Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.chen, das sich von Zeit zu Zeit hören läßt, Jch habe oben der Besuche erwähnt, die Viertes Heft. F
chen, das ſich von Zeit zu Zeit hoͤren laͤßt, Jch habe oben der Beſuche erwaͤhnt, die Viertes Heft. F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0091" n="81"/> chen, das ſich von Zeit zu Zeit hoͤren laͤßt,<lb/> gebietet einen Anſtand und einen Blick, die<lb/> beyde gewiſſer Reize ſehr faͤhig ſind, welche<lb/> auch auf der einen Seite nicht verſteckt gehal-<lb/> ten und auf der andern nicht unbemerkt ge-<lb/> laſſen werden. Mit einem Worte, man fin-<lb/> det auch in der Kirche die Polen beyderley Ge-<lb/> ſchlechts ſo wieder, wie man ſie in der Welt<lb/> verlaſſen hat.</p><lb/> <p>Jch habe oben der Beſuche erwaͤhnt, die<lb/> man um Oſtern den ſogenannten heiligen Graͤ-<lb/> bern macht. Sie ſind in der That eine Art<lb/> von Luſtpartie fuͤr die hoͤhern Klaſſen. Geſell-<lb/> ſchaften bereden ſich, ſie zu beſehen, nachdem<lb/> man gehoͤrige Erkundigung eingezogen hat,<lb/> in welchen Kirchen ſie am praͤchtigſten ſind.<lb/> Man faͤhrt und reitet dahin, unterwirft ſich<lb/> beym Eingange den noͤthigen Zeichen, knieet<lb/> oder knieet auch nicht vor dem funkelnden Gra-<lb/> be, und nimmt ſodann in den Kirchenſtuͤhlen<lb/> Platz, um das Gewimmel der Kommenden<lb/> und Gehenden zu beobachten, Bekannte anzu-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Viertes Heft. F</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [81/0091]
chen, das ſich von Zeit zu Zeit hoͤren laͤßt,
gebietet einen Anſtand und einen Blick, die
beyde gewiſſer Reize ſehr faͤhig ſind, welche
auch auf der einen Seite nicht verſteckt gehal-
ten und auf der andern nicht unbemerkt ge-
laſſen werden. Mit einem Worte, man fin-
det auch in der Kirche die Polen beyderley Ge-
ſchlechts ſo wieder, wie man ſie in der Welt
verlaſſen hat.
Jch habe oben der Beſuche erwaͤhnt, die
man um Oſtern den ſogenannten heiligen Graͤ-
bern macht. Sie ſind in der That eine Art
von Luſtpartie fuͤr die hoͤhern Klaſſen. Geſell-
ſchaften bereden ſich, ſie zu beſehen, nachdem
man gehoͤrige Erkundigung eingezogen hat,
in welchen Kirchen ſie am praͤchtigſten ſind.
Man faͤhrt und reitet dahin, unterwirft ſich
beym Eingange den noͤthigen Zeichen, knieet
oder knieet auch nicht vor dem funkelnden Gra-
be, und nimmt ſodann in den Kirchenſtuͤhlen
Platz, um das Gewimmel der Kommenden
und Gehenden zu beobachten, Bekannte anzu-
Viertes Heft. F
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