Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

Stadtgarde da, die besonders zu Verschickun-
gen und obrigkeitlichen Geschäften gebraucht
wird.

Zur Sicherheit des Nachts werden die
Thore verschlossen gehalten, doch kann man,
gegen Einlaßgebühr, zu jeder Zeit, durch zwey
Pforten, in die Stadt. Wächter von mehre-
ren Gattungen durchstreifen die Stadt, und
rufen die Stunden an; andere thun dasselbe
auf den Stadtmauern. Der Vortheil der Er-
leuchtung durch Laternen geht der Stadt bis
jetzt noch ab. Nur ein paar Hauptstraßen
genießen ihn, aber es ist bloß auf Veranstal-
tung einzelner Einwohner, welche die Kosten
davon bestreiten. Die Stadtthürmer sind be-
sonders angewiesen, über Feuersgefahr zu wa-
chen. Auf ein Zeichen an der Sturmglocke
werden die Trommeln gerührt; die Wasser-
künste, die Spritzen, Leitern, Feuerhaken wer-
den in Bewegung gesetzt; wer Pferde besitzt,
spannt sie vor die Wasserkufen. Die drey er-
sten, die ankommen, erhalten Preise. Einige

Stadtgarde da, die beſonders zu Verſchickun-
gen und obrigkeitlichen Geſchaͤften gebraucht
wird.

Zur Sicherheit des Nachts werden die
Thore verſchloſſen gehalten, doch kann man,
gegen Einlaßgebuͤhr, zu jeder Zeit, durch zwey
Pforten, in die Stadt. Waͤchter von mehre-
ren Gattungen durchſtreifen die Stadt, und
rufen die Stunden an; andere thun daſſelbe
auf den Stadtmauern. Der Vortheil der Er-
leuchtung durch Laternen geht der Stadt bis
jetzt noch ab. Nur ein paar Hauptſtraßen
genießen ihn, aber es iſt bloß auf Veranſtal-
tung einzelner Einwohner, welche die Koſten
davon beſtreiten. Die Stadtthuͤrmer ſind be-
ſonders angewieſen, uͤber Feuersgefahr zu wa-
chen. Auf ein Zeichen an der Sturmglocke
werden die Trommeln geruͤhrt; die Waſſer-
kuͤnſte, die Spritzen, Leitern, Feuerhaken wer-
den in Bewegung geſetzt; wer Pferde beſitzt,
ſpannt ſie vor die Waſſerkufen. Die drey er-
ſten, die ankommen, erhalten Preiſe. Einige

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <p><pb facs="#f0160" n="152"/>
Stadtgarde da, die be&#x017F;onders zu Ver&#x017F;chickun-<lb/>
gen und obrigkeitlichen Ge&#x017F;cha&#x0364;ften gebraucht<lb/>
wird.</p><lb/>
              <p>Zur Sicherheit des Nachts werden die<lb/>
Thore ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en gehalten, doch kann man,<lb/>
gegen Einlaßgebu&#x0364;hr, zu jeder Zeit, durch zwey<lb/>
Pforten, in die Stadt. Wa&#x0364;chter von mehre-<lb/>
ren Gattungen durch&#x017F;treifen die Stadt, und<lb/>
rufen die Stunden an; andere thun da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
auf den Stadtmauern. Der Vortheil der Er-<lb/>
leuchtung durch Laternen geht der Stadt bis<lb/>
jetzt noch ab. Nur ein paar Haupt&#x017F;traßen<lb/>
genießen ihn, aber es i&#x017F;t bloß auf Veran&#x017F;tal-<lb/>
tung einzelner Einwohner, welche die Ko&#x017F;ten<lb/>
davon be&#x017F;treiten. Die Stadtthu&#x0364;rmer &#x017F;ind be-<lb/>
&#x017F;onders angewie&#x017F;en, u&#x0364;ber Feuersgefahr zu wa-<lb/>
chen. Auf ein Zeichen an der Sturmglocke<lb/>
werden die Trommeln geru&#x0364;hrt; die Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;te, die Spritzen, Leitern, Feuerhaken wer-<lb/>
den in Bewegung ge&#x017F;etzt; wer Pferde be&#x017F;itzt,<lb/>
&#x017F;pannt &#x017F;ie vor die Wa&#x017F;&#x017F;erkufen. Die drey er-<lb/>
&#x017F;ten, die ankommen, erhalten Prei&#x017F;e. Einige<lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152/0160] Stadtgarde da, die beſonders zu Verſchickun- gen und obrigkeitlichen Geſchaͤften gebraucht wird. Zur Sicherheit des Nachts werden die Thore verſchloſſen gehalten, doch kann man, gegen Einlaßgebuͤhr, zu jeder Zeit, durch zwey Pforten, in die Stadt. Waͤchter von mehre- ren Gattungen durchſtreifen die Stadt, und rufen die Stunden an; andere thun daſſelbe auf den Stadtmauern. Der Vortheil der Er- leuchtung durch Laternen geht der Stadt bis jetzt noch ab. Nur ein paar Hauptſtraßen genießen ihn, aber es iſt bloß auf Veranſtal- tung einzelner Einwohner, welche die Koſten davon beſtreiten. Die Stadtthuͤrmer ſind be- ſonders angewieſen, uͤber Feuersgefahr zu wa- chen. Auf ein Zeichen an der Sturmglocke werden die Trommeln geruͤhrt; die Waſſer- kuͤnſte, die Spritzen, Leitern, Feuerhaken wer- den in Bewegung geſetzt; wer Pferde beſitzt, ſpannt ſie vor die Waſſerkufen. Die drey er- ſten, die ankommen, erhalten Preiſe. Einige

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/160
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/160>, abgerufen am 18.05.2024.