Wege gute Künstler, aber keiner ist vortreflich geworden. Diejenigen, die mittelmäßig blie- ben, fanden indessen unter dieser tanzenden und singenden Nation immer ihr gutes Fort- kommen.
Wenn in keiner der erwähnten schönen Kün- ste gebohrne Polen sich über das Gewöhnliche erhoben haben und noch erheben, so ist dieß nicht derselbe Fall mit der Schauspiel- und Tanzkunst. Jn beyden habe ich, im Jahre 1792, Subjekte gesehen, die dem Vortreflichen sehr nahe kamen.
Warschau hat, wie ich schon oben berührt habe, ein Schauspielhaus, und nur ein einzi- ges, was nicht wenig befremden wird, wenn man die Stärke, die Vergnügungssucht und die Wohlhabenheit des genießenden Theils im hiesigen Publikum bedenkt. Vielleicht ist, au- ßer dem Ueberfluß an andern Unterhaltungen, noch dieß der Grund davon, daß es schwer hält, mehrere Schauspielergesellschaften zu fin-
den,
Wege gute Kuͤnſtler, aber keiner iſt vortreflich geworden. Diejenigen, die mittelmaͤßig blie- ben, fanden indeſſen unter dieſer tanzenden und ſingenden Nation immer ihr gutes Fort- kommen.
Wenn in keiner der erwaͤhnten ſchoͤnen Kuͤn- ſte gebohrne Polen ſich uͤber das Gewoͤhnliche erhoben haben und noch erheben, ſo iſt dieß nicht derſelbe Fall mit der Schauſpiel- und Tanzkunſt. Jn beyden habe ich, im Jahre 1792, Subjekte geſehen, die dem Vortreflichen ſehr nahe kamen.
Warſchau hat, wie ich ſchon oben beruͤhrt habe, ein Schauſpielhaus, und nur ein einzi- ges, was nicht wenig befremden wird, wenn man die Staͤrke, die Vergnuͤgungsſucht und die Wohlhabenheit des genießenden Theils im hieſigen Publikum bedenkt. Vielleicht iſt, au- ßer dem Ueberfluß an andern Unterhaltungen, noch dieß der Grund davon, daß es ſchwer haͤlt, mehrere Schauſpielergeſellſchaften zu fin-
den,
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Wege gute Kuͤnſtler, aber keiner iſt vortreflich
geworden. Diejenigen, die mittelmaͤßig blie-
ben, fanden indeſſen unter dieſer tanzenden
und ſingenden Nation immer ihr gutes Fort-
kommen.
Wenn in keiner der erwaͤhnten ſchoͤnen Kuͤn-
ſte gebohrne Polen ſich uͤber das Gewoͤhnliche
erhoben haben und noch erheben, ſo iſt dieß
nicht derſelbe Fall mit der Schauſpiel- und
Tanzkunſt. Jn beyden habe ich, im Jahre
1792, Subjekte geſehen, die dem Vortreflichen
ſehr nahe kamen.
Warſchau hat, wie ich ſchon oben beruͤhrt
habe, ein Schauſpielhaus, und nur ein einzi-
ges, was nicht wenig befremden wird, wenn
man die Staͤrke, die Vergnuͤgungsſucht und
die Wohlhabenheit des genießenden Theils im
hieſigen Publikum bedenkt. Vielleicht iſt, au-
ßer dem Ueberfluß an andern Unterhaltungen,
noch dieß der Grund davon, daß es ſchwer
haͤlt, mehrere Schauſpielergeſellſchaften zu fin-
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/74>, abgerufen am 10.01.2025.
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