Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.hends waldigt und zeigt keine andere Abwechs- N 2
hends waldigt und zeigt keine andere Abwechs- N 2
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hends waldigt und zeigt keine andere Abwechs-
lung, als jene Thaͤler, worin man jedesmal,
der Laͤnge nach, ein mehr oder weniger be-
traͤchtliches Dorf antrifft. Rawa ſelbſt, wo
die naͤchſte Poſt iſt, (2½ M.) findet man in
ſolch einem Thale gelagert. Dieſe Stadt zeigt
ſich aus der Ferne alt und raͤuchrig, und wenn
man hineinkoͤmmt, iſt ſie es auch in der That.
Kurz vor derſelben geht die Graͤnze von Suͤd-
preußen an, und in dem Thore daſelbſt ſtan-
den ſchon preußiſche Soldaten. Am Wacht-
hauſe wurde ich ſchon eben ſo umſtaͤndlich und
regelmaͤßig, nach Stand, Charakter, (wie
man es nennt) und Ort, woher und wohin,
befragt, wie in den altbrandenburgiſchen Staͤd-
ten. Ein ſonderbares Gefuͤhl von wiederer-
langter Sicherheit und Ordnung lebte in mir
auf und moͤchte wohl in einem aͤhnlichen Falle
Jedem natuͤrlich ſeyn, der Polen und ſeine
chaotiſche Verfaſſung kennt. Auch eine preu-
ßiſche Poſt fand ich ſchon hier niedergeſetzt,
die aber vor der Hand nur noch die Briefe
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