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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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mehrere Gemälde und Bildhauereyen von Al-
brecht Dürer, Creutzfelder, Kraft,
Merian
u. a. m. in dieser Kirche vorhan-
den.

St. Lorenz ist ungefähr in demselben
Geschmacke und von demselben Umfange, wie
St. Sebald. Auch diese Kirche zeichnet sich
in ihrem Innern durch mehrere Merkwürdig-
keiten der alten deutschen Kunst aus. Von
Adam Kraft ist das sogenannte Sakra-
mentshäuslein
am Hauptaltar, 64 Ellen
hoch und ganz aus Stein gehauen, mit einer
Feinheit und Zartheit, daß es scheint, der
Künstler habe den Stein mit einer Leichtigkeit
bearbeitet, wie Holz. Auch meynt Hr. v.
Murr
, in seinen Merkwürdigkeiten
von Nürnberg: Kraft
habe das Ge-
heimniß gewußt, einer Mischung von Sand
und Ton die Härte des Steines zu geben,
und sonach habe er manche der feinern Stücke
an diesem Werke gleichsam bossiert, dann ge-
härtet und angesetzt. Seltsam ist der Ge-

mehrere Gemaͤlde und Bildhauereyen von Al-
brecht Duͤrer, Creutzfelder, Kraft,
Merian
u. a. m. in dieſer Kirche vorhan-
den.

St. Lorenz iſt ungefaͤhr in demſelben
Geſchmacke und von demſelben Umfange, wie
St. Sebald. Auch dieſe Kirche zeichnet ſich
in ihrem Innern durch mehrere Merkwuͤrdig-
keiten der alten deutſchen Kunſt aus. Von
Adam Kraft iſt das ſogenannte Sakra-
mentshaͤuslein
am Hauptaltar, 64 Ellen
hoch und ganz aus Stein gehauen, mit einer
Feinheit und Zartheit, daß es ſcheint, der
Kuͤnſtler habe den Stein mit einer Leichtigkeit
bearbeitet, wie Holz. Auch meynt Hr. v.
Murr
, in ſeinen Merkwuͤrdigkeiten
von Nuͤrnberg: Kraft
habe das Ge-
heimniß gewußt, einer Miſchung von Sand
und Ton die Haͤrte des Steines zu geben,
und ſonach habe er manche der feinern Stuͤcke
an dieſem Werke gleichſam boſſiert, dann ge-
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[138/0146] mehrere Gemaͤlde und Bildhauereyen von Al- brecht Duͤrer, Creutzfelder, Kraft, Merian u. a. m. in dieſer Kirche vorhan- den. St. Lorenz iſt ungefaͤhr in demſelben Geſchmacke und von demſelben Umfange, wie St. Sebald. Auch dieſe Kirche zeichnet ſich in ihrem Innern durch mehrere Merkwuͤrdig- keiten der alten deutſchen Kunſt aus. Von Adam Kraft iſt das ſogenannte Sakra- mentshaͤuslein am Hauptaltar, 64 Ellen hoch und ganz aus Stein gehauen, mit einer Feinheit und Zartheit, daß es ſcheint, der Kuͤnſtler habe den Stein mit einer Leichtigkeit bearbeitet, wie Holz. Auch meynt Hr. v. Murr, in ſeinen Merkwuͤrdigkeiten von Nuͤrnberg: Kraft habe das Ge- heimniß gewußt, einer Miſchung von Sand und Ton die Haͤrte des Steines zu geben, und ſonach habe er manche der feinern Stuͤcke an dieſem Werke gleichſam boſſiert, dann ge- haͤrtet und angeſetzt. Seltſam iſt der Ge-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/146>, abgerufen am 21.11.2024.