſtaͤndig mit großer Sorg- Seine Zeit hat er regelmaͤßig vermeſſen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0158" n="148"/> weiß iſt und rothe Aufſchlaͤge hat. Einer oder<lb/> zwey Orden machen den Anzug vollſtaͤndig. Man<lb/> ſieht ihn ſelten zu Pferde; meiſt faͤhrt er. Jch<lb/> ſah ihn zu Fuße, den Hut unter dem Arm,<lb/> in Struͤmpfen und Schuhen, einen Theil der<lb/> Nationalreiterey muſtern.</p><lb/> <p>Sein Haar iſt beſtaͤndig mit großer Sorg-<lb/> falt gekraͤuſelt und ſtark gepudert. Der Putz-<lb/> tiſch koſtet ihm zwey Stunden. Jſt er aber<lb/> auch angekleidet, ſo findet das ſchaͤrfſte Auge<lb/> an ſeinem Anzuge nichts zu maͤkeln.</p><lb/> <p>Seine Zeit hat er regelmaͤßig vermeſſen,<lb/> und den groͤßeſten Theil derſelben verwendet<lb/> er auf die Geſchaͤfte. Er macht eine Menge<lb/> Dinge ſelbſt, die ſonſt Fuͤrſten ihren Miniſtern,<lb/> und dieſe den Raͤthen, uͤberlaſſen. Selbſt von<lb/> Schriften, die weniger wichtig ſind, laͤßt er<lb/> ſich die Entwuͤrfe vorlegen und verbeſſert ſie<lb/> mit eigener Hand. Vielleicht ſtoͤhrt aber dieſe<lb/> Aufmerkſamkeit auf das Kleine, den Blick ins<lb/> Große.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [148/0158]
weiß iſt und rothe Aufſchlaͤge hat. Einer oder
zwey Orden machen den Anzug vollſtaͤndig. Man
ſieht ihn ſelten zu Pferde; meiſt faͤhrt er. Jch
ſah ihn zu Fuße, den Hut unter dem Arm,
in Struͤmpfen und Schuhen, einen Theil der
Nationalreiterey muſtern.
Sein Haar iſt beſtaͤndig mit großer Sorg-
falt gekraͤuſelt und ſtark gepudert. Der Putz-
tiſch koſtet ihm zwey Stunden. Jſt er aber
auch angekleidet, ſo findet das ſchaͤrfſte Auge
an ſeinem Anzuge nichts zu maͤkeln.
Seine Zeit hat er regelmaͤßig vermeſſen,
und den groͤßeſten Theil derſelben verwendet
er auf die Geſchaͤfte. Er macht eine Menge
Dinge ſelbſt, die ſonſt Fuͤrſten ihren Miniſtern,
und dieſe den Raͤthen, uͤberlaſſen. Selbſt von
Schriften, die weniger wichtig ſind, laͤßt er
ſich die Entwuͤrfe vorlegen und verbeſſert ſie
mit eigener Hand. Vielleicht ſtoͤhrt aber dieſe
Aufmerkſamkeit auf das Kleine, den Blick ins
Große.
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